02.12.2013, 05:56
Zitat:PLS wird aber doch auch nicht wirklich anerkannt, oder?Für PLS gibt es eine Falldefinition in den Leitlinien der CH Infektiologen:
Ist deine Rente durch?
http://www.saez.ch/docs/saez/archiv/de/2...43-716.PDF
Seite 2426
Das Kriterium "Ausschluss einer Depression" war für mich ein Fragezeichen. Aber zwei Psychiater-Gutachter haben die Depression ausgeschlossen. Ups! Jetzt heisst es da plötzlich "Ausschluss von psychiatrischen Krankheiten". Wie auch immer....
Die Diagnose des PLS wurde jedenfalls von den Gutachtern gestellt. Es wurde bei den Krankheiten aufgeführt, die Einfluss auf die Arbeitsfähigkeit haben. So ganz ohne mein Zutun haben sie es aber nicht geschafft. Ich habe ein zweiseitiges Statement mit medizinischer Literaturbeilage (hauptsächlich Leitlinien der CH Infektiologen) und Arztberichten bei der Begutachtung abgegeben. Darin stand hauptsächlich, welche fachmedizinisch nicht haltbaren Behauptungen aus früheren Gutachten aus welchen Gründen nicht abgeschrieben werden dürfen. Ausserdem konnte ich den Krankheitsverlauf seit Auftreten der ACA mit Hilfe der verschiedenen Arztberichte in einen entsprechenden zeitlichen Zusammenhang bringen.
Meine "Giftigkeit" hat mir als Sahnehäubchen noch eine Persönlichkeitsstörung (Hysterikerin/Hystrionsische Persönlichkeitsstörung) eingebracht. Auch gut - für die Rentenversicherung kann ich nicht gestört genug sein.
Meine ganze Rente bekam ich nach einem kurzen Scharmützel wieder. Erst wollten sie mir für alle Diagnosen nur eine halbe Rente geben. Da die Gutachter aber nach einem fünftägigen Gutachten unter Hotelbedingungen beim Schlussgespräch feststellten, dass ich komplett erschöpft war, wusste keiner eine Antwort auf die Frage, wie ich mit sowenig Energie halbtags arbeiten könnte. Die Versicherung sah das ein, ohne dass ich erneut vor Gericht musste.
Wenn jemand wegen fehlender Belastbarkeit nicht mehr arbeiten kann, empfiehlt es sich, möglichst auf ein mehrtägiges Gutachten zu bestehen. Ich habe mich auch überhaupt nicht zusammengerissen, so normal wie möglich zu erscheinen, wie ich das sonst im Alltag mache, wenn ich mich unter die Leute mische. Das rächt sich sowieso immer hinterher. Nur sieht das dann niemand, wenn ich tagelang so fertig bin, dass ich das Haus nicht verlassen kann.
Ich hatte im Vorfeld schon zwei eintägige Gutachten. Das hat mich gelehrt. Wenn mehrtägiges Gutachten nicht geht, evtl. am Tag/an den Tagen vor dem Gutachten die Fenster putzen, einen sozialen Event wahrnehmen, kurz: Dinge tun, die man als Gesunder früher locker nebst der Arbeit erledigte, damit man beim Gutachten so richtig fertig ist. Wenn man dann zu fertig ist für die Reise zum Gutachten, dann den Notfallpsychiater oder -arzt bestellen und den Gutachtertermin aus gesundheitlichen Gründen absagen.
Zitat:hab den link kenne ich schon aber ich kann hier nicht ganz rauslesen ob das mit den nur 5% Nachweis nicht nur für die frühe Borre gilt?Ja, gilt für die frühe Neuroborreliose. Aber für die späte/chronische Neuroborreliose hat man meines Wissens gar keine gescheite Daten. Laut Dr. Berghoff gibts dafür nur eine einzige Studie, mit meiner Meinung lächerlich kleiner Anzahl Studienteilnehmer (27!!!):
http://www.praxis-berghoff.de/dokumente/...uktion.pdf
LG, Regi
Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.
Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)
Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz