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Moral vs Selbstaufgabe
#3

(06.01.2020, 18:32)Towanda schrieb:  Ich habe den Eindruck, ihr könnt damit alle besser umgehen und frage mich wie ihr das macht.


Hallo Towanda.

Lass mich bitte eins vorwegschicken:
Ich bin mir bewusst, daß meine Schreibe manchmal lapidar, manchmal ruppig und manchmal Gefühlsduselig rüber kommt.
Es gibt wenig, was mir ferner wäre, als meine Mitmenschen zu verletzen. Ich bin meiner Umwelt grundsätzlich gewogen.
Wenn es zwischen Schreiber und Leser zu Missverständnissen kommt, hat sicher auch die fehlende Mimik ihren Anteil daran. Selbst im persönlichen Gespräch kommt es mitunter vor, und manchmal liegt es auch einfach beim Empfänger. Es ist hier ja immer wieder zu beobachten, wie verschieden einzelne Beiträge aufgefasst werden.

Nun aber zu Deiner Frage, wie gehen wir mit dieser unerquicklichen Situation der hartnäckigen Symptompersistenz um.
Da wird jeder seinen eigenen Weg brauchen. Mir hilft vor allem die jahrelange Übung.
Mir hilft auch zu wissen, der Worst Case, das Ableben, kann auch eine Erlösung sein. Oft genug denke ich, lass es doch endlich zu Ende gehen mit diesem Mist. Die Erfahrung hat mich gelehrt, so schnell stirbt es sich nicht.

Also muss ich irgendwie mit dem Leben, oder was davon übrig ist, zurechtkommen. Mir erscheint wichtig (und fällt schwer), den Zustand anzunehmen. Es geht im Leben nunmal nicht nach meinen Wünschen, sondern nach dem Willen einer übergeordneten Instanz. Was immer das sein mag.
Es gibt ein Gebet, welches ich hier zitieren möchte. Den Begriff Gott kann jeder nach seinem Gusto ändern oder ganz streichen. Ich schreibe ihn mit:

Zitat:Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann.
Den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann.
Und die Weisheit, das Eine vom Anderen zu unterscheiden.

Punkt 1 und Punkt 3 fallen mir am schwersten.

Da Du ja schon in meinem Profil geschmökert hast, ist Dir sicher aufgefallen, daß ich noch interessante Komorbiditäten habe. Dein Fachverstand hat Dir sicher auch gesagt, was die Spätfolgen davon bedeuten können.
So überschneiden sich einige Symptome mit denen der Borreliose, insbesondere mit neuronaler Beteiligung. Ich kann nie sicher sein, wenn’s mich aus den Latschen kippt, was ursächlich ist. Ob AB diesmal wirken oder nicht.
Um nicht zu viele sinnlos zu verballern, probiere ich meistens, ohne alles durch zu kommen. Da kommt auch gerne mal ein 3/4 Jahr Ausfall bei rum.
Die finanziellen Existenzängste sind da nicht gerade förderlich. Mit Anfang 50 in Rente zu gehen (das war ein jahrelanger Kampf) macht die Zahlung auch nicht gerade üppig. Erst vor 3 Jahren hat sich meine Lage da entspannt.
Das es immer weiter geht, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann wie, ist die sichere Erfahrung, die ich daraus gezogen habe.

Als letztes möchte ich noch erwähnen, daß der offene Umgang mit Verzweiflung, hier im Forum, mir ganz viele tröstliche, aufbauende, mitfühlende und liebevolle Antworten beschert hat.
Diesen meinen Klagethread lese ich immer dann wieder durch, wenn ich es nötig habe. So brauche ich nicht immer wieder neu zu schreiben.

Ich wünsche Dir, daß sich hier vielleicht ein Grundstock für für Deinen „Trostthread“ entwickelt.

Bei uns hieß es früher immer:
Kopf hoch, auch wenn der Hals dreckig ist.
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Moral vs Selbstaufgabe - von Towanda - 06.01.2020, 18:32
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