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Ich versuchs nochmal im Guten. Jochen,
Ich lese hier nun wiederholt, dass die Borreliosebehandlung nur von "Spezis" durchgeführt werden sollte, wenn die "schulmedizinischen" Therapien fehlschlagen.
Spezis therapieren auch schulmedizinisch, es gibt diese und alternative Mediziner. Eine Antibiose ist eine schulmedizinische Therapie.
Ich möchte gerne wissen, was einen Spezi auszeichnet. Ich fasse mal zusammen, was ich hier so bisher gelesen habe:
- Borreliose als vorherrschende Ursache für eine breite Symptomatik
Hier stehen Ausschlussdiagnosen im Vordergrund. Z.B. Rheuma bei Gelenkschmerzen. Je vielfältiger die Symptomatik desto näher liegt auch der Verdacht, dass es sich nicht um viele Einzelkrankeiten sondern um eine Multisymptomerkrankung handeln könnte.
- Durchführung einer Antibiotika-Therapie auch wenn Antikörpertests negativ sind
Kann vorkommen, meistens sind jedoch Antikörper zu finden, was jedoch wirklich nicht die meiste Bedeutung hat, da die Testmethoden nicht ausgereift und standardisiert sind. Dies ist ein großer Kritikpunkt an den Oberen aus Medizin und Politik. Allerdings wird bei den Spezis mehr Augenmerk auf Symptomatik und Ausschlussdiagnostik gelegt.
- Durchführung einer Antibiotika-Therapie nachdem schon eine Antibiotika-Therapie durchgeführt wurde
Klar, warum nicht? Dann haben die vorhergehenden nicht ausgereicht. Gerne gegeben von Nicht-Spezis nach veralteten Leitlinien ist 200 mg Doxy für 2-4 Wochen als Ersttherapie. Dies kann helfen bei frisch infizierten und Menschen mit gutem Immunsystem. Oft kommen die Beschwerden aber wieder, wenn die ABs abgesetzt werden.
- Verwendung des LTT als beweisendes Verfahren für "aktive Borrelien"
Kann ich nichts zu sagen, müsste ich jetzt selbst nochmal nachlesen und war bei mir selbst nicht Thema.
- Durchführung von eigenen Therapieplänen, deren Behandlungserfolg empirisch nicht nachgewiesen ist ("hat mir geholfen!")
Wo ist das Problem? Das Leben findet draußen statt, während die Wissenschaft hinter verschlossenen Türen im Elfenbeinturm die Entwicklungen verschläft, äh sorry, ignoriert.
- Behandlungsdauer und AB-Therapien über Monate, stetige Vermutung "aktiver Borrelien" für die Symptomatik
Hast du andere Ideen, wenn die Ausschlussdiagnostik keine Anhaltspunkte für andere Erkrankungen liefert und die Beschwerden anhalten? Und wir sprechen hier von massiven Beschwerden, keine Wehwechen.
- vornehmlich privatliquidierend
Hierzu kann ich auch nichts sagen. Meine Spezi rechnet nur die Fallaufnahme privat ab, der Rest geht über Kasse. Die Probleme mit den Krankenkassen sind bekannt, andere haben hierzu schon geschrieben.
Es wird ja hier krass differenziert: die Allgemeinheit der Ärzte, die weil sie eine Standardbehandlung durchführen per se keine Ahnung haben - dann die Spezis, die von Borreliose natürlich Ahnung haben und irgendwie behandeln.
Krass ist das, was viele Patienten tatsächlich erleben. Es gibt schon die beiden Kategorien: die Ärzte, die sich an die alten Leitlinien klammern und neue Erkenntnisse sowie die Erfahrungen ihrer Patienten ignorieren, dann die Spezialisten, die durch eigene Erfahrungen oder sonst was offen sind für die neuen Erkenntnisse, sich weiter informieren und sich trauen, gegen alle Widrigkeiten zusammen mit ihren Patienten eine Besserung des Befindens versuchen zu Erlangen.
Genau das ist mein Problem: welche Qualifikation muss man besitzen, um diese Behandlungen durchzuführen? Die alternativen Therapieansätze haben ja keine Studienlange, auf die sie verweisen könnte. Nachdem was ich so hier gelesen habe, machen die durchgeführten Therapien auf mich keinen hochdurchdachten Eindruck.
Zunächst die übliche Qualifikation eines Arztes oder eines alternativen Mediziners und dann Wissen und möglichst Erfahrung mit den real existierenden Erregern. Das funktioniert z.B. durch Empfehlungen hier im Forum. Meine Spezi habe ich auf einem Vortrag kennen gelernt. Ich fand ihre Ausführungen schlüssig, so einfach war das.
Patienten berichten über Beschwerden, berichten subjektive Verbesserungen über einen Zeitraum von mehreren Monaten (!) und finden bei Rückschlägen die Problemlösung wieder in der AB-Therapie. Überzeugend ist ja was anderes.
Das liegt in der Regel an den Borrelien an sich bzw. an dem fortgeschrittenen Erkrankungsstadium, meist nicht an der fehlenden Kompetenz der Behandler.
Warum ist die Borreliosetherapie teuer und kompliziert? Wisst ihr, was z. B. eine Verhaltenstherapie kostet? Da sind Kosten für ein paar AB-Rezepte im Vergleich doch lächerlich.
Das sehe ich genauso kritisch wie du. Eine langdauernde Antibiose ist sicherlich kostengünstiger als jahrelanges falsches therapieren. Aber die jeweiligen Behandler und Psychotherapeuten verdienen sicher auch schönes Geld mit den vielen Patienten.
Das Problem ist: man versucht, mit einer gewissen Objektivität an die Problematik heranzutreten. Das ist nicht erwünscht. Ich muss mich nun in erster Linie wieder dafür rechtfertigen, dass mein Ton unhöflich ist usw. usf. Aber es bestätigt wieder: eine kritische Auseinandersetzung ist nicht erwünscht, die Mehrheit ist blöd und hat keine Ahnung, eine kleine Minderheit hat die Weisheit mit Löffeln gefressen.
Hm, schwierig. Deine Fragestellungen und Äußerungen klingen durchaus tendenziös und nicht wirklich objektiv. Wir können nicht objektiv sein, weil wir gewisse Dinge erlebt haben und eben betroffen sind.
...Weil es nicht wissenschaftlich ist.
Ja nun, was können wir dafür? Wenn wir warten würden bis die Wissenschaft sich regt, sind einige von uns nicht mehr in der Lage, zu einem Arzt zu gehen. Außerdem ist ein Arzt doch gewissermaßen ein Wissenschaftler. Wissenschaft ist die Erweiterung des Wissens durch Forschung. Wenn ein Spezi sich Wissen aneignet duch lesen von Studien z.B. aus den USA, an Symposien teilnimmt und eigene EErkenntnisse aus Untersuchungen und Behandlungen zieht, ist das was anderes als Wissenschaft?
Ich habe den Eindruck, dass du ein ganz einfaches Ergebnis haben willst, das es aber nicht gibt. Du willst schwarz oder weiß, es gibt aber nur verschiedene Graustufen.
Es ist schon lustig, wie sich manche wieder angegriffen fühlen, obwohl ich nur aufgeschrieben habe, wie diese Behandler vorgehen. Scheinbar ist es dem ein oder anderen erst jetzt aufgefallen, wie schwachsinnig es ist.
Das findest du lustig? Du schreibst auf, wie Behandler vorgehen? Wie oft warst du bei einem? Du tust hier genau das, was du uns vorwirfst.
Ihr könnt meinen Account löschen. Wer mit Begriffen wie Hetzerei und Weltbild um sich wirft - das ist schon bezeichnend. Aber kein Wunder, dass euch niemand ernst nimmt. Meinungen, die nicht in euer Weltbild passen, sind ab sofort nicht mehr existent. ;-)
Hast du wirklich eine Meinung? Welche denn? Eine klare Aussage konnte ich nicht entdecken. Du erklärst ja nichts, du schlägst nur um dich. Wir hören eigentlich schon zu, nur wenn wir das Gefühl haben dass uns von vorn herein jemand nicht ernst nehmen will, ist es einfach müßig. Ich finde es auch kritisch, bei so einem Thema eine Meinung zu haben ohne zu wissen, worum es geht. Hast du Borelliose?
Extremcouching