07.01.2013, 11:24
@Urmel
Immunmodulation wäre ja dann auch durch andere Erreger denkbar. Ich frage mich insbesondere, wie sich eine gleichzeitige aktive Infektion von Ehrlichien oder EBV auf das Testergebnis auswirkt. Ehrlichien sind ein häufiger Begleiter der Zecken und vermehren sich in den Monozyten und EBV lässt die Monozytenpopulation stark ansteigen und kann dazu auch noch falsch positive Werte bei den Antikörpern insbesondere den IGM anzeigen.
Dieses Problem denke ich, haben auch die bereits auf dem Markt befindlichen Tests. Wie soll das ausgeschlossen werden, um die Aussagen eines negativen Tests nicht zu ungunsten der Patienten zu gestalten. Ich fürchte auch hier gibt es zu viele Unbekannte, die nicht alle ausgeschlossen werden können.
Die Spezifität des SpiroFind liegt in der spezifischen Stimulation der Monozyten mit Borrelien. Wenn die Zellen bei Vorliegen bspw. einer Rickettsiose oder Ehrlichiose mit Borrelien stimuliert werden, werden sich die Zytokinwerte nicht ändern. Nur im Fall der Borreliose führt diese Stimulation zu einer Erhöhung.
Da die Frage des molekularen Gedächtnisses nicht beantwortet werden kann bleibt das doch der Knackpunkt an der ganzen Sache, die Crux die die Eindeutigkeit eines jeden Tests relativiert und lediglich die Wahrscheinlichkeiten wiedergibt.
Die Tatsache, dass die wissenschaftlichen Daten für dieses „Gedächtnis“ nicht geklärt sind, bedeutet ja nicht, dass dieses nicht existiert. Lediglich der Ansatz ist ein anderer. Wir beobachten ein Phänomen, das sich beliebig reproduzieren lässt, dessen Ursache jedoch noch unklar ist. Diese gilt es in Zukunft zu finden.
Tests sind immer nur ein Anhaltspunkt und können nie eine eindeutige Aussage zulassen, da jeder Test immer nur eine statistische Größe ist. Ich stimme zu, dass falsche Behandlungen sehr fatal sein können, da ist aber die Behandlung der Borreliose in bester Gesellschaft zu sehr vielen Diagnosen, die mit Borreliose nichts zu tun hat. Da die Infektiologie ja ein weites Feld ist, hat Boulder ja noch auch auf Jahre hinaus zu tun, um auch Tests für andere Infektionskrankheiten zu entwickeln, um alles andere ausschließen zu können. Leider wird die ganze Testerei am Ende so viel kosten, dass es keiner bezahlen kann . Und dann stehen wir genauso dumm da wie momentan.
Denn auch einen Nichtbehandlung kann eine Falschbehandlung sein. Ich hoffe, dass wenigstens Neuinfizierte früher zu einer Behandlung kommen, was auf alle Fälle schon mal ein Schritt in die richtige Richtung ist und dass auch bei persistierenden Beschwerden die Coinfektionen und deren Behandlung mit in Betracht gezogen werden.
Sie haben völlig Recht mit Ihrer Aussage, dass Tests immer eine statistische Wahrscheinlichkeit widergeben. Gerade hier bringt jedoch SpiroFind wesentliche Vorteile gegenüber anderen Tests, da die Spezifität bei weitem höher ist als beispielsweise die der Serologie. Nichtsdestotrotz sollte jeglicher Test immer in Rücksprache bzw. vor dem Hintergrund der klinischen Diagnose des Arztes und erfolgen.
Ich bin sehr gespannt auf die Veröffentlichungen der nächsten Zeit und der nächsten Jahre und auf die Rückschlüsse, die daraus gezogen werden. Insbesondere die Langzeitstudien, die der Natur der Sache gemäß erst in mehreren Jahren abgeschlossen werden können (Ich denke da an Zeiträume bis zu mehreren Jahren) werden interessant werden.
Auch wir interessieren uns natürlich sehr für die neuen Erkenntnisse der geplanten Studien. Sobald uns neue Daten und Informationen vorliegen, werden wir diese natürlich auch auf unserer Website bzw. in Foren veröffentlichen.
Vielen Dank für Ihre Fragen
Immunmodulation wäre ja dann auch durch andere Erreger denkbar. Ich frage mich insbesondere, wie sich eine gleichzeitige aktive Infektion von Ehrlichien oder EBV auf das Testergebnis auswirkt. Ehrlichien sind ein häufiger Begleiter der Zecken und vermehren sich in den Monozyten und EBV lässt die Monozytenpopulation stark ansteigen und kann dazu auch noch falsch positive Werte bei den Antikörpern insbesondere den IGM anzeigen.
Dieses Problem denke ich, haben auch die bereits auf dem Markt befindlichen Tests. Wie soll das ausgeschlossen werden, um die Aussagen eines negativen Tests nicht zu ungunsten der Patienten zu gestalten. Ich fürchte auch hier gibt es zu viele Unbekannte, die nicht alle ausgeschlossen werden können.
Die Spezifität des SpiroFind liegt in der spezifischen Stimulation der Monozyten mit Borrelien. Wenn die Zellen bei Vorliegen bspw. einer Rickettsiose oder Ehrlichiose mit Borrelien stimuliert werden, werden sich die Zytokinwerte nicht ändern. Nur im Fall der Borreliose führt diese Stimulation zu einer Erhöhung.
Da die Frage des molekularen Gedächtnisses nicht beantwortet werden kann bleibt das doch der Knackpunkt an der ganzen Sache, die Crux die die Eindeutigkeit eines jeden Tests relativiert und lediglich die Wahrscheinlichkeiten wiedergibt.
Die Tatsache, dass die wissenschaftlichen Daten für dieses „Gedächtnis“ nicht geklärt sind, bedeutet ja nicht, dass dieses nicht existiert. Lediglich der Ansatz ist ein anderer. Wir beobachten ein Phänomen, das sich beliebig reproduzieren lässt, dessen Ursache jedoch noch unklar ist. Diese gilt es in Zukunft zu finden.
Tests sind immer nur ein Anhaltspunkt und können nie eine eindeutige Aussage zulassen, da jeder Test immer nur eine statistische Größe ist. Ich stimme zu, dass falsche Behandlungen sehr fatal sein können, da ist aber die Behandlung der Borreliose in bester Gesellschaft zu sehr vielen Diagnosen, die mit Borreliose nichts zu tun hat. Da die Infektiologie ja ein weites Feld ist, hat Boulder ja noch auch auf Jahre hinaus zu tun, um auch Tests für andere Infektionskrankheiten zu entwickeln, um alles andere ausschließen zu können. Leider wird die ganze Testerei am Ende so viel kosten, dass es keiner bezahlen kann . Und dann stehen wir genauso dumm da wie momentan.
Denn auch einen Nichtbehandlung kann eine Falschbehandlung sein. Ich hoffe, dass wenigstens Neuinfizierte früher zu einer Behandlung kommen, was auf alle Fälle schon mal ein Schritt in die richtige Richtung ist und dass auch bei persistierenden Beschwerden die Coinfektionen und deren Behandlung mit in Betracht gezogen werden.
Sie haben völlig Recht mit Ihrer Aussage, dass Tests immer eine statistische Wahrscheinlichkeit widergeben. Gerade hier bringt jedoch SpiroFind wesentliche Vorteile gegenüber anderen Tests, da die Spezifität bei weitem höher ist als beispielsweise die der Serologie. Nichtsdestotrotz sollte jeglicher Test immer in Rücksprache bzw. vor dem Hintergrund der klinischen Diagnose des Arztes und erfolgen.
Ich bin sehr gespannt auf die Veröffentlichungen der nächsten Zeit und der nächsten Jahre und auf die Rückschlüsse, die daraus gezogen werden. Insbesondere die Langzeitstudien, die der Natur der Sache gemäß erst in mehreren Jahren abgeschlossen werden können (Ich denke da an Zeiträume bis zu mehreren Jahren) werden interessant werden.
Auch wir interessieren uns natürlich sehr für die neuen Erkenntnisse der geplanten Studien. Sobald uns neue Daten und Informationen vorliegen, werden wir diese natürlich auch auf unserer Website bzw. in Foren veröffentlichen.
Vielen Dank für Ihre Fragen