(19.03.2014, 17:42)urmel57 schrieb: Der Mensch neigt zur Vereinfachung. Es ist einfacher einer Meinung sein Leben lang anzuhängen als sich anderen Ansichten zu öffnen und zuzugeben, dass die eigene Meinung möglicherweise über Jahrzehnte kein Unikat ist oder sogar unzureichende Inhalte hat.
Bingo! Für mich als med.Laie habe ich mir sehr schwer getan, um zu akzeptieren, daß hochintelligente Menschen mit 6-9 Jahren med.Studium hinter sich nicht fähig sind, ihre festgefahrene Meinung zu ändern, ihren Geist für neuen Perspektiven zu öffnen, ihren Horizont zu erweitern. Meine mehrjährige leidvolle Erfahrung mit einer Dutzend Ärzten: das was sie im Studium gelernt haben, gilt für viele quasi für immer, was nicht in offiziellen med. Zeitschriften steht, ist blanker Unsinn und wer das Pech hat, eine Krankheit zu haben, die nicht ganz den aktuellen Leitlinien, also Diagnose-und Behandlungskriterien zu entsprechen, der gilt für diese Ärzte als "Hypokonder", "Spinner", "unzurechnungsfähig", usw.
Ich habe übrigens nicht nur mit der Borreliose diese Erfahrung gemacht, sondern auch mit der Hashimoto Thyreoiditis und Nährstoffmängel (bzw- der wiederkehrenden Beinlähmung aufgrunde eines akuten Kaliummangels).
Und mit der ADHS meines Sohnes mußte ich feststellen, daß weder der Kinderarzt noch die Assistenzärzte des Sozialpädiatrischen Zentrum einen Hauch von Ahnung über diese Krankheit haben...hier sind nicht mal die etablierten Leitlinien bekannt!!! Folge: Tausenden von Kindern bleiben unbehandelt.
Zitat:Falls sich die Ärzte ernsthaft fortbilden wollen jenseits dessen, was sie in ihrer Ausbildung als IDSA-Wissen vielleicht einmal gelernt haben, könnten sie das ja auch hier tun: Jahrestagung der Deutschen Borreliose-Gesellschaft 4. – 5. April 2014 eine eigene neue Meinung dazu bilden und umsetzen.
Ja, das KÖNNEN sie, aber die MEISTEN WOLLEN es NICHT!!!!!!!

Meine HÄ hat mein Angebot, ihr das Buch von Dr. Hopf-Seidel zu ausleihen, abgelehnt, weil "die chronische Borreliose eine SELTENE Krankheit" sei ,mit der sie sich nicht befassen" wolle...so sind die aktuelle Leitlinien (ELLISA negativ = keine Borre = keine Behandlung = kein Ärger mit der Kassenärztliche Vereinigung = keine Sorgen) ein "bequemes Kissen" auf dem sich sehr bequem ausruhen kann. Keine Borreliose = no problems!
Und IDSA treue Fortbildungen sind übrigens keine Pflicht (auch in endemischen Gegenden wie der bayerische Wald)...warum sollen sie ihre wertvolle Zeit wegen läppischen 3 Punkten verschwenden?

Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower
Lyme-Borreliose seit 2008