09.04.2014, 10:23
(08.04.2014, 08:57)Antje 1973 schrieb: sollten wir mit der Mino Therapie nicht weiterkommen wird eine LP gemacht .
Er meinte auch ds wir danach eine Infusionstherapie anstreben sollten wenn die Schmerzen nicht besser werden.
An deiner Stelle würde ich ihm diese Studien/Artikel von Prof.Eva Sapi zeigen, um ihn auf die Bedeutung der Persisterformen Zysten und Biofilme aufmerksam zu machen, da über diese Formen in Fortbildung geschwiegen wird:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3480481/
http://www.newhaven.edu/561663.pdf
http://www.neuroborreliose.net/downloads...ible_-.pdf
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3132871/
http://www.townsendletter.com/July2010/sapi0710.html
Ich bin wie Prof.Sapi der Meinung, daß eine Antibiose langfristig nur Sinn macht, wenn alle Borrelienformen (spirochetale, zystische Formen, in Biofilmen lebenden Formen) angegriffen werden.
Minocycline greift vermutlich (ist eine Tetrazykline wie Doxycycline) Zysten nicht an (Doxy. fördert wie Ceftriaxon und Penicillin die Bildung von Biofilmen in vitro-> Sapi 2011, Kersten 1995) und Biofilme nur bedingt (Sapi 2011).
Ich würde persönlich IMMER einen Wirkstoff zu Tetrazyklinen oder Makroliden oder Betalactame hinzufügen, der Zysten und Biofilme angreift (also Tinidazole oder Metronidazole oder Samento/Banderol).
Infusionen mit Ceftriaxon sind wegen der guten bakteriziden Wirkung und der guten Liquorgängigkeit m.E. ein Versuch wert.
Aber dein Arzt soll bedenken, daß es
1) nur extrazellulär wirkt-> dabei kann Bb in vitro nach 72 Std in eine Zelle eindringen (es wird daher vermutet, daß die meisten Bb sich im chronischen Stadium intrazellulär aufhalten->Grund warum im chr.Std. vorwiegend intrazellulär wirksame AB verschrieben werden!), 2) daß es die Bildung von Zysten (Persisterformen)fördert.
http://aac.asm.org/content/39/5/1127.long
Schlußfolgerung: eine komplette Eliminerung nach 4 Wochen Infus. ist eher unwahrscheinlich. Ich würde daher persönlich zusätzlich ein intrazellulär wirksames AB einnehmen, das Zysten und Biofilme angreift (Vorschlag mit Arzt besprechen).
Ich nehme an, du (dein Arzt?) kennst bereits die Leitlinien der DBG?
http://www.borreliose-gesellschaft.de/Te...linien.pdf
Da sie 2010 erarbeitet wurden, die Studie von Sapi zu Wirksamkeit von ABs auf Biofilme aber erst 2011 veröffentlicht wurde, wurde die Problematik der Biofilme in den Leitlinien der DBG nicht thematisiert.
Es ist auch unklar, ob Quensyl tatsächlich gegen Zysten wirkt, da hier widersprüchliche Ergebnisse vorliegen.
Von daher ist es mit Sicherheit nützlich, die neuen Erkenntnissen von Sapi bezüglich Zysten (Quensyl fördert eher die Bildung, Tinidazole und Metronidazol, Samento/Banderol reduzieren die Zahl der Zysten in vitro) und Biofilme mit in die Behandlung einfliessen zu lassen.
Was deine Erschöpfung anbelangt (eine häufige Folge einer chr.Bo-> in der Studie von Dr.Klemann und Dr.Huismann waren 88% der Patienten betroffen-ohne Gewähr), vielleicht wäre es hilfreich, in Richtung oxydativer/nitrosativer Stress zu forschen:
siehe hier ab S.48:
http://www.dr-hopf-seidel.de/mediapool/8...8.7.11.pdf
http://www.borreliose-lorenz.de/oxidativer_stress.html
http://www.dr-hopf-seidel.de/mediapool/8...el-kim.pdf
http://www.lymeinfo.net/methylationblock.html
Es gibt spezielle Untersuchungsmethoden zur Feststellung eines oxyd./nitros. Stresses, ich kenne mich aber selbst kaum damit aus. Daher bitte einen Arzt fragen, der sich mit Diagnostik und Behandlung auskennt (Bo.Spezi und/oder Umweltmediziner?).
Ich glaube, daß Labore, wie das IMD Berlin oder GanzImmun diese Dignostik vornimmt.Für die Behandlung ist aber ein informierter und erfahrener Arzt m.E. zwingend erforderlich.
Und zu guter Letz: einige Spezis. sind der Meinung, daß die Bindung/Ausleitung der Neurotoxine erforderlich ist, um langfristige Erfolge bei der Behandlung der chr.Bo. zu erzielen.Mir hat ein Spezi kürzlich sogar gesagt, ohne diese Ausleitung/Entgiftung (auch von Schwermetallen wie Quecksilber) wären sogar eine Antibiose immer erfolglos (seine Worte).
Colestyramin wird zum diesem Zweck von Prof.H (Ansbach) empfohlen.Andere Patienten nehmen Chlorella (wichtig, sie soll absolut frei von Rückständen und Schwermetallen sein->ich nehme aus diesem Grund die Chlorella Presslinge von Algomed-> in der Rheinhildis Apo. erhältlich) und/oder Zeolite (z.B. Toxaprevent).
Dr.Lee Cowden empfiehlt u.a. Burbur, Pinella, Zeolite.Buhner Smilax.
Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower
Lyme-Borreliose seit 2008