Hallo meine Lieben,
ich hab jetzt lange mit mir gerungen, ob ich jetzt endlich mal in diese Rubrik reinschreibe - ich hatte mich schon mal zu früh gefreut (nach 8 Monaten Symptomfreiheit hatte mich wieder ein behandlungswürdiger Schub erwischt), aber nun ist eine viel längere Zeitspanne vergangen und ich will jetzt einfach mal meine abergläubische Ader in den wohlverdienten Ruhestand schicken und euch meine Geschichte hier niederschreiben.
Irgendwann in den Jahren zwischen 1996 und 1998 hatte ich erinnerliche 2-3 Zeckenstiche, keine Wanderröte.
Ab dem Jahr 2000 ungefähr hatte ich immer mal wieder kleine Zipperlein, die ich nicht weiter ernstnahm, wegen denen ich keinen Arzt aufsuchte - zu unwichtig und zu geringfügig erschienen mir diese.
Ab 2007 dann nahmen die Beschwerden zu, so dass ich dann doch mal Ärzte aufsuchte.
Anfang 2008 dann unerträgliche Schmerzen, erst in der Hand (dachte, das käme vom vielen Maus-Benutzen), dann in der Schulter. Diagnosen: Schultersteife, Verdacht auf Karpaltunnel-Syndrom. Therapie: 4 Wochen Cortison, danach ausschleichend Cortison. In dieser Zeit gingen die Schmerzen leicht zurück und dafür ließen meine Gehirnfunktionen deutlich nach. Wortfindungsstörungen, Kurzzeitgedächtnis so schlecht, dass mich sogar meine Töchter darauf ansprachen. Geschäfts-Mails in dieser Zeit voller Fehler.
Im Mai 2008 wieder Schmerzzunahme, bis ich auf einmal meinen Kopf nicht mehr selbständig halten konnte - ich brauchte Unterstützung von meinen Händen - das Aufrechthalten des Kopfes war zu schmerzhaft. Nachts hab ich dann meinen Mann gebeten, mir doch bitte den Kopf abzuhacken, weil ich es vor Schmerzen nicht mehr aushielt. Das war ihm so suspekt, dass er doch lieber den Notarzt kommen ließ. Notweinweisung ins KH, auf die Neurologie. Diagnose: Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule. Dort wieder Cortison und starke Schmerzmittel, die nur bedingt anschlagen. Nach einer Nacht mit unerträglichen, horrenden Schmerzen, verkrampften Armen, Händen und Beinen (die Arme schwebten über dem Bett!!!) wurde ich als Not-OP-Befund in die Neurochirurgie gefahren. Der dortige Neurochirurg (diesen Mann segne ich immer wieder gerne) befand, dass dies kein Not-OP-Befund sei und dass die Neurologie ihre Hausaufgaben noch nicht ganz gemacht hätte. Entlassung dann aus dem KH mit Schmerzmittelmedikation.
Anschließend Reha-Aufenthalt. Erst 1 Monat stationär, dann 3 Monate ambulant. Ein Rauf und Runter und in meinem Tagebuch steht: "Da muss noch was anderes sein. Das kann nicht alles von einem Bandscheibenvorfall kommen."
Dezember 2008: Urlaub in Griechenland geplant. Trotz Schmerzen fahren wir los. Nach 10 Tagen Abbruch - ich kann nur noch liegend nachhause transportiert werden. Wieder Noteinweisung ins KH - wieder Cortison. Diesmal lauten die Verdachtsdiagnosen MS und/oder Gehirntumor. Aber endlich, endlich fragt mich der Chef-Neurologe, ob ich jemals einen Zeckenstich gehabt hätte. Nachdem ich bejahe, werd' ich auf Borreliose getestet. Liquorunterschung und Blutuntersuchung sind positiv. Die Aussage "2 Wochen Ceftriaxon-Infusionen und Sie sind geheilt", macht mich glücklich.
Nach 2 Wochen Ceftriaxon geht's mir besser, aber weit davon entfernt diesen Zustand als "geheilt" zu bezeichnen. Hopf-Seidels Buch und lesen in dem alten BFBD-Forum bewegen mich dazu in die Borreliose-Sprechstunde nach Ansbach zu gehen. Ich erhalte einen Therapieplan (Minocyclin, Quensyl, Colestyramin) mit dem ich zu meinem Hausarzt marschiere, den er zuerst noch verordnet, dann nur noch ein weiteres Rezept ausstellt, dies dann bereits als Privatrezept und sich schließlich weigert mir ein weiteres Rezept auszustellen.
Das Jahr 2008 war also ein Jahr voll mit Schmerzen, mit Gedächtnisstörungen, mit zig Cortison-Behandlungen, mit Lähmungserscheinungen, zig Schmerzmitteln, diversen Diagnosen, um mit der Diagnose Neuroboreliose zu enden.
2009 war mein Antibiosen-Jahr mit Auf und Abs, mit guten und schlechten Phasen. Mit unterstützenden Maßnahmen, völlig darauf konzentriert diese Krankheit irgendwie wieder in den Griff zu bekommen.
2010 war mein Jahr, in dem ich vermehrt auf alternative Methoden umgestiegen bin bzw. zusätzlich zu Antibiosen Phytotherapie, Vitalpilze (super!), Vit C (super!), NEMs (die meisten davon ohne groß was zu bemerken), ätherische Öle (super!) angewendet habe. Im September 2010 hatte ich meine letzte Antibiose über die Dauer von 7 Wochen.
Und seitdem bin ich mehr oder weniger symptomfrei. Ich habe eine Ausbildung zur Aromatologin gemacht, schließe nächstes Jahr eine weitere an, ich arbeite ehrenamtlich in einem Kulturverein, meine Geschäftskorrespondenz ist fehlerfrei, ich kann mit auf Messe-Montagen gehen, die körperlich sehr anstrengend sind, ich engagiere mich ehrenamtlich auch bei OnLyme-Aktion - ich hab ein rundum erfülltes Leben, dem ich mich mit ganzer Kraft widmen kann.
ich hab jetzt lange mit mir gerungen, ob ich jetzt endlich mal in diese Rubrik reinschreibe - ich hatte mich schon mal zu früh gefreut (nach 8 Monaten Symptomfreiheit hatte mich wieder ein behandlungswürdiger Schub erwischt), aber nun ist eine viel längere Zeitspanne vergangen und ich will jetzt einfach mal meine abergläubische Ader in den wohlverdienten Ruhestand schicken und euch meine Geschichte hier niederschreiben.
Irgendwann in den Jahren zwischen 1996 und 1998 hatte ich erinnerliche 2-3 Zeckenstiche, keine Wanderröte.
Ab dem Jahr 2000 ungefähr hatte ich immer mal wieder kleine Zipperlein, die ich nicht weiter ernstnahm, wegen denen ich keinen Arzt aufsuchte - zu unwichtig und zu geringfügig erschienen mir diese.
Ab 2007 dann nahmen die Beschwerden zu, so dass ich dann doch mal Ärzte aufsuchte.
Anfang 2008 dann unerträgliche Schmerzen, erst in der Hand (dachte, das käme vom vielen Maus-Benutzen), dann in der Schulter. Diagnosen: Schultersteife, Verdacht auf Karpaltunnel-Syndrom. Therapie: 4 Wochen Cortison, danach ausschleichend Cortison. In dieser Zeit gingen die Schmerzen leicht zurück und dafür ließen meine Gehirnfunktionen deutlich nach. Wortfindungsstörungen, Kurzzeitgedächtnis so schlecht, dass mich sogar meine Töchter darauf ansprachen. Geschäfts-Mails in dieser Zeit voller Fehler.
Im Mai 2008 wieder Schmerzzunahme, bis ich auf einmal meinen Kopf nicht mehr selbständig halten konnte - ich brauchte Unterstützung von meinen Händen - das Aufrechthalten des Kopfes war zu schmerzhaft. Nachts hab ich dann meinen Mann gebeten, mir doch bitte den Kopf abzuhacken, weil ich es vor Schmerzen nicht mehr aushielt. Das war ihm so suspekt, dass er doch lieber den Notarzt kommen ließ. Notweinweisung ins KH, auf die Neurologie. Diagnose: Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule. Dort wieder Cortison und starke Schmerzmittel, die nur bedingt anschlagen. Nach einer Nacht mit unerträglichen, horrenden Schmerzen, verkrampften Armen, Händen und Beinen (die Arme schwebten über dem Bett!!!) wurde ich als Not-OP-Befund in die Neurochirurgie gefahren. Der dortige Neurochirurg (diesen Mann segne ich immer wieder gerne) befand, dass dies kein Not-OP-Befund sei und dass die Neurologie ihre Hausaufgaben noch nicht ganz gemacht hätte. Entlassung dann aus dem KH mit Schmerzmittelmedikation.
Anschließend Reha-Aufenthalt. Erst 1 Monat stationär, dann 3 Monate ambulant. Ein Rauf und Runter und in meinem Tagebuch steht: "Da muss noch was anderes sein. Das kann nicht alles von einem Bandscheibenvorfall kommen."
Dezember 2008: Urlaub in Griechenland geplant. Trotz Schmerzen fahren wir los. Nach 10 Tagen Abbruch - ich kann nur noch liegend nachhause transportiert werden. Wieder Noteinweisung ins KH - wieder Cortison. Diesmal lauten die Verdachtsdiagnosen MS und/oder Gehirntumor. Aber endlich, endlich fragt mich der Chef-Neurologe, ob ich jemals einen Zeckenstich gehabt hätte. Nachdem ich bejahe, werd' ich auf Borreliose getestet. Liquorunterschung und Blutuntersuchung sind positiv. Die Aussage "2 Wochen Ceftriaxon-Infusionen und Sie sind geheilt", macht mich glücklich.
Nach 2 Wochen Ceftriaxon geht's mir besser, aber weit davon entfernt diesen Zustand als "geheilt" zu bezeichnen. Hopf-Seidels Buch und lesen in dem alten BFBD-Forum bewegen mich dazu in die Borreliose-Sprechstunde nach Ansbach zu gehen. Ich erhalte einen Therapieplan (Minocyclin, Quensyl, Colestyramin) mit dem ich zu meinem Hausarzt marschiere, den er zuerst noch verordnet, dann nur noch ein weiteres Rezept ausstellt, dies dann bereits als Privatrezept und sich schließlich weigert mir ein weiteres Rezept auszustellen.
Das Jahr 2008 war also ein Jahr voll mit Schmerzen, mit Gedächtnisstörungen, mit zig Cortison-Behandlungen, mit Lähmungserscheinungen, zig Schmerzmitteln, diversen Diagnosen, um mit der Diagnose Neuroboreliose zu enden.
2009 war mein Antibiosen-Jahr mit Auf und Abs, mit guten und schlechten Phasen. Mit unterstützenden Maßnahmen, völlig darauf konzentriert diese Krankheit irgendwie wieder in den Griff zu bekommen.
2010 war mein Jahr, in dem ich vermehrt auf alternative Methoden umgestiegen bin bzw. zusätzlich zu Antibiosen Phytotherapie, Vitalpilze (super!), Vit C (super!), NEMs (die meisten davon ohne groß was zu bemerken), ätherische Öle (super!) angewendet habe. Im September 2010 hatte ich meine letzte Antibiose über die Dauer von 7 Wochen.
Und seitdem bin ich mehr oder weniger symptomfrei. Ich habe eine Ausbildung zur Aromatologin gemacht, schließe nächstes Jahr eine weitere an, ich arbeite ehrenamtlich in einem Kulturverein, meine Geschäftskorrespondenz ist fehlerfrei, ich kann mit auf Messe-Montagen gehen, die körperlich sehr anstrengend sind, ich engagiere mich ehrenamtlich auch bei OnLyme-Aktion - ich hab ein rundum erfülltes Leben, dem ich mich mit ganzer Kraft widmen kann.
lg, Anja
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