10.10.2014, 23:33
Zitat:Therefore someone with a Th2-dominant autoimmune condition (see table below) would be wise to stay away from green tea or products containing concentrated green tea (such as a green tea supplement), because it can upregulate an already dominant system and lead to more tissue destruction.
Nichts für Ungut, Urmel, aber der Autor dieser Seite ist wenig vertrauenswürdig. Ist er Wissentschaftler? Arzt? Journalist?
Er behauptet, dass grüner Tee eine dominante Th2-Immunantwort verstärken kann. Und wo ist die Quelle seiner Aussagen? Die würde ich gerne lesen.
Denn in der folgenden Studie haben Teesaponinen die Bildung von entzündlichen Zytokinen (TNA Alpha u.a.), also einer TH1-Immunantwort, gefördert und die Bildung von antientzündlichen Zytokinen (IL-10 u.a.), also einer Th2-Immunantwort, gehemmt.
Zitat:Tea saponin with OVA increased the expression of interleukin (IL)-1, IL-2, IL-12, interferon-γ and tumor necrosis factor (TNF)-α and decreased the expression level of IL-10 and IL-8 in T-lymphocytes.
Th1 cytokines enhancer and Th2 cytokines and NF-κB inhibitor, tea Saponin
Das ist im krassen Widerspruch zu den Aussagen des von dir zitierten Autors. Grüner Tee ist kein "TH2 Enhancer" sondern ein "TH2 Hemmer" und könnte demnach ohne Sorgen von Personen mit einer Th2 Immundominanz wie Lupus erythematodes Patienten oder Allergiker getrunken werden.
In China und Japan ist die Inzidenz für den Lupus am Geringsten, obwohl der Konsum an grüner Tee in diesen Ländern am Höchsten ist.
http://www.jbmb.or.kr/fulltext/jbmb/view...9&page=229
Zitat:Epidemiological evidence has indicated that, in comparison to the United States, the incidence of SS, clinical xerostomia and lupus is considerably lower in China and Japan, the two leading green tea-consuming countries.
Untersuchungen an Mäusen mit LE, die mit grünem Tee 3 Monate lang gefüttert wurden, haben dazu ein längeres Überleben der Mäuse mit einer reduzierten Hyperplasie der Lymphknoten und reduzierten Spiegeln an anti-DNA-Antikörper gezeigt:
Zitat:In a lupus erythematosus (LE) mouse model
MRL/MpJ-Faslprcg/Faslprcg (MRL-lprcg), mice were fed with
2% green tea powder diet for 3 months. The green tea-fed
group showed a prolonged survival period with reduced
lymph node hyperplasia and reduced levels of anti-DNA
antibodies (Sayama et al., 2003).
Demnach würde grüner Tee also eher Patienten mit Lupus gut tun.
Aber auch bei Autoimmunerkrankungen mit Th1 Dominanz wie die Rheumatoide Arthritis können von grünem Tee gelindert werden.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3768132/
Die Autoren der vorletzten Studie schlussfolgern deswegen:
Zitat:Taken together, these data
show that GTPs can reduce the severity of autoimmune
diseases in animal models, and that one mechanism could be
reduction of inflammatory cytokine production, possibly
through modulation of the MAPK pathway.
Außerdem liegen bei den meisten Autoimmunerkrankungen in der Regel eher eine Th1 Dominanz vor, sprich die Bildung von entzündlichen Zytokinen wie TNF Alpha überwiegt, es werden dagegen zu wenige antientzündliche Zytokine (Th2 Immunantwort) wie IL-10 gebildet. Die Th2-Immunantwort liegt in der Regel eher bei Allergien vor und bei Lupus erythematodes, eine der wenigen AIs mit TH2-Dominanz.
http://www.laborzentrum.org/dokumente/th...alance.pdf
Zitat:Bei organbezogenen Autoimmunerkrankungen liegt häufig eine Immun-Dysbalance vor, die die Th1-Zellen begünstigt. Der Überschuss an Th1-Zellen vermittelt einen chronischen Entzündungszustand. Th2-Zellen, die die Entzündung stoppen könnten, werden nicht in ausreichendem Maße gebildet.
(...)
Eine Th2-Reaktionslage tritt bei allergischen Erkrankungen und extrazellulären parasitären und bakteriellen Infektionen auf.
(...)
Th1 - Dominanz Organspezifische Autoimmunerkrankungen (z.B. Diabetes mellitus Typ I, Hashimoto-Thyreoiditis, M. Basedow, multiple Sklerose).
Organspezifische Autoimmunerkrankungen gehen mit verstärkten zellulären Immunreaktionen und einem Th1-dominanten Zytokinmuster einher. Th2-Dominanz begünstigt allergische Reaktionen.
http://www.aerzteblatt.de/archiv/17170/A...d-Therapie
Zitat:Zelluläre wie humorale Abwehrmechanismen werden durch zwei T-Helferzellpopulationen, die TH1- und die TH2-Zellen, reguliert. Diese Dichotomie ist für das Verständnis autoimmuner Prozesse von besonderer Wichtigkeit, und zwar insofern, als man davon ausgehen darf, daß alle organspezifischen Autoimmunerkrankungen einer TH1-vermittelten Immunantwort unterliegen, während die systematischen Prozesse, insbesondere der Lupus erythematodes aber auch der Pemphigus vulgaris, wahrscheinlich vorwiegend TH2-gesteuert sind.
(...)
Die entzündliche TH1-vermittelte Immunantwort wird vor allem zur Abwehr intrazellulärer Krankheitserreger benötigt und fördert die antivirale Zytotoxizität von T-Zellen; die TH2-vermittelte antientzündliche Immunantwort ist für die Kontrolle extrazellulärer Krankheitserreger verantwortlich.
(...)
Für die Pathogenese vor allem von organspezifischen Autoimmunerkrankungen gilt, daß diese durch proinflammatorische Reaktionen unterhalten werden bei bestehender zu geringer oder fehlender antientzündlicher Gegenregulation.
Dagegen ist man sich über die Mechanismen, die zu den systemischen Autoimmunerkrankungen führen, noch weitgehend im unklaren, doch wird davon ausgegangen, daß zum Beispiel der Lupus erythematodes oder die Sklerodermie als TH2-vermittelte Immunerkrankungen aufgefaßt werden können (Grafik). Bei allergischen Erkrankungen mit Eosinophilie und erhöhten IgE-Globulinen ist dagegen die Rolle der TH2-Immunantwort unbestritten.
Es gibt also keinen Grund, Patienten mit einer Th2-Dominanz (Lupus erythematodes, Allergien, usw.) vom Konsum von grünem Tee abzuraten.Im Gegenteil
Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower
Lyme-Borreliose seit 2008