07.03.2015, 08:49
Hallo Zusammen,
mein Mann hat den Entwurf zur Stellungnahme zum Gutachten an die Rechtsanwälte zur rechtlichen Aufgliederung versendet. Jetzt geht es an das Eingemachte und da es eh in ein paar Tagen ans Gericht geht, den
mein Mann hat den Entwurf zur Stellungnahme zum Gutachten an die Rechtsanwälte zur rechtlichen Aufgliederung versendet. Jetzt geht es an das Eingemachte und da es eh in ein paar Tagen ans Gericht geht, den
Zitat:Entwurf als Text. Vielleicht kann es später jemand nutzen.
Der Gutachter hat den Auftrag Punkt 1 des Gerichtes nicht erfüllt, er lässt offen welche Erkrankung neben der Borreliose für die verbliebenen Symptome verantwortlich sein sollen. Es bestand nie eine andere Ursache. Die Borreliose ist unbestritten.
Die Gutachten zum Verkehrsunfall wurden beigereicht, da hier die Vorerkrankungen, insbesondere die Lymearthritis, einbezogen wurden. Eine Wertung des Verkehrsunfalles vom .......2013 überschreitet bei weitem den gerichtlichen Auftrag des Gutachters!
Das auch hier eine Bewertung ins „Blaue“ erfolgte, ergibt sich alleine aus dem beiliegenden Nachweis Anlage K 20 Punkt 1.
Zusammenfassung des Robert-Koch Institutes zu den Symptomen:
Welche Symptome können bei einer Borreliose-Infektion auftreten?
Es gibt keinen typischen Krankheitsverlauf der Lyme-Borreliose. Sie kann grundsätzlich zahlreiche Symptome in verschiedenen Organen hervorrufen, die einzeln oder in unterschiedlichen Kombinationen auftreten können. Viele dieser Symptome sind unspezifisch und werden auch bei anderen Erkrankungen beobachtet. Deshalb ist es unter Umständen schwierig, eine Lyme-Borreliose zu diagnostizieren.
Ein charakteristischer Hinweis auf eine beginnende Lyme-Borreliose (Stadium I) ist die sogenannte Wanderröte (Erythema migrans). Sie tritt nach einigen Tagen (bis Wochen) bei vielen Erkrankten auf. Diese deutliche ringförmige Hautrötung ist oft im Zentrum blasser als am Rand. Der rote Ring wandert dann allmählich nach außen. Weitere allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen, Müdigkeit können hinzukommen.
Im Stadium II, das meist innerhalb von sechs Monaten nach der Infektion einsetzt, ist die akute Neuroborelliose am häufigsten. Typisch hierfür sind brennende Nervenschmerzen, die sich vor allem nachts verschlimmern, und leichte Lähmungen der Hirnnerven. Je nachdem, welche Hirnnerven betroffen sind, können verschiedenste Symptome wie Taubheitsgefühle, Seh- oder Hörstörungen auftreten. Seltener kommt es zu Lähmungen des Rumpfes und von Armen und Beinen. Zudem kann es zu einer Entzündung des Herzens kommen, die sich in Rhythmusstörungen äußern kann.
Als Spätform (Stadium III) der Erkrankung tritt Monate oder Jahre nach dem Zeckenstich am häufigsten die Lyme-Arthritis (Gelenkentzündung) und die sogenannte Acrodermatica chronica athropicans auf, eine chronische Entzündung meist an den Innenseiten der Arme und Beine und der Körperenden wie Nase, Finger und Zehen. Die Haut ist an diesen Stellen bläulich und zigarettenpapierartig. Die Gelenkentzündung betrifft überwiegend die Kniegelenke. Sehr selten ist die chronische Neuroborelliose.
Die Stadieneinteilung wird in der klinischen Klassifizierung zunehmend durch die Einteilung in Frühmanifestationen (Wanderröte und z.B. akute Neuroborreliose) und Spätmanifestationen (Arthritis, Acrodermatitis und chronische Neuroborreliose) ersetzt.
