Ehrlichien Durch Zecken übertragbare Erreger
Birgit Uta Baumgarten
Martin Röllinghoff
Christian Bogdan
http://www.aerzteblatt.de/pdf/97/38/a2456.pdf
Bei mir hat leider keiner der 4 im Frühstadium (1-2 Wochen nach Zeckenstich) konsultierten Hausärzte eine Ehrlichien-Diagnostik veranlasst. Dabei hatte ich quasi alle Symptome einer akuten Ehrlichiose!
An diese Möglichkeit hat kein Arzt gedacht, auch nicht der, der mir 4 Wochen Amoxicillin auf Verdacht einer Frühborreliose verschrieben hat.
Birgit Uta Baumgarten
Martin Röllinghoff
Christian Bogdan
http://www.aerzteblatt.de/pdf/97/38/a2456.pdf
Zitat:Ehrlichien werden von Zecken auf den Menschen übertragen. Sie vermehren sich in Monozyten/Makrophagen oder Granulozyten und
können zu schweren, akuten oder chronischen Krankheitszuständen mit Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Myalgien, Arthralgien, Leber und Nierenfunktionsstörungen führen.
Ehrlichiosen gehören zu den „neu aufgetretenen“ Infektionskrankheiten („emerging infectious diseases“), die aufgrund der Nichtanzüchtbarkeit mit klassischen mikrobiologischen Verfahren bisher selten diagnostiziert wurden.
In Süddeutschland sind etwa 1,6 bis 4 Prozent der Zecken mit granulozytären Ehrlichien infiziert.
Bei Fieber unklarer Ursache mit Leukozytopenie, Thrombozytopenie oder Erhöhung der Transaminasen sollte während der Zeckensaison
eine Ehrlichien-Diagnostik erfolgen.
Bei mir hat leider keiner der 4 im Frühstadium (1-2 Wochen nach Zeckenstich) konsultierten Hausärzte eine Ehrlichien-Diagnostik veranlasst. Dabei hatte ich quasi alle Symptome einer akuten Ehrlichiose!
Zitat:Die meisten Infektionen werden durch Nymphen
(1,5 mm) übertragen, die im Gegensatz zu den adulten Zecken (5 mm) leichter übersehen werden können (58).
[quote]Einzelne Zecken können mit Ehrlichien und anderen Erregern koinfiziert sein, sodass mit einem Zeckenstich gleichzeitig zwei oder mehr Erreger übertragen werden und zu Doppelinfektionen (zum Beispiel mit Borrelien, Rickettsien, Babesien) führen können (8, 13, 27a, 48, 53, 64, 67, 86).
(...)
Basierend auf serologischen Untersuchungen und einzelnen Fallberichten kommen Koinfektionen mit Ehrlichien und Borrelien oder Babesien beim Menschen vor (5, 64, 79). An diese Möglichkeit sollte insbesondere bei Versagen einer erregerspezifischen Therapie gedacht werden.
An diese Möglichkeit hat kein Arzt gedacht, auch nicht der, der mir 4 Wochen Amoxicillin auf Verdacht einer Frühborreliose verschrieben hat.
Zitat:Tierexperimentelle Untersuchungen und klinische Beobachtungen ergaben, dass persistierende Infektionen mit Ehrlichien möglich sind (9, 18, 22).
Zitat:Die Serologie ist zur Diagnose einer akuten Ehrlichiose ungeeignet, da die meisten (55 bis 78 Prozent [6, 15]) Patienten diagnostisch verwertbare Antikörper- Titer erst ein bis vier Wochen nach Krankheitsbeginn entwickeln und diese Antikörper dann oft über
mehrere Jahre persistieren (4, 6, 89, 96). Zur nachträglichen diagnostischen Bestätigung einer Ehrlichiose gilt die Serologie jedoch als sensitivste Methode (21).Die serologische Reaktion kann bei frühzeitigem Therapiebeginn oder bei Immunsuppression
ausbleiben.
Zitat:Mittel der ersten Wahl sind Doxycyclin beziehungsweise Tetracyclin, welches in der Regel über 10 bis 14 Tage gegeben wird (Minimum: fünf bis sieben Tage). Die meisten Ehrlichiose-Patienten sprechen innerhalb von 24 bis 48
Stunden mit einem raschen Fieberabfall auf die Therapie an (31), bis zur vollständigen Rekonvaleszenz vergehen jedoch oft mehrere Wochen. Bei etwa zwei Drittel der Patienten kann ab dem dritten bis fünften Tag nach Therapiebeginn mit Doxycyclin eine Lymphozytose (g/d-T-Zellen) beobachtet werden (24). Betalaktam-Antibiotika
(Penicilline und Cephalosporine) sind nicht wirksam (Textkasten 4).
Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower
Lyme-Borreliose seit 2008