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Therapiebeginn
#11

(20.08.2014, 12:05)britta123 schrieb:  So, vier Tage Antibiose hab ich schon mal hinter mir. Gestern war mein Magen Darm Trakt ziemlich auf Rebellionskurs.

Ein Probiotikum (hochdosiert) sollte jeder täglich einnehmen, der ein AB einnimmt. Dies senkt das Risiko einer bakterieller Fehlbesiedlung des Darmes erheblich. Siehe Leitlinien der DBG!

Zitat:Habe mir noch Omniflora gekauft und beschlossen die Antibiose nicht nach Packungsanweisung 1 Stunde vor oder 2 Stunden nach dem Essen zu nehmen, sondern direkt zum Essen. ( Stand letztendlich auch in der Bedienungsanleitung der Ärztin, aber ich war etwas verwirrt wegen des Beipackzettels).

Hätte ich Doxy 200-0-200 mg im Frühstadium auch erst nach/zum Essen eingenommen, hätte ich mich wahrscheinlich nicht am 3.Tag der Antibiose erbrochen und hätte die Frühborreliose vielleicht erfolgreich besiegt. Also lieber zum Essen als gar kein AB!

Zitat:Irgendwie warte ich jeden Tag auf eine Veränderung, aber so großartig tut sich bisher nichts. Außer das sich der Nebel im Kopf ein wenig gelichtet hat und ich wieder konzentrierter an Sachen herangehen kann.

Nach nur ein paar Tagen AB ist das nun mal ein guter Anfang!

Zitat:Wie sind denn so eure Erfahrungen mit der Wirkungsweise der Antibiose? Ist das bei allen unterschiedlich? Ich hab die Borrelien ja allem Anschein nach schon was länger ( 3 Jahre) ...dann dauert's auch mit der Wirkung länger??

Ich hatte unter Amoxicillin (Frühstadium) und Mino/Quensyl eine entsetzliche Verstärkung meiner Schmerzen. Manche Symptome wie fieberhafte Phasen mit extremem Nachtschweiß sind unter den 6 Monaten Mino/Quensyl für immer verschwunden. Eine Besserung meiner Schmerzen bzw. das komplette Verschwinden habe ich erst nach 5 Wochen Amoxi. und 2 Monaten Mino/Quensyl gespürt.

Unter Doxy 200-0-2000 mg (1-2 Jahre nach Beginn der Erkrankung) hatte ich eine komplette Schmerzfreiheit und unter Doxy 100-0-100 mg eine deutliche Besserung, die ich auf die entzündungshemmende Wirkung dieses AB zurückführe.

Wichtig bei dieser Krankheit ist Geduld, viel Geduld. Die wenigsten Patienten sind im chronischen Stadium erst nach ein paar Wochen oder sogar Monaten wieder gesund. Viele Patienten benötigen 1-2, manchmal sogar mehrere Jahren, um vollkommen beschwerdefrei zu werden. Das liegt womöglich an der langen Regenerationszeit der Borrelien (sie teilen sich alle 24-32 Std, während Streptokokken sich alle 20-30 Min teilen-> um so länger die Regenerationszeit, um so länger dauert eine Antibiose, denn ein AB greift die Bakterien nur an, wenn sie sich gerade teilen-> bei Tuberkulose mit einer Regenerationszeit von 24 Std dauert eine erfolgreiche Antibiose 6 bis 24 Monaten), an ihren Überlebensformen (Zysten, Biofilme).

Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower


Lyme-Borreliose seit 2008

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Thanks given by: Luddi
#12

Hallo Sunflower,
danke für die flinke Antwort. Ich hatte schon vor Omniflora ein anderes Probiotikum genommen was ich auch verschrieben bekommen hatte, das war aber wohl leider nicht genug. Mit drei Tabletten Omniflora am Tag plus probiotic protect komm ich jetzt ganz gut klar. Jetzt hat mein Magen ja zum Glück erstmal drei Tage Zeit um sich zu beruhigen bevor es am Sonntag weiter geht.
Meine Berschwerden gingen ja sehr in Richtung Muskelzucken, Muskelschwäche, Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen, Fußbrennen allgemeine Müdigkeit und Konzentrationsprobleme. Mich konnte früher nix umhauen. Ich hoffe wirklich sehr das ich auch wieder an diesem Punkt angelange! Ich sollte vielleicht lernen geduldiger zu sein Blush
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Thanks given by: Sunflower
#13

Hi Britta,

gerne. Ich nehme während der Antibiose immer die doppelte Menge meines Probiotikums (enthält 8 Billionen Bakterien/Kapsel) und in den Pausen die normale Menge. Bisher haben weder Magen noch Darm rebelliert!

Falls du aber unter AB an Übelkeit/Erbrechen leidest, könntest du mit deinem Arzt über die Einnahme eines Magenschutzes sprechen.

Allerdings würde ich dir dabei die tägliche Einnahme eines hochdosierten VitB12 Präparates (Methylcobalamin, 500-1000 µg/Tag-> nüchtern (!!!) werden davon 1%, also 5 bis 10 µg, resorbiert, wenn eine Aufnahmestörung vorliegt) empfehