(17.09.2014, 14:50)yeager-90 schrieb: Interessant, das bedeutet, dass sie es wirklich nicht "wissen" bzw. besser gesagt, noch nicht festgelegt haben.
Das ist ja gerade der Knackpunkt: die sind immer noch dabei, den Schwellenwert zu definieren.
Anders als bei den ELISA-Antikörperen gibt es kein negatives Ergebnis, denn jeder Mensch reagiert. (Im Prinzip wie z.B. der PSA-Wert: es gibt niemanden, der "0" hat.) Aber genau die Schwelle zwischen "krank" und "gesund" muss mit Studien definiert werden.
Hallo Guido,
erst mal vielen Dank für die Antwort. :-)
Tja, ich sehe ja ein, dass sich bei einem so relativ neuen Verfahren mit steigender Erfahrung die Notwendigkeit ergibt, Schwellenwerte zu ändern und anzupassen. Es wäre völlig inakzeptabel, entsprechende Erkenntnisse *nicht* zu verwenden.
Aber die Aussage "Die Schwellenwerte sind überschritten, es ist von einer aktiven Borrelioseinfektion auszugehen" kann man ja nur treffen, wenn man zumindest im stillen Kämmerlein von derzeit als gültig angenommenen, konkreten Schwellenwerten ausgeht. Ob die was taugen ist eine andere Frage, aber sie müßten da sein, schließlich muss man die Patientenwerte ja mit etwas vergleichen. Und sei es mit null. Die Ärzteinformation (kann man im Netz finden) enthält sogar ein Diagramm, dass sich damit befasst, es ist nur nicht sonderlich aussagekräftig.
Ganz witzig übrigens: in der von Boulder Diagnostics verbreiteten Information heißt es, nur ein Überschreiten der Schwellenwerte bei allen vier Stufen sei ein sicheres Zeichen für eine aktive Infektion. In meinem konkreten Testergebnis steht jedoch, dass Stufe 4 für die Beurteilung keine Beachtung gefunden hat - trotzdem "ist von einer aktiven Infektion auszugehen". Das macht mich jetzt ziemlich perplex, denn da widerspricht sich BD dann ja selbst. Diese Ungereimtheit war auch der Auslöser, warum ich's dann mit den Schwellenwerten genau wissen wollte. Aber außer dem großen Schweigen ist bisher nichts gekommen, auch die Frage nach Erläuterung zu dieser Passage wurde nicht beantwortet.
(17.09.2014, 14:50)yeager-90 schrieb: Bei Dir kann man davon ausgehen, dass Du eindeutig im positiven Bereich bist. Sei "froh", dass der Test positiv ist, und lass Dich vernümftig behandeln!
Tatsächlich habe ich den Test gerade deswegen gemacht, um einen negativ/positiven CLIA/Westernblot zu konkretisieren (der mich völlig zufällig und unerwartet mit dem Vorhandensein von Borrelien-Antikörpern konfrontiert hat) - also um die Information zu bekommen, wie wahrscheinlich es ist, dass es sich um eine gerade aktive Infektion handelt und ob eine Notwendigkeit der Behandlung besteht.
Nun, aufgrund des positiven Spirofind hat mein Hausarzt eine Notwendigkeit zum Handeln gesehen ("vorsichtshalber") und die "das ist vermutlich was altes, ausgestandenes"-Schiene verlassen. Verschrieben hat er Doxycyclin 200mg täglich. Zunächst für zwei Wochen aber ich werde ihn um eine Verlängerung auf vier Wochen angehen, wie von Arzt Nr. 3 telefonisch geraten.
Arzt Nr. 2 (einer von der Hopf-Seidel-Liste) wollte mir empfehlen, das Doxy gleich ganz abzusetzen und gar nichts zu machen, schließlich hätte ich ja keine Beschwerden, man bräuchte also auch derzeit nichts zu behandeln und der SpiroFind sei ... nun ja - er war skeptisch.
Nach entsprechender Post-AB-Wartezeit wollte ich den Test dann eigentlich wiederholen, um zu sehen, ob das AB zumindest gegen diese Aktivierung etwas bewirkt hat. Aber nachdem BD nun derart unkommunikativ, uninformativ und damit für mich nicht mehr wirklich vertrauenswürdig ist, werde ich diesen speziellen Test ganz bestimmt nicht wiederholen lassen. Dafür ist er nun wieder zu teuer. Nee, wenn das Doxy durch ist werde ich mich um einen Termin bei Arzt Nr. 3 bemühen - der mit Ratschlag auf vier Wochen zu verlängern.
Okay, ich schweife ab. Spirofind hat mir also schon insofern geholfen, als dass es dazu geführt hat, dass ich wenigstens AB bekomme, wo vorher keiner eine Notwendigkeit dazu sah.
Falls das nicht auch kontraindiziert ist und Borrelien in die Zystenform oder Biofilm oder sonst irgendwohin treibt, wo sie nicht mehr angreifbar sind. Naja - nix genaues weiß man nicht, aber die Hände in den Schoß legen und auf mein Glück vertrauen wollte ich halt auch nicht.
Auf jeden Fall nochmals vielen Dank für die Antwort.
Gruß
Pat
:-)