Lieber Alexander,
auch wenn wir uns im virtuellen Raum befinden, ich dich und die Wahrheit nicht kenne - deinen Hilferuf nehme ich ernst. Genauso wie alle anderen hier. Denn es IST ein Hilferuf. Ich bin sicher, du möchtest weiterleben. Jemand, der wirklich sterben will, verabschiedet sich nicht.
Und schau, es kann und wird wieder bessere Zeiten geben... und so Vieles, was du noch erleben kannst, was dir Freude macht...
Hast du schon Zirconotid versucht? Ist 1000x stärker als Morphin und soll nicht abhängig machen. Wenn nicht: Bitte... versuche es damit.
Ich weiß, wovon du sprichst, wenn du sagst, es gäbe keinen Ausweg mehr... an dieser Stelle treten mir gerade Tränen in die Augen. Vor fast genau 9 Jahren landete ich suizidal in der Psychiatrie - scheinbar grundlos depressiv. Ich sah nur Schwärze, selbst Antidepressiva halfen kaum. Die folgenden Jahre litt ich immer wieder unter den wiederkehrenden Depressionen im Frühjahr, bis ich im vergangenen Sommer endlich meine Identität fand.
Es ist ein Geschenk - das Leben. Selbst jetzt mit der Borreliose und den teilweise extremen Schmerzen würde ich es (meistens) nicht verlieren wollen. Du hast nur ein einziges Leben, Alex. Wirf es bitte nicht weg.
Jetzt im Nachhinein denke ich so. Für dich mag es im Moment absurd klingen - wie für mich damals und während den Stimmungstiefs der letzten Jahre. Um dir ein Beispiel zu geben: Der August 2014 war der schönste Monat meines Lebens. Ich hatte und habe den Ausgang des Tunnels erreicht, von dem Amethyst sprach. Kurz darauf brach die Borreliose aus, die rasenden Schmerzen im Knie, gegen die nur (wenigstens noch) Opiate helfen. Es gibt stundenweise Phasen, wo ich denke: Warum - warum musste ich erst so viel seelisches Leid erfahren, gefolgt von einem kurzen Glückstaumel, um dann in die Abgründe der körperlichen Hölle zurückgerissen zu werden? Natürlich gibt es auch heute noch Momente, wo mir alles egal ist. Nämlich dann, wenn Schmerzen & Verzweiflung überhand nehmen und ich einfach nur vom Tod erlöst werden will.
Doch meistens sage ich mir inzwischen: Es geht vorbei. Es wird nach einem Abstieg auch wieder einen Aufstieg geben. Man muss darum kämpfen, das stimmt. Aber du kannst und wirst es schaffen. Und denke auch bitte an deine Mitmenschen, denen du wichtig bist, Alex! Ich bitte dich: Nimm das Gespräch mit Ulrike wahr. Sei kein Feigling, verdammt! Zeig den Ärzten, deiner Familie und uns allen, wo der Hammer hängt. Sei ein Mann und stell dich dem Leben!
Ich warte auf deine Antwort - und die anderen auch!
Léon
auch wenn wir uns im virtuellen Raum befinden, ich dich und die Wahrheit nicht kenne - deinen Hilferuf nehme ich ernst. Genauso wie alle anderen hier. Denn es IST ein Hilferuf. Ich bin sicher, du möchtest weiterleben. Jemand, der wirklich sterben will, verabschiedet sich nicht.
Und schau, es kann und wird wieder bessere Zeiten geben... und so Vieles, was du noch erleben kannst, was dir Freude macht...
Zitat:Schmerzen immer gleich stark egal welches Schmerzmittel ich nehme. Morphin versagt auch schon.
Hast du schon Zirconotid versucht? Ist 1000x stärker als Morphin und soll nicht abhängig machen. Wenn nicht: Bitte... versuche es damit.
Ich weiß, wovon du sprichst, wenn du sagst, es gäbe keinen Ausweg mehr... an dieser Stelle treten mir gerade Tränen in die Augen. Vor fast genau 9 Jahren landete ich suizidal in der Psychiatrie - scheinbar grundlos depressiv. Ich sah nur Schwärze, selbst Antidepressiva halfen kaum. Die folgenden Jahre litt ich immer wieder unter den wiederkehrenden Depressionen im Frühjahr, bis ich im vergangenen Sommer endlich meine Identität fand.
Es ist ein Geschenk - das Leben. Selbst jetzt mit der Borreliose und den teilweise extremen Schmerzen würde ich es (meistens) nicht verlieren wollen. Du hast nur ein einziges Leben, Alex. Wirf es bitte nicht weg.
Jetzt im Nachhinein denke ich so. Für dich mag es im Moment absurd klingen - wie für mich damals und während den Stimmungstiefs der letzten Jahre. Um dir ein Beispiel zu geben: Der August 2014 war der schönste Monat meines Lebens. Ich hatte und habe den Ausgang des Tunnels erreicht, von dem Amethyst sprach. Kurz darauf brach die Borreliose aus, die rasenden Schmerzen im Knie, gegen die nur (wenigstens noch) Opiate helfen. Es gibt stundenweise Phasen, wo ich denke: Warum - warum musste ich erst so viel seelisches Leid erfahren, gefolgt von einem kurzen Glückstaumel, um dann in die Abgründe der körperlichen Hölle zurückgerissen zu werden? Natürlich gibt es auch heute noch Momente, wo mir alles egal ist. Nämlich dann, wenn Schmerzen & Verzweiflung überhand nehmen und ich einfach nur vom Tod erlöst werden will.
Doch meistens sage ich mir inzwischen: Es geht vorbei. Es wird nach einem Abstieg auch wieder einen Aufstieg geben. Man muss darum kämpfen, das stimmt. Aber du kannst und wirst es schaffen. Und denke auch bitte an deine Mitmenschen, denen du wichtig bist, Alex! Ich bitte dich: Nimm das Gespräch mit Ulrike wahr. Sei kein Feigling, verdammt! Zeig den Ärzten, deiner Familie und uns allen, wo der Hammer hängt. Sei ein Mann und stell dich dem Leben!
Ich warte auf deine Antwort - und die anderen auch!
Léon