11.02.2016, 20:10
(11.02.2016, 19:11)Hans-Bert schrieb: Dann hab ich gestern den niedrigen Eisenwert gesehen. Und Eisenmangel kann auch meine Symptome hervorrufen.
Hans-Bert, Du denkst jetzt aber nicht an eine Eisen-Substitution?
Das ist bei einer Infektion oft kontraproduktiv.
(11.02.2016, 19:11)Hans-Bert schrieb: Der Spezi fand den aber nicht so schlimm.
Das hat der Arzt vermutlich gesagt, weil Du keine Anämie durch den Eisenmangel hast! Bis auf den niedrigen Eisenwert ist Dein rotes Blutbild völlig unauffällig. Der Hämoglobinwert sinkt i.d.R. erst, wenn die Eisenspeicher leer sind (das würde eine Ferritin-Bestimmung zeigen).
Ery 5.26 (4.5-5.9
Hb 10.0 (8.7-10.9)
auch das Ery-Volumen stimmt - MCV 97 (80-96)
der mittlere Hb-Gehalt in einem Ery ist gut - MCH 1.9 (1.7-2)
nur die mittlere Hb-Konzentration in den Erys insgesamt ist minimal erniedrigt - MCHC 19.7 (20-22) was zum Eisenmangel paßt.
Dein Eisenmangel scheint eher ein sog. funktioneller Mangel zu sein und damit typisch wie er bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen vorkommt. Da wird das Eisen aus der Zirkulation zurück in die Speicher verlagert.
Wie gesagt, Du hast bisher nur einen Eisenmangel und keine Anämie, aber auch für den reinen Eisenmangel gilt, was hier steht:
Zitat:Die chronische Entzündungsanämie ist die häufigste Anämie bei hospitalisierten Patienten und findet sich vor allem bei Personen, die an chronischen Infektionen … leiden. Alle der chron. Entzündungsanämie zugrunde liegenden pathophysiologischen Mechanismen sind durch die mit jener der Grundkrankheit assoziierten Immunaktivierung bedingt.Quelle: thieme-connect
Die Entwicklung der chron. Entzündungsanämie hat auch potentielle Vorteile, da durch die Limitierung der Eisenverfügbarkeit das Wachstum von eingedrungenen Pathogenen blockiert wird. Weiters führt der Entzug von Eisen zu einer Stärkung der durch IFN-γ induzierten Immunabwehrmechanismen von Makrophagen, da Eisen einen negativen Effekt auf pro-inflammatorische, zellvermittelte Immuneffektorwege ausübt