Das OLG München hat mit Urteil vom 17.05.2013 - 25 U 2548/12 bereits ausgeführt, das sich der wissenschaftliche Stand in den AWMF Leitlinien sowie den Ausführungen des Robert-Koch Institutes (RKI) wiederspiegelt und diese als Grundlage einer Bewertung zu Grunde zu legen sind.
Borreliose ist eine klinische Diagnose einer Multiorganerkrankung, die durch Antikörperbefunde gestützt wird.
Punkt a) Zitat Stanek G et al. Lyme borreliosis: Clinical case definitions for diagnostik and management in Europe. Clin Microbiol Infect 2011; 17:69-79 Lyme-Arthritis ist eine der seltenen entzündlichen Gelenkerkrankungen, in dem Routine-Laborparameter von Entzündungen, wie etwa C-reaktivem Protein und Erythrozytensenkungsgeschwindigkeit, oft normal sind. Ausgeprägte Erhöhung der Labor-Marker für Entzündungen bei einem Patienten mit Arthritis spricht gegen Lyme-Arthritis.
Es wurde keine Athrose des linken Kniegelenkes festgestellt und es geht auch nicht um die Behandlung einer Borreliose (davon abgesehen das die Länge der Antibiotikatherapie dem eines Stadiums III entspricht). Eine durchgemachte Entzündung des linken Kniegelenkes ist festgestellt. So auch im sozialgerichtlichen Gutachten des Hr. Dr. med F und vom Sachverständigen Dr. med. J am ............2013 ausgeführt – liegt dem Gericht als Beweis vor.
Auszug des Gutachtens Dr. med. J vom .........2013
Zusammenfassung
Es handelt sich bei der Versicherten um allgemeine Belastungsstörung im Sinne einer Pseudoneurasthenie im Gefolge einer Borreliose.
Ständige Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Schwindelattacken,
Sensibilitätsstörungen, Gelenkschwellungen, Muskelschmerz, Gehschwächen
und Arthrose sind wie durch die versicherte beschrieben, als Folge möglich.
Eine antibiotische Behandlung ist erfolgt.
Eine Monarthritis des linken Kniegelenkes darf bei arthroskopisch gesicherten leichten chondromalazischen Veränderungen als reaktiv bei abgelaufener Borreliose betrachtet werden.
Beweis: Szintigraphiebefund August 2010 Anlage K 19
Rehabericht Diagnosen 2014 Anlage K 22
Es wurde kein verursachender Gelenkbinnenschaden der über das altersgemäße Maß hinausgeht festgestellt, hingegen ist eine Entzündung gesichert.
Beweis: Anlage K 5b, K5d, Lfd. Nr. 2 Anlage K 20, K 22
Es ist eine Lymearthritis (Monarthritis in Folge Borreliose) als gesicherte Diagnose in sämtlichen Befunden diagnostiziert. Auch das Versorgungsamt kommt in den Erhebungen zum GdB zu folgenden Ergebnis: Multiple Gelenkbeschwerden, durchgemachte Gelenkentzündung linkes Knie mit Funktionsbehinderung. Von einer Arthrose wird nicht berichtet!
Beweis: Einzel GdB Lfd. Nr. 2 Anlage K 20, K 22
Punkt b) Quelle: AWMF Leitlinien Neuroborreliose
Eine Polyneuropathie/Polyneuritis als Ausdruck einer Borrelieninfektion wird bei europäischen Patienten meist in Assoziation mit einer Acrodermatitis chronica atrophicans (ACA) gesehen (Hopf 1975). Isolierte Polyneuropathien/Polyneuritiden ohne weitere eindeutige Symptome der Lyme-Borreliose wurden bei amerikanischen Patienten beschrieben, sind aber in Europa eine Rarität (Halperin et al. 1990, Logigian et al. 1999). Polyneuritiden, die in Assoziation mit einer ACA auftreten, bessern sich – wenn auch langsam – nach antibiotischer Behandlung. Bei Patienten mit Polyneuropathie/Polyneuritis und positiver Borrelienserologie im Blut kann nicht ohne Weiteres von einem kausalen Zusammenhang zwischen neurologischer Symptomatik und einer Borrelieninfektion ausgegangen werden (Mygland et al. 2006), da Borrelien-spezifische Antikörper je nach Endemiegebiet und Altersgruppe bei 5–25 % der gesunden Personen gefunden werden (Kaiser et al. 1997). In diesen Fällen hängt die Wahrscheinlichkeit eines kausalen Zusammenhangs davon ab, ob weitere klinische Symptome einer Lyme-Borreliose bestehen (siehe Punt a und g) [u]oder[/u] ob andere häufige Ursachen von Polyneuritiden abgegrenzt wurden und typische Liquorveränderungen vorliegen. (vgl. auch Stanek G et al. Oben genannt, gleicher Inhalt)
Punkt c) es besteht Übereinstimmung bis auf den Punkt, das diese eingetreten ist und nicht „kann“
Punkt d) Die Immunschwäche ist klinisch und labortechnisch erwiesen. Dies ergibt sich aus dem Gesamtinhalt der vorgetragenen Sachverhalte und Befunde.
Die Therapie wurde durch die gesetzliche Krankenkasse KKH im Rahmen der OTC Liste übernommen und durch das Versorgungsamt als Einzel GdB anerkannt. Somit kann auch diese Behauptung nicht gehalten werden.
Durch die Untersuchungen wurde eine Immunschwäche in Folge der Borreliose bestätigt und nicht die Infektion selbst. Borreliose ist eine klinische Diagnose.
(Vergleiche auch Stanek G et at oben genannt, Inhalt wird auch dort bestätigt)
Beweis: Einzel GdB 20 Lfd. Nr. 5 Anlage K 20
Punkt e) zur chronischen Erschöpfung siehe Punkt a) und eine erneute Antikörperuntersuchung vom .......2012, hier wird kein IgM mehr beschrieben, IgG wird als grenzwertig befundet. Die Antikörperbewegung einer durchgemachten Borreliose ist somit ebenfalls bewiesen.
(Vergleiche auch Stanek G et at oben genannt, Zustand nach Infektion)
Beweis: Antikörperbefund vom .......2012 Anlage K 21
Die chronischen Entzündungen der betroffenen Körperregionen sind auf den Seiten des Robert-Koch Institutes, welches bekanntlich für Infektionskrankheiten zuständig ist, beschrieben.
Auszug Informationen für Patienten des RKI (siehe Seite 1):
Acrodermatica chronica athropicans auf, eine chronische Entzündung meist an den Innenseiten der Arme und Beine und der Körperenden wie Nase
Beweis: Einzel GdB 20 Lfd. Nr. 5 Anlage K 20
Punkt f) Lymphadenitis und Lymphadopathie ist ein typisches Begleitsymptom von Infektionen. Andere Ursachen neben der Borreliose wurden mehrfach ausgeschlossen.
Punkt g) Hier bestätigt der Gutachter, das eine Borreliose mindestens im fortgeschrittenen Stadium (II) vorlag und widerspricht selbst seinen vorher gestellten Behauptungen zum Stadium der Erkrankung in Punkt a.
Spezifische IgM und IgG Antikörper sind mehrfach mit Immuno-Blot nachgewiesen worden. Die Höhe der Antikörper sagt weder etwas zur Aktivität noch zum Stadium der Erkrankung aus. Antikörpertests zur Borreliose sind nicht standardisiert, so das es zu unterschiedlichen Ergebnissen je nach angewendeten Test (in Deutschland sind weit über 20 verschiedene Test´s auf Borreliose Antikörper zugelassen) kommt.
Wir beantragen vorsorglich, Herrn Dr. als orthopädischen Sachverständigen zur Frage a der Ursache der Kniegelenkbeschwerden links der Ehefrau des Klägers sowie weiterer Fragen als
sachverständigen Zeugen
zu hören, zu laden unter der Anschrift.......