Interessanter Nachtrag zu Tetracyclin:
Tetracyclin hatte eine stärkere Wirkung als Doxycyclin auf Persister der stationären Phase. Bei der mit Tetracyclin behandelten Kultur der stationären Phase fanden sich hier auch mehr Zystformen, während unter Doxycyclin Borrelien in der Spirochätenform blieben.
Komisch ist, dass der Unterschied zu Amoxicillin nicht statistisch signifikant war (evtl. ein Fehler?).
Unter den 8 Standardantibiotika waren tatsächlich Cefuroxim und Ceftiaxon am effektivsten, was auch die geringe statistische Irrtumswahrscheinlichkeit untermauert wird (das heißt, dass die Unterschiede zu Amoxicillin mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht durch Zufall zustande gekommen sind).
Durch die neuen Erkenntnisse kann auch die Sapi-Studie als überholt betrachtet werden. Insbesondere auch daraus resultierende Ratschläge wie der Verzicht auf Doxy oder Tinidazol als Biofilmmittel.
Hier hat Sunflower bereits entsprechende Hinweise zu den Dosierungen der Sapi Studie gemacht:
http://forum.onlyme-aktion.org/showthrea...6#pid61496
Die Vermehrung der zystischen Formen von Doxycyclin zeigte sich z.B. erst deutlich bei Dosierungen ab 250 µg/ml:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles...idr-4-097/
Dabei liegt die maximal erreichbare Serumkonzentration von Doxycyclin bei
3.6–4.6 µg/ml laut Feng et al. und bei 2,6-5,9 µg/ml laut Sharma et al..
D.h. auch die geringste Dosierung bei Sapi, 25 µg/ml Doxycyclin, liegt weit über dem was, bei Menschen möglich ist.
Bei Feng konnte diese postulierte Vermehrung durch Doxy auch nicht beobachtet werden.
Zu Metronidazol steht ja im ersten Post bereits was.
Bei Tinidazol wurde ebenfalls mit Dosierungen experimentiert (auf Biofilm effektiv war es bei 500 µg/ml), die bei Menschen nicht erreichbar sind:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles...idr-4-097/
Bei einem Gramm Tinidazol werden maximal 18,81-20,83 µg/ml erreicht:
http://ejournals.library.ualberta.ca/ind.../6511/5436
Auf Biofilme (ob sie nun da sind oder nicht ist eine andere Frage) ist eine Wirkung von Tinidazol daher sehr unwahrscheinlich, da man nicht mal ansatzweise an die notwendigen Wirkspiegel kommt.
Auf Spirochäten ist eine Wirkung von Tinidazol (siehe Brorson: Minimale bakterizide Konzentration liegt bei 128 µg/ml) oder Metronidazol sehr unwahrscheinlich.
Eine Wirkung auf Zystformen ist, wenn man nach Brorson, geht nicht ganz auszuschließen, ganz aufgelöst haben sie sich aber bei erst 32 μg/ml.
http://www.im.microbios.org/26June04/09%20Brorson.pdf
Warten wir nun mal ab, was die Forschung Neues bringt und sich endlich jemand mal den ungeliebten Patienten annimmt...
Wirksame und wissenschaftlich gesicherte Therapien - egal ob antibiotisch oder symptomatisch/schmerztherapeutisch - nach einer Standardantibiose existieren nach wie vor nicht.
Tetracyclin hatte eine stärkere Wirkung als Doxycyclin auf Persister der stationären Phase. Bei der mit Tetracyclin behandelten Kultur der stationären Phase fanden sich hier auch mehr Zystformen, während unter Doxycyclin Borrelien in der Spirochätenform blieben.
Komisch ist, dass der Unterschied zu Amoxicillin nicht statistisch signifikant war (evtl. ein Fehler?).
Unter den 8 Standardantibiotika waren tatsächlich Cefuroxim und Ceftiaxon am effektivsten, was auch die geringe statistische Irrtumswahrscheinlichkeit untermauert wird (das heißt, dass die Unterschiede zu Amoxicillin mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht durch Zufall zustande gekommen sind).
Durch die neuen Erkenntnisse kann auch die Sapi-Studie als überholt betrachtet werden. Insbesondere auch daraus resultierende Ratschläge wie der Verzicht auf Doxy oder Tinidazol als Biofilmmittel.
Hier hat Sunflower bereits entsprechende Hinweise zu den Dosierungen der Sapi Studie gemacht:
http://forum.onlyme-aktion.org/showthrea...6#pid61496
Die Vermehrung der zystischen Formen von Doxycyclin zeigte sich z.B. erst deutlich bei Dosierungen ab 250 µg/ml:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles...idr-4-097/
Dabei liegt die maximal erreichbare Serumkonzentration von Doxycyclin bei
3.6–4.6 µg/ml laut Feng et al. und bei 2,6-5,9 µg/ml laut Sharma et al..
D.h. auch die geringste Dosierung bei Sapi, 25 µg/ml Doxycyclin, liegt weit über dem was, bei Menschen möglich ist.
Bei Feng konnte diese postulierte Vermehrung durch Doxy auch nicht beobachtet werden.
Zu Metronidazol steht ja im ersten Post bereits was.
Bei Tinidazol wurde ebenfalls mit Dosierungen experimentiert (auf Biofilm effektiv war es bei 500 µg/ml), die bei Menschen nicht erreichbar sind:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles...idr-4-097/
Bei einem Gramm Tinidazol werden maximal 18,81-20,83 µg/ml erreicht:
http://ejournals.library.ualberta.ca/ind.../6511/5436
Auf Biofilme (ob sie nun da sind oder nicht ist eine andere Frage) ist eine Wirkung von Tinidazol daher sehr unwahrscheinlich, da man nicht mal ansatzweise an die notwendigen Wirkspiegel kommt.
Auf Spirochäten ist eine Wirkung von Tinidazol (siehe Brorson: Minimale bakterizide Konzentration liegt bei 128 µg/ml) oder Metronidazol sehr unwahrscheinlich.
Eine Wirkung auf Zystformen ist, wenn man nach Brorson, geht nicht ganz auszuschließen, ganz aufgelöst haben sie sich aber bei erst 32 μg/ml.
http://www.im.microbios.org/26June04/09%20Brorson.pdf
Warten wir nun mal ab, was die Forschung Neues bringt und sich endlich jemand mal den ungeliebten Patienten annimmt...
Wirksame und wissenschaftlich gesicherte Therapien - egal ob antibiotisch oder symptomatisch/schmerztherapeutisch - nach einer Standardantibiose existieren nach wie vor nicht.
The elm, the ash and the linden tree
The dark and deep, enchanted sea
The trembling moon and the stars unfurled
There she goes, my beautiful world