Ganz kurz Offtopic zum CD57:
Die Studie zum CD57 von Stricker ist ja allgemein bekannt.
Heute, 12 Jahre später, gibt es keine Studie, die den vermuteten Zusammenhang unterstützt. Allgemein gibt es nur 2 Studien zu dem Thema, die sich auch noch widersprechen.
2009 gab es eine Studie, die das nochmal aufgegriffen hat und keinen bedeutsamen Unterschied zwischen Post-Lyme-Patienten, Patienten mit überstandener Borreliose und gesunden Kontrollpersonen gefunden hat. Die Anzahl der Patienten ist aber meiner Meinung nach zu gering, um daraus wirkliche Rückschlüsse zu ziehen.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19515868
Letzen Endes heißt das, dass man keine Ahnung hat, was der CD57 eigentlich aussagt.
Außer man vertraut der Studie von jemandem, der wegen Datenmanipulation von einer Uni geflogen ist.
Weitere Studien wären da durchaus sinnvoll und sehr interessant.
Aus dem familiären Umfeld kann ich übrigens die These des CD57 an einem Fallbeispiel bestätigen: Bei Diagnosestellung (Beschwerden ca. 6 Monate) lag der Wert bei ca. 120. Nach zu kurzer Therapie (3 Wochen Azi) ergab sich nach einem weiteren 3/4 Jahr ein Wert um die 40-50.
Bei Spezis ist der CD57 auch nicht unumstritten (wie auch die zellulären Lyme-Tests), einige sind der Ansicht, er sei bei allen chronischen Infektionen erniedrigt.
ILADS ist mittlerweile auch davon abgekommen, den CD57 als Verlaufskontrolle herzunehmen. Ständiges Kontrollieren von diesem Wert wäre also nicht angebracht.
Was den LTT angeht, so kann ich die Bedenken von Donald durchaus nachvollziehen und teile sie ebenfalls teilweise.
Der ganze große Knackpunkt: Der LTT wird mit der Serologie verglichen.
Studie von unseren Nachbarn:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21271270
Und wie will man bei dieser Testsituation beurteilen können, was ein Test denn nun für länger Infizierte taugt?
Als Verlaufskontrolle finde ich die Tests nicht geeignet, zudem auch eine finanzielle Zumutung für Patienten.
Meine Ärztin hat an einer Studie zum LTT bei Borreliose mitgemacht (keine Ahnung ob oder wo die veröffentlich wurde, muss ich mal nachfragen). Bei ihnen hätte der Test immer recht gut mit dem Befinden korreliert, aber da der LTT nicht mehr bezahlt wird, wird er nur auf ausdrücklichen Wunsch gemacht und mit einer gewissen Skepsis betrachtet.