(13.07.2020, 11:53)Markus schrieb: Er sieht das wahrscheinlich nicht so, so dass ich in deinem Fall da eigentlich dringend davon abraten würde das Telefonat wahrzunehmen. Sonst landest du am Ende tatsächlich noch bei einer Langzeitantibiose. Die Spezis diagnostizieren nämlich sehr gerne und häufig eine Borreliose, wo nicht unbedingt eine sein muss (aus meiner Sicht). Man muss da als Patient sehr abgeklärt sein und das sehe ich bei dir aufgrund deiner Vorgeschichte nicht. Bist du wegen deiner hyp. Störung in Behandlung?
Also eine Langzeit-AB werde ich auch nicht beginnen. Ich hatte ja 3 Ärzte, die nach dem negativen Blutbild ohnehin erstmal gar nicht erst zu einem AB geraten haben, die anderen meinten, wenn ich das jetzt mit dem AB zur Sicherheit durchziehe, sei auch alles OK dann. Eigentlich hatte ich vor, nach dem Ergebnis der Dunkelfeldmikroskopie (falls negativ) die AB-Therapie dann einfach nach jetzt 10 Tagen zu stoppen. Aber vielleicht wäre es doch klüger, sie zu Ende zu nehmen. Ich habe halt ständig Sorgen, dass ich mir den Darm/Magen damit kaputtmache. Bisher scheint es noch gut zu gehen, vielleicht aufgrund Präbiotika, aber man liest da auch echt gruselige Dinge, was ein AB so alles in einem anrichten kann, vor allen Dingen, wenn man es, wie eventuell in meinem Fall, ganz grundlos einnimmt, ohne dass überhaupt ein Infekt vorliegt oder nachgewiesen ist.
Die Krux an der ganzen Sache ist halt: wenn du halt (wie in meinem Fall) schon weißt, dass du anfällig bist für psychosomatische Beschwerden (und die hatte ich durchaus in der Vergangenheit: zuerst eine Herzneurose vor 4 Jahren, jetzt gerade Darm-Neurose mit Reizdarm-ähnlichen Beschwerden, die ich gerade erst langsam wieder in den Griff bekommen habe), dann ist es ungleich schwieriger, wahrgenommene Symptome und Beschwerden nun einer Borreliose-Infektion oder den Nerven zuzuordnen. Das Komische ist halt: meine "borreliose-spezifischen" Beschwerden kamen halt exakt kurze Zeit nachdem ich mit meiner Hausärztin telefoniert und sie mir geraten hatte, lieber mit dem AB zu beginnen. Vorher waren überhaupt keine Beschwerden. So wie ich mich kenne, war allein die Nachricht der Hausärztin, ich solle AB nehmen, der Auslöser dafür, dass mein Kopf wieder meinte "Alarm, irgendwas stimmt nicht" und kurz danach gingen dann prompt die Beschwerden los.
Ich bin momentan noch nicht in Behandlung wegen der hypochondrischen Angststörung. Das ist auch alles eher eine schwierigere Geschichte bezüglich Risikoversicherungen und solche Dinge. Ich strebe zudem auch eine Beamtenkarriere (Lehramt) an, da kommen solche psychischen Diagnosen in der Krankenakte, die man ja offenlegen muss, nicht so gut. Deshalb habe ich mich da immer gescheut bisher, obwohl es eigentlich schon längst notwendig gewesen wäre.