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Wahnsinnsschmerzen unter Rifampicine
#18

(14.02.2015, 11:12)Niko schrieb:  @sunflower

Zitat:Es wirkt auch bei Borrelien? Wo schreibt sie das? Hast du eine Link dazu?
in Borreliose-Wissen Heft 16 S.12 oder auch in Die persistierende Borreliose Stand 2007 S.12

Vielen Dank!

Zitat:Zusätzlich ist es zur Behandlung von Biofilmen nützlich.
Biofilm: die Wurzel allen Übels oder siehe auch Beitrag von Frau Jürschick-Busbach [/Quote]

Sehr interessant, danke! Auf diesen Artikel war ich schon mal gestossen.

Zitat:Die Bakterien im Biofilm exprimieren einen anderen Phänotyp als planktonische Bakterien und befinden sich – abhängig von ihrer Lokalisation im Biofilm – in unterschiedlichen metabolischen Zuständen. Sogenannte Persister-Zellen können in einem sporen­artigen Zustand überleben und später unter günstigeren Bedingungen neue Biofilme ausbilden.

„Diese metabolische Inaktivität ist aber ein grosses Problem für uns, denn die meisten Antibiotika, die wir heute ha­ben, wirken auf metabolisch aktive, nicht aber auf metabolisch inaktive Bakterien“, betont Trampuz.

Die Einteilung in bakterizide und bakteriostatische Antibiotika, wie wir sie alle kennen, gilt nur für planktonische Bakterien. Für den Biofilm sind alle heute bekannten Antibiotika, mit zwei Ausnahmen, nur bakteriostatisch wirksam. Diese beiden Ausnahmen sind Rifampicin, das vor allem gegen Staphylokokken wirkt, und Ciprofloxacin gegen gramnegative Erreger.“

Die Erklärung für den Sonderstatus von Rifampicin liegt in seinem Wirkmechanismus: Im Gegensatz zu anderen Anti­biotika wirkt Rifampicin auf die Proteinsynthese der Bakterien und damit auch auf weniger aktive Erreger.


„Eine Kombinationstherapie dient im Fall von Rifampicin nicht so sehr der Steigerung der Effizienz gegen grampositive Biofilme per se, sondern vielmehr der Verhinderung von Resistenzentwicklungen gegen Rifampicin“, erklärt Trampuz. In Tiermodellen wurden die höchs­ten Heilungsraten von MRSA-Biofilmen – nämlich 100% bei 0% Rifampicin-Resistenzen – mit einer Kombination von Rifampicin mit hoch dosiertem Daptomycin erzielt, während mit Daptomycin allein keinerlei Wirkung gegen den MRSA-Biofilm zu erzielen war. Mit Rifampicin alleine betrug die Heilungsrate 33%, die Resistenzrate 25%.[2] „Rifampicin als Biofilm-Antibiotikum muss also immer in Kombination mit einem zweiten Antibiotikum gegeben werden“, sagt Trampuz

Hochinteressant! Cool Die Wirkung gegen Biofilme könnte also meine heftige Reaktion auf Rifampicine + eine Tetracycline erklären. Das Duo räumt mächtig auf! Icon_xmas4_hurra2

In dieser Studie hatte die Kombi Rifampicine + Daptomycine ebenfalls eine bessere Wirkung auf Biofilme von Staphylokkoken als Daptomycine (oder Vancomycine) allein. Dazu verhinderte die Kombination mit Rifampicine die Resistenzentwicklung gegen Dapt. und Vanco.Dazu hatte die Kombi Rifam.+ Dapt. eine bakterizide Wirkung auf plantoknische und in Biofilmen lebenden Bakterien (EB = in biofilm embedded bacteria).

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25519162

Zitat:DAP + RIF or VAN + RIF demonstrated enhanced activity against R3640 in embedded biofilm (EB) cells in all materials versus DAP or VAN alone (P ≤ 0.040). Only DAP + RIF demonstrated sustained bactericidal activity (≥3.80 log10 CFU/cm2 reduction from baseline) against EB and planktonic cells of R5266 and EB cells of R461 in all 3 materials. Of interest, CLA did not appear to enhance DAP or VAN killing activities, and the addition of RIF prevented the emergence of resistance to DAP or VAN in all organisms.

Interessant ist, dass Daptomycin einer der wirksamsten AB gegen ruhende Bakterien von Bb in der in vitro Studie von Zhang (2014) war:

http://www.nature.com/emi/journal/v3/n7/...1453a.html

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Kombi Rifam/Dapt. in Kombination mit "klassischen AB" wie Tetrazykline, Makrolide, usw. eine gute Wirkung auf alle Borrelia-Formen hätte.

Ich denke, die in vitro aber auch in klinische Forschung müsste endlich solche Kombinationstherapien unter die Lupe nehmen, die sich ja so viel ich weiß in der klinischen Praxis bei der Behandlung der chronischen Bo. etabliert haben. So viel ich weiß haben sie die meisten Studien bisher mit Monotherapien beschäftigt, welche wegen der vielfältigen Borrelienformen sicher keine tiefgreifende Wirkung auf die Erkrankung haben können (oder kennt ihr in vitro und in vivo Studien, die Kombi-AB untersucht haben?????). M.E. hat bisher nur Sapi solche Kombi wie Doxycycline + Tinidazole (welche aber nicht gegen Biofilme wirkt) untersucht.

Zitat:Die AB-Behandlung bei Bartonellen-Infektion hat ein Verwandter von mir bekommen. Unter den Schmerzbeschwerden standen im Vordergrund: Kopfschmerzen, Schienbeinschmerzen, Fußschmerzen, Knieschmerzen.

Daher vermute ich, dass mein Spezi Bart. bei mir vermutet (Biggrin). Ich habe ja ähnliche Symptome (dazu Gedächtnisprobleme).

Zitat:Rifampicin nahm er kontinuierlich über einige Monate. Auch er dosierte zu Beginn der Antibiose langsam auf. Ob er es geschafft hat, lässt sich noch nicht beurteilen. Aber ich berichte gerne darüber, wenn er es beurteilen kann.

Ja, sehr gerne. Danke!Icon_winken3

Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower


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Thanks given by: Philipp


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