23.10.2013, 05:56
Zitat:es sind doch Ärzte, die die Leitlinien verfassen? Es sind Ärzte, die die sogenannten Handlungsempfehlungen anwenden.
Klar haben die meisten Autoren von Leitlinien Medizin studiert - sind also Ärzte und/oder Forscher. Bei Leitlinien mit dem Evidenzgrad S1 sind nur wenige Ärzte/Forscher involviert. Diese programmieren quasi geltende Lehrmeinung. Alle praktizierenden Ärzte hingegen sind lediglich Anwender von geltender Lehrmeinung. Dass geltende Lehrmeinung zur Borreliose völlig unreflektiert auch an den meisten Fortbildungen gelehrt wird, macht die Sache nicht besser. Das Wissen um diese Umstände kann die Diskussion mit dem Hausarzt sicher mehr entspannen, als die Einstellung "Der behandelnde Arzt kennt sich mit der Krankheit nicht aus", wie das hier im Forum gerne suggeriert wird. Das kann nämlich zu einer nonverbalen Kommunikation führen, die es beiden Seiten verunmöglicht zu sagen, was sie wirklich denken und wo der Hund begraben ist, wenn es nicht so läuft, wie es sollte.
Hey Rosa, ich schätze deine Beiträge sehr und als Schweizerin, der die Neutralität quasi in die Wiege gelegt wurde, mische ich mich nicht gerne in Streitereien ein. Aber ich kann in dem, was Niki schreibt, beim besten Willen keinen agressiven Unterton entdecken. Wäre sehr schade, wenn diese interessante Diskussion im Streit enden würde.
LG, Regi
Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.
Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)
Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz