08.01.2013, 19:35
Vielen Dank, Herr Markert, dass Sie auch unsere kritischen Fragen so geduldig beantworten. Ihre Schlussfolgerung „weil Beschwerden vorhanden sind und noch keine Ursache gefunden wurde“ halte ich allerdings für verfehlt. Sie werben hier in einem Selbsthilfe-Forum für einen neuen Test, der von einschlägig bekannten Forschern entwickelt wurde. Es dürfte also auch für Sie nachvollziehbar sein, dass hier eine gewisse Skepsis vorherrscht.
In Bezug auf die erwähnten Forscher hat mich eine Pressemitteilung Ihres Medienbüros allerdings erstaunt
Gibt es eine Quelle, aus der diese Information stammt z.B. eine Studie oder Veröffentlichung?
Eine vereinfachte Zusammenfassung zum besseren Verständnis – Bitte berichtigen Sie mich, falls ich falsch liege:
Die Sensitivität eines diagnostischen Testverfahrens gibt an, bei wie viel Prozent der Erkrankten eine bestimmte Erkrankung erkannt werden kann.
Die Spezifität eines diagnostischen Testverfahrens gibt an, bei wie viel Prozent der Gesunden eine bestimmte Erkrankung ausgeschlossen werden kann.
Da Sensitivität und Spezifität miteinander korrelieren ist es nicht möglich, beides unabhängig voneinander zu optimieren. Ein Test lässt sich also entweder auf eine höhere Sensitivität oder eine höhere Spezifität einstellen. Abhängig vom Einsatzbereich kommen daher entweder Tests mit optimaler Sensitivität oder Spezifität zum Einsatz. Soll kein Krankheitsfall übersehen werden wählt man einen besonders sensitiven Test, während ein spezifischer Test eher zur Verdachtsbestätigung dient, da er die gesunden Patienten aussortiert.
Wird ein niedriger Cut off gewählt führt dies zu höherer Sensitivität aber geringerer Spezifität.
Ein hoher Cut off dagegen erhöht die Spezifität und verringert die Sensitivität. Der Cut off ist somit immer eine Balance zwischen Sensitivität und Spezifität.
Den Aussagen von Prof. Netea und anderen beteiligten Forschern folgend dürfte der Test eher auf Spezifität ausgerichtet sein. Auch fehlt in Ihren Antworten ein Hinweis auf Bestätigungstests, was bei besonders sensitiven Tests nahe liegend wäre. Im direkten Vergleich mit anderen Tests gab es widersprüchliche Ergebnisse, darauf gingen Sie leider nur ungenügend ein.
Sie verweisen stets auf eine Studie, die uns nicht vorliegt und deren Details Sie noch nicht preisgeben können oder wollen. Solange diese Details nicht bekannt sind bleiben Ihre Aussagen schlicht Behauptungen, die ebenso zutreffend wie unzutreffend sein können.
In Bezug auf die erwähnten Forscher hat mich eine Pressemitteilung Ihres Medienbüros allerdings erstaunt
Zitat:Untersuchungen der Radboud-Universität Nijmegen (Holland) ergaben jüngst, dass ein Großteil aller Rheumapatienten gar nicht an Rheuma, sondern an einer Lyme-Borreliose erkrankt sind und daher völlig umsonst harte Rheumamittel einnimmthttp://pressemitteilung.ws/node/419032
Gibt es eine Quelle, aus der diese Information stammt z.B. eine Studie oder Veröffentlichung?
Boulder Diagnostics schrieb:Spezifität in meinem post bezog sich zunächst auf die spezifische Stimulation mit dem Erreger. Selbstverständlich misst sich unser Test ebenfalls an den bestehenden Kriterien der Spezifität im Sinne der Diagnostik, sowie an einer möglichst hohen Sensitivität
Eine vereinfachte Zusammenfassung zum besseren Verständnis – Bitte berichtigen Sie mich, falls ich falsch liege:
Die Sensitivität eines diagnostischen Testverfahrens gibt an, bei wie viel Prozent der Erkrankten eine bestimmte Erkrankung erkannt werden kann.
Die Spezifität eines diagnostischen Testverfahrens gibt an, bei wie viel Prozent der Gesunden eine bestimmte Erkrankung ausgeschlossen werden kann.
Da Sensitivität und Spezifität miteinander korrelieren ist es nicht möglich, beides unabhängig voneinander zu optimieren. Ein Test lässt sich also entweder auf eine höhere Sensitivität oder eine höhere Spezifität einstellen. Abhängig vom Einsatzbereich kommen daher entweder Tests mit optimaler Sensitivität oder Spezifität zum Einsatz. Soll kein Krankheitsfall übersehen werden wählt man einen besonders sensitiven Test, während ein spezifischer Test eher zur Verdachtsbestätigung dient, da er die gesunden Patienten aussortiert.
Wird ein niedriger Cut off gewählt führt dies zu höherer Sensitivität aber geringerer Spezifität.
Ein hoher Cut off dagegen erhöht die Spezifität und verringert die Sensitivität. Der Cut off ist somit immer eine Balance zwischen Sensitivität und Spezifität.
Den Aussagen von Prof. Netea und anderen beteiligten Forschern folgend dürfte der Test eher auf Spezifität ausgerichtet sein. Auch fehlt in Ihren Antworten ein Hinweis auf Bestätigungstests, was bei besonders sensitiven Tests nahe liegend wäre. Im direkten Vergleich mit anderen Tests gab es widersprüchliche Ergebnisse, darauf gingen Sie leider nur ungenügend ein.
Boulder Diagnostics schrieb:In der Tat ist SpiroFind ein sehr neuer Test, der durch laufende Studien weiter belegt wird. Derartige Studien fehlen für andere Borreliose Tests jedoch völlig bzw. sind nicht hinreichend belegt. Sobald uns daher weitere Studienergebnisse vorliegen, werden diese natürlich publiziert
Sie verweisen stets auf eine Studie, die uns nicht vorliegt und deren Details Sie noch nicht preisgeben können oder wollen. Solange diese Details nicht bekannt sind bleiben Ihre Aussagen schlicht Behauptungen, die ebenso zutreffend wie unzutreffend sein können.