(23.09.2014, 10:44)Regi schrieb: Dafür müsste geltende Lehrmeinung die Persisterformen erstmal als existent erklären und dann beginnen zu forschen, was das für die Patienten und die Diagnostik bedeutet...
Interessant wäre auch, ob und wie der Spiro funktioniert, wenn sich die Borrelien in Biofilmen organisieren, sofern das in vivo relevant ist. Weiss man leider auch nicht.
LG, Regi
Ja, das wäre eine wirklich interessante Frage, aber soweit ich das verstanden hatte, ist die Erkenntnis, dass Borrelien Biofilme bilden können, relativ neu. Von daher könnte ich mir vorstellen, dass BD möglicherweise selbst nicht genau weiß, ob bzw. wie der Test darauf ansprechen könnte.
Es folgen persönliche Überlegungen - keine gesicherten Tatsachen:
Soweit ich das verstanden habe, misst der Test ja eine bestimmte Form der aktuellen Immunreaktion. Dazu konfrontiert man die Patientenprobe wohl mit Borrelien bestimmter Stämme (und vermutlich auch Erscheinungsformen - in Biofilmen, Zysten etc. verändern die Borrelien ja wohl ihre Erscheinungsform, wenn ich das richtig verstanden habe). Also würde sich die Frage stellen, ob diese Immunreaktion auch auftritt, wenn man für diese "Konfrontation" Bakterien aus Biofilmen in ihrer besonderen Erscheinungsform verwenden würde. Hochspekulative Frage für die ein Fachmann womöglich eine ganz einfache Antwort hätte.
Tatsächlich finde ich es aber interessant, dass das mögliche Vorhandensein von Persisterformen an sich nicht in Bausch und Bogen als Nichtexistent abgetan wurde. Die Aussage lautete eben nicht: "'Wenn der Spirofind negativ ist, dann gibt es keine Borrelien im Körper". Sondern "Wenn der Spirofind negativ ist, dann konnte keine *aktive* Infektion nachgewiesen werden." Ich denke, dass ist ein feiner aber ausschlaggebender Unterschied. In meinen Augen heißt das, das ein Arzt sich nicht einfach auf die Meinung zurückziehen kann: "Negativer Spirofind = überhaupt gar kein Borrelienproblem vorhanden."
Vielleicht liest "Boulder Diagnostics" ja mit und kann dazu etwas sagen.