01.01.2013, 15:32
Für die News ist dieses Ereignis schon etwas alt, ist aber immer wieder interessant wie solche Vorgänge ablaufen. Auf Bitte von Rosenfan eine kurze Zusammenfassung (ohne Gewähr)
Die Daten deuten stark darauf hin, dass Merck bewusst Todesfälle in Kauf nahm, bevor das Unternehmen den Blockbuster im September 2004 freiwillig wieder zurückzog. Der Bericht zeigt, dass Merck festgelegte Standards im Datenschutz und Analysepläne entweder nicht eingehalten oder später widerrufen hat. Mit irreführenden Statistiken wurden sowohl die zuständigen Behörden (FDA) als auch das New England Journal of Medicin getäuscht. Die Daten stammen aus veröffentlichten Arbeiten und internen Merck-Dokumenten, die im Rechtsstreit eingesehen wurden. Da nicht alle Daten öffentlich zugänglich sind, können nicht alle angegebenen Zahlen bestätigt werden.
Bevor ein Medikament von der FDA zugelassen wird muss es drei Phasen klinischer Studien durchlaufen. Vor der Zulassung wurde das Medikament an weniger als 20.000 Menschen getestet, weshalb seltene Nebenwirkungen schwieriger vorherzusehen sind. Berücksichtigt werden muss auch, dass bei Studien nur ansonsten gesunde Menschen ausgewählt und sorgfältig überwacht werden. Ist das Medikament auf dem Markt können unter Umständen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, falsche Dosierung oder sonstige Erkrankungen Nebenwirkungen auslösen, welche nicht vorhersehbar sind.
Vioxx ist ein Schmerzmittel ähnlich Aleve, Ibuprofen oder Aspirin. Das Ziel war ein Schmerzmittel ohne Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Probleme, die vor allem bei langfristiger Anwendung auftreten können. 1999 wurde Vioxx zugelassen. 2004 hat es Merck aufgrund von Nebenwirkungen wie Herzinfarkten und Schlaganfällen „freiwillig zurückgezogen“. Der Aktienkurs von Merck sank und es gab eine Lawine von Klagen. Dennoch war es für Merck kein Verlustgeschäft.
Grund für die Rücknahme war eine placebo-kontrollierte Studie von Darmpolypen, in der über einen Zeitraum von 1200 Tagen 4 % der Vioxx-Anwender ein CVT-Ereignis aufwiesen, was im Grunde auf einem Herzinfarkt oder Schlaganfall deutet. In der Placebo-Gruppe waren dies nur 2 %. Bei einer Anzahl von 2400 Patienten war dies statistisch signifikant und Merck hatte keine andere Wahl, als das Medikament wieder vom Markt zu nehmen. Es wurde jedoch bereits 1997 von führenden Wissenschaftlern auf die Notwendigkeit der Überwachung kardialer Nebenwirkungen hingewiesen.
Vioxx war teurer als vergleichbare Medikamente wie Ibuprofen oder Aspirin. Deshalb kam es hauptsächlich nur für eine relativ kleine Patientengruppe in Frage, vor allem Arthritis-Patienten mit chronischen Schmerzen, die andere Medikamente nicht vertrugen. Trotzdem startete Merck eine kostenintensive Werbekampagne.
1999 wurde Vioxx zugelassen, die Zulassung erfolgte schneller als in diesem Verfahren üblich. Zum Zeitpunkt der Genehmigung gab es 6- und 12-wöchige Studien, aber keine längerfristigen Untersuchungen. Es gab eine Arthritis-Studie zum Vergleich von Aleve mit Vioxx bei Patienten mit Arthrose oder rheumatoider Arthritis. Die Ergebnisse Ende 2003 zeigten, dass CVT-Ereignisse unter Vioxx doppelt so häufig waren wie unter Aleve. Das widerspricht der Aussage von Merck, dass es bis 2004 keine Beweise gab und Merck schnell gehandelt hätte. In einer früheren Studie, verfügbar im Februar 2002, traten unter Vioxx im Vergleich mit einem Placebo etwa dreimal so häufig CVT-Ereignisse auf. Dazu gab es noch eine Studie aus dem Jahr 2000, die noch schlechter abschnitt.
Der Zulassungsbehörde (FDA) wurden die Zahlen der „Arthrose-Studie“ sowie der „rheumatoiden Arthritis-Studie“ getrennt vorgelegt. Diese Zahlen einzeln betrachtet waren statistisch nicht signifikant, zusammengenommen schon. Dazu wurde eine dritte Studie (Alzheimer-Studie) vorgelegt, deren Ergebnisse ziemlich unbedeutend waren. Es gab keinen nachvollziehbaren Grund diese Studien zu trennen. Dass die Zulassungsbehörde nicht reagierte ist wahrscheinlich auf die Tatsache zurückzuführen, dass deren Rechtsanwälte überlastet sind und wohl auch zu vertrauensselig. Das war nicht der einzige Fehler der FDA.
Das Durchschnittsalter der Alzheimer-Studie lag bei 75 Jahren, ging über 48 Monate und die Gesamtzahl der Todesfälle in der Vioxx-Gruppe war im Vergleich zur Placebogruppe deutlich höher. Gründe für die milde Beurteilung der Alzheimer-Studie liegen zum einen darin, dass die Todesursache älterer Menschen oft unbekannt ist und nicht immer durch eine Autopsie geklärt wird. Zum anderen sollte die DSMB (eine unabhängige Gruppe von Experten die Daten einer klinischen Studie überwachen) in die Studie einbezogen werden. Von diesem ursprünglichen Vorschlag der FDA wurde später abgewichen, d.h. keine dritte Partei hatte ein Auge auf die Daten, was nicht dem Standard entspricht. Das war vermutlich der größte Fehler der FDA.
Drittens, und vielleicht am wichtigsten, haben die Merck-Forscher einen zusätzlichen „Filter“ für die gemeldeten CVT-Ereignisse eingebaut. Ärzte, die diese CVT-Ereignisse an die Merck-Forscher weiterleiteten und die Entscheidung trafen, ob es sich um ein CVT-Ereignis handelt oder nicht. Diese Ärzte gingen standardmäßig davon aus, dass es sich nicht um ein CVT-Ereignis handelt, üblich wäre die standardmäßige Annahme, dass es sich um ein CVT-Ereignis handelt. So wurden durch diesen Filter etwa die Hälfte der erfassten CVT-Ereignisse entfernt. Diese Ärzte erhielten für die Überprüfung 10.000 $ pro Patient und hatten vermutlich ein Interesse, weiter für Merck zu arbeiten. Durch diesen „Filter“ sank die Wahrscheinlichkeit eines CVT von 1,5 auf 1,03. Entfernt man diesen Filter stellt man fest, dass es bereits im November 2000 statistisch signifikante Beweise dafür gab, dass Vioxx CVT-Ereignisse bei Alzheimer-Patienten verursacht.
Einen zusätzlichen Hinweis liefern die 41 Todesfälle der Vioxx-Gruppe, die als „bizarr“ und daher in keinem Zusammenhang mit Vioxx abgewiesen wurden wie Autounfälle, von der Leiter gefallen oder versehentlich falsche Medikamenteneinnahme. An diesem Punkt gibt es aber Beweise dafür, dass Vioxx die Alzheimer-Krankheit beschleunigt, die diese „bizarren“ Todesfälle erklären können.
Das letzte Kapitel dieser traurigen Geschichte war eine groß angelegte Studie. Die VIGOR-Studie mit 8.000 Patienten, die im November 2000 im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde. Es wurde indirekt zugegeben, dass bei Vioxx 4 mal öfter CVT-Ereignisse vorkamen als bei Aleve aber offen gelassen, ob Aleve ein Schutz gegen diese CVT-Ereignisse darstellt oder ein erhöhtes Risiko durch Vioxx entstand. Bayer, Hersteller von Aleve, hatte natürlich ein Interesse daran, Aleve als Schutz vor solchen Ereignissen darzustellen. Merck erwarb Preprints (Vorabdrucke wissenschaftlicher noch nicht begutachteter Arbeiten) dieses Artikels aus dem New England Journal of Medicine, das mehr als die Hälfte der praktizierenden Ärzte in USA lesen, und nutzte es für PR-Zwecke. In diesem Papier wird die höhere Rate von Geschwüren und Blutungen bei Aleve im Gegensatz zu Vioxx betont, die erhöhte Rate bei Herzinfarkt und Tod von Vioxx gegenüber Aleve war offenbar nicht so beeinduckend. Der Artikel wurde intern von Merck bearbeitet, nachdem sich angeblich unabhängige Autoren fanden.
Eine dieser angeblich unabhängigen Autoren war Loren Laine, die für Merck ein Interview gab, das in den Medien gesendet wurde. Tatsächlich fand dieses Interview im Büro von Merck in New Jersey statt. Die Kulisse im Hintergrund war wie eine Bibliothek aufgebaut und der Interviewer war ein Merck-Mitarbeiter, wurde aber als neutraler Interviewer dargestellt . Ein Anwalt bekam im Zusammenhang mit Klagen gegen Merck dieses Video zur Verfügung gestellt.
Ein weiterer Autor war Dr. David Graham, der auf einem Kongress zu Vioxx Stellung nahm. Er verglich die konservative Schätzung, dass 100.000 Menschen einen Herzinfarkt durch Vioxx erleiden, mit dem Beispiel es würden jede Woche vier Flugzeuge über einen Zeitraum von 5 Jahren abstürzen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in dieser Geschichte keiner ein gutes Bild abgibt. Das Peer-Review-System ist gescheitert, die Zulassungsbehörde ist gescheitert, die Merck-Wissenschaftler sind gescheitert und der Geschäftsführer von Merck hat den Kongress und die Menschen, die ihre Ehemänner und Ehefrauen verloren, in die Irre geführt. Das System muss geändert werden, um die Anreize zum Betrug für den schnellen Dollar zu senken. Es ist nicht klar, ob Merck trotz Sanktionen weniger Profit gemacht hätte, wenn Vioxx bereits 2000 vom Markt genommen worden wäre. Merck spekulierte darauf, dass die Geldbußen kleiner waren als der Gewinn bis zur Rücknahme des Medikaments.
Die Daten deuten stark darauf hin, dass Merck bewusst Todesfälle in Kauf nahm, bevor das Unternehmen den Blockbuster im September 2004 freiwillig wieder zurückzog. Der Bericht zeigt, dass Merck festgelegte Standards im Datenschutz und Analysepläne entweder nicht eingehalten oder später widerrufen hat. Mit irreführenden Statistiken wurden sowohl die zuständigen Behörden (FDA) als auch das New England Journal of Medicin getäuscht. Die Daten stammen aus veröffentlichten Arbeiten und internen Merck-Dokumenten, die im Rechtsstreit eingesehen wurden. Da nicht alle Daten öffentlich zugänglich sind, können nicht alle angegebenen Zahlen bestätigt werden.
Bevor ein Medikament von der FDA zugelassen wird muss es drei Phasen klinischer Studien durchlaufen. Vor der Zulassung wurde das Medikament an weniger als 20.000 Menschen getestet, weshalb seltene Nebenwirkungen schwieriger vorherzusehen sind. Berücksichtigt werden muss auch, dass bei Studien nur ansonsten gesunde Menschen ausgewählt und sorgfältig überwacht werden. Ist das Medikament auf dem Markt können unter Umständen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, falsche Dosierung oder sonstige Erkrankungen Nebenwirkungen auslösen, welche nicht vorhersehbar sind.
Vioxx ist ein Schmerzmittel ähnlich Aleve, Ibuprofen oder Aspirin. Das Ziel war ein Schmerzmittel ohne Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Probleme, die vor allem bei langfristiger Anwendung auftreten können. 1999 wurde Vioxx zugelassen. 2004 hat es Merck aufgrund von Nebenwirkungen wie Herzinfarkten und Schlaganfällen „freiwillig zurückgezogen“. Der Aktienkurs von Merck sank und es gab eine Lawine von Klagen. Dennoch war es für Merck kein Verlustgeschäft.
Grund für die Rücknahme war eine placebo-kontrollierte Studie von Darmpolypen, in der über einen Zeitraum von 1200 Tagen 4 % der Vioxx-Anwender ein CVT-Ereignis aufwiesen, was im Grunde auf einem Herzinfarkt oder Schlaganfall deutet. In der Placebo-Gruppe waren dies nur 2 %. Bei einer Anzahl von 2400 Patienten war dies statistisch signifikant und Merck hatte keine andere Wahl, als das Medikament wieder vom Markt zu nehmen. Es wurde jedoch bereits 1997 von führenden Wissenschaftlern auf die Notwendigkeit der Überwachung kardialer Nebenwirkungen hingewiesen.
Vioxx war teurer als vergleichbare Medikamente wie Ibuprofen oder Aspirin. Deshalb kam es hauptsächlich nur für eine relativ kleine Patientengruppe in Frage, vor allem Arthritis-Patienten mit chronischen Schmerzen, die andere Medikamente nicht vertrugen. Trotzdem startete Merck eine kostenintensive Werbekampagne.
1999 wurde Vioxx zugelassen, die Zulassung erfolgte schneller als in diesem Verfahren üblich. Zum Zeitpunkt der Genehmigung gab es 6- und 12-wöchige Studien, aber keine längerfristigen Untersuchungen. Es gab eine Arthritis-Studie zum Vergleich von Aleve mit Vioxx bei Patienten mit Arthrose oder rheumatoider Arthritis. Die Ergebnisse Ende 2003 zeigten, dass CVT-Ereignisse unter Vioxx doppelt so häufig waren wie unter Aleve. Das widerspricht der Aussage von Merck, dass es bis 2004 keine Beweise gab und Merck schnell gehandelt hätte. In einer früheren Studie, verfügbar im Februar 2002, traten unter Vioxx im Vergleich mit einem Placebo etwa dreimal so häufig CVT-Ereignisse auf. Dazu gab es noch eine Studie aus dem Jahr 2000, die noch schlechter abschnitt.
Der Zulassungsbehörde (FDA) wurden die Zahlen der „Arthrose-Studie“ sowie der „rheumatoiden Arthritis-Studie“ getrennt vorgelegt. Diese Zahlen einzeln betrachtet waren statistisch nicht signifikant, zusammengenommen schon. Dazu wurde eine dritte Studie (Alzheimer-Studie) vorgelegt, deren Ergebnisse ziemlich unbedeutend waren. Es gab keinen nachvollziehbaren Grund diese Studien zu trennen. Dass die Zulassungsbehörde nicht reagierte ist wahrscheinlich auf die Tatsache zurückzuführen, dass deren Rechtsanwälte überlastet sind und wohl auch zu vertrauensselig. Das war nicht der einzige Fehler der FDA.
Das Durchschnittsalter der Alzheimer-Studie lag bei 75 Jahren, ging über 48 Monate und die Gesamtzahl der Todesfälle in der Vioxx-Gruppe war im Vergleich zur Placebogruppe deutlich höher. Gründe für die milde Beurteilung der Alzheimer-Studie liegen zum einen darin, dass die Todesursache älterer Menschen oft unbekannt ist und nicht immer durch eine Autopsie geklärt wird. Zum anderen sollte die DSMB (eine unabhängige Gruppe von Experten die Daten einer klinischen Studie überwachen) in die Studie einbezogen werden. Von diesem ursprünglichen Vorschlag der FDA wurde später abgewichen, d.h. keine dritte Partei hatte ein Auge auf die Daten, was nicht dem Standard entspricht. Das war vermutlich der größte Fehler der FDA.
Drittens, und vielleicht am wichtigsten, haben die Merck-Forscher einen zusätzlichen „Filter“ für die gemeldeten CVT-Ereignisse eingebaut. Ärzte, die diese CVT-Ereignisse an die Merck-Forscher weiterleiteten und die Entscheidung trafen, ob es sich um ein CVT-Ereignis handelt oder nicht. Diese Ärzte gingen standardmäßig davon aus, dass es sich nicht um ein CVT-Ereignis handelt, üblich wäre die standardmäßige Annahme, dass es sich um ein CVT-Ereignis handelt. So wurden durch diesen Filter etwa die Hälfte der erfassten CVT-Ereignisse entfernt. Diese Ärzte erhielten für die Überprüfung 10.000 $ pro Patient und hatten vermutlich ein Interesse, weiter für Merck zu arbeiten. Durch diesen „Filter“ sank die Wahrscheinlichkeit eines CVT von 1,5 auf 1,03. Entfernt man diesen Filter stellt man fest, dass es bereits im November 2000 statistisch signifikante Beweise dafür gab, dass Vioxx CVT-Ereignisse bei Alzheimer-Patienten verursacht.
Einen zusätzlichen Hinweis liefern die 41 Todesfälle der Vioxx-Gruppe, die als „bizarr“ und daher in keinem Zusammenhang mit Vioxx abgewiesen wurden wie Autounfälle, von der Leiter gefallen oder versehentlich falsche Medikamenteneinnahme. An diesem Punkt gibt es aber Beweise dafür, dass Vioxx die Alzheimer-Krankheit beschleunigt, die diese „bizarren“ Todesfälle erklären können.
Das letzte Kapitel dieser traurigen Geschichte war eine groß angelegte Studie. Die VIGOR-Studie mit 8.000 Patienten, die im November 2000 im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde. Es wurde indirekt zugegeben, dass bei Vioxx 4 mal öfter CVT-Ereignisse vorkamen als bei Aleve aber offen gelassen, ob Aleve ein Schutz gegen diese CVT-Ereignisse darstellt oder ein erhöhtes Risiko durch Vioxx entstand. Bayer, Hersteller von Aleve, hatte natürlich ein Interesse daran, Aleve als Schutz vor solchen Ereignissen darzustellen. Merck erwarb Preprints (Vorabdrucke wissenschaftlicher noch nicht begutachteter Arbeiten) dieses Artikels aus dem New England Journal of Medicine, das mehr als die Hälfte der praktizierenden Ärzte in USA lesen, und nutzte es für PR-Zwecke. In diesem Papier wird die höhere Rate von Geschwüren und Blutungen bei Aleve im Gegensatz zu Vioxx betont, die erhöhte Rate bei Herzinfarkt und Tod von Vioxx gegenüber Aleve war offenbar nicht so beeinduckend. Der Artikel wurde intern von Merck bearbeitet, nachdem sich angeblich unabhängige Autoren fanden.
Eine dieser angeblich unabhängigen Autoren war Loren Laine, die für Merck ein Interview gab, das in den Medien gesendet wurde. Tatsächlich fand dieses Interview im Büro von Merck in New Jersey statt. Die Kulisse im Hintergrund war wie eine Bibliothek aufgebaut und der Interviewer war ein Merck-Mitarbeiter, wurde aber als neutraler Interviewer dargestellt . Ein Anwalt bekam im Zusammenhang mit Klagen gegen Merck dieses Video zur Verfügung gestellt.
Ein weiterer Autor war Dr. David Graham, der auf einem Kongress zu Vioxx Stellung nahm. Er verglich die konservative Schätzung, dass 100.000 Menschen einen Herzinfarkt durch Vioxx erleiden, mit dem Beispiel es würden jede Woche vier Flugzeuge über einen Zeitraum von 5 Jahren abstürzen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in dieser Geschichte keiner ein gutes Bild abgibt. Das Peer-Review-System ist gescheitert, die Zulassungsbehörde ist gescheitert, die Merck-Wissenschaftler sind gescheitert und der Geschäftsführer von Merck hat den Kongress und die Menschen, die ihre Ehemänner und Ehefrauen verloren, in die Irre geführt. Das System muss geändert werden, um die Anreize zum Betrug für den schnellen Dollar zu senken. Es ist nicht klar, ob Merck trotz Sanktionen weniger Profit gemacht hätte, wenn Vioxx bereits 2000 vom Markt genommen worden wäre. Merck spekulierte darauf, dass die Geldbußen kleiner waren als der Gewinn bis zur Rücknahme des Medikaments.