Nun geht es mächtig auf den Jahreswechsel zu,
ein wenig Hektik vor dem Weihnachtsfest, ein hoffentlich beschwerdefreier Heiligabend, ein paar geruhsame Feiertage, vielleicht auch die für höhere Lagen angekündigten Schneeflocken und ein Rückblick auf das, was das zu Ende gehende Jahr brachte - so soll es hier bei mir werden und sicher auch bei vielen von euch, die wir alle im gleichen Boot namens Borrelia sitzen.
Allen, denen es mehr schlecht als recht geht, wünsche ich, daß auch sie über die Feiertage zur Ruhe kommen und angenehme Stunden verbringen können in Tagen, die zum Innehalten, Besinnen auf wirklich Lebenswertes und Gedanken an die hoffentlich friedliche Zukunft dienen sollen.
Mein persönliches letztes Vierteljahr hat mir deutlich gemacht, welch hohes Gut Gesundheit ist und mir ebenso gezeigt, wie schnell die Grenze des Erträglichen erreicht sein kann, vor allem, wenn die Strohhalme unseres hochgepriesenen Gesundheitswesens versagen und man alle restlichen Kräfte mobilisieren muß, durchzuhalten.
Als nach vergeblichen Anläufen bei drei verschiedenen Ärzten mein Boot unterzugehen drohte, fand ich in der vergangenen Woche einen vierten, der meine Probleme erkannte und es schaffte, daß ich Licht am Horizont sehe (darüber schreibe ich in den nächsten Tagen in meinem Schulter-thread). Zwar mit hohem Medikamenteneinsatz, aber immerhin hilfreichen, geht es mir deutlich besser, ich kann schlafen, der Magen freut sich wieder über Essen und gestern am späten Nachmittag war ich zu einem wunderschönen Weihnachtskonzert und anschließendem Glühwein mit Plätzchen auf einem privaten, aber für Konzerte öffentlichen Schloß. Auf der Rückfahrt über die Dörfer, wie bei uns üblich in fast jedem Fenster ein leuchtender Schwibbogen, Lichterengel und Bergmann, wurde mir bewußt, daß mich diese mir wertvollen Eindrücke wieder erreichen, nachdem ich fast ein Vierteljahr das Gefühl hatte, in der linken Schulter und zwischen den Rippen sägt ein Messer und die Gedanken nur noch darum kreisten, wie das auszuhalten geht.
Allen, denen es ähnlich oder anders schlecht geht, wünsche ich gute Gedanken und viel Kraft, nicht aufzugeben, den eigenen Weg zu suchen und zu finden.
Ganz lieben herzlichen Dank allen, die mich hier im Forum bestärkt, beraten und getröstet haben - es ist ein schönes Gefühl, verstanden zu werden und Hilfe zu bekommen, wenn die Not am größten ist.
Eure Oolong
Geduld und Gelassenheit des Gemüts tragen mehr zur Heilung unserer Krankheit bei,
als alle Kunst der Medizin.
Wolfgang Amadeus Mozart