(01.12.2015, 08:25)Leonie Tomate schrieb: Ich glaube, dass bei diesem Thema gerade einiges durcheinander geht.
Die Verwirrung ist bereits im Titel angelegt, da wird nämlich in einem Atemzug von der Teilungsrate und von Schüben gesprochen.
Das sind aber ganz verschiedene "Schuhe".
Borrelien teilen sich (je nach Autor, Vesuchsanordnung etc.) innerhalb von 7-36 Stunden.
Viele Borreliosepatienten beobachten bei sich eine Symptomverstärkung (allgemein gerne als Schub bezeichnet), die ungefähr im monatlichen Rhythmus auftritt.
Warum es in diesem Turnus zu der beschriebenen Zunahme von Beschwerden kommt, wurde nach meiner Kenntnis (wie so vieles andere auch was Lyme und Co angeht ), bisher nicht geklärt.
Genau das meinte ich, dass man eben schon darauf achten sollte, über was man gerade diskutiert: Wenn viele bei sich so einen monatlichen Rhythmus beobachten sollten, und man sich dann einfach selbst suggeriert, das habe irgendetwas mit der Teilungsrate von Erregern zu tun, kommt man zu völlig falschen Schlüssen - Nochmal das bereits Geschriebene aufgreifend ("Borrelien sind nur während ihrer Teilung angreifbar") etwa zu der fatalen Fehlannahme, dass man den allergrößten Teil der Zeit 'umsonst' ABs oder Sonstiges einnehmen würde.
Es ist doch niemandem mit einer Erklärung geholfen, die falsch ist.
Auch sollte man sich vielleicht mit Verallgemeinerungen zurückhalten: Wenn viele etwas bei sich beobachten, heißt das noch nicht, dass das bei allen so ist - Dann wäre es ja schon fast ein klinisches Ausschlusskriterium für eine Borreliose, wenn es nicht zu einer solchen monatsweisen Symptomverschlechterung kommt, was ich für genauso fatal halte. (Mir ist auch keine Studie bekannt, die ein solches Phänomen thematisieren würde.)
Ich kann das z. B. definitiv nicht bestätigen, aber dennoch wurden bei mir im Blut Antigene gefunden, und auch die klinische Diagnostik sprach für eine Borreliose-Erkrankung. In meinem Fall traten diese 'Schübe' meist dann auf, nachdem mein Immunsystem durch Stress etc. bereits deutlich geschwächt war - Ich meine zwar (!), dass auch kalte Temperaturen dabei oft oder meistens eine Rolle gespielt hatten, und dass mir warme Temperaturen sehr gut tun, was ja damit korrelieren würde, dass Borrelien schon bei relativ geringer Wärme absterben, nur würde ich daraus dann auch nicht den verallgemeinernden Schluss "Borreliose-Schübe treten grundsätzlich jeden Winter auf" ziehen. Dafür spielen einfach zu viele Faktoren eine Rolle, die sich gegenseitig beeinflussen, und die man daher auch entsprechend berücksichtigen muss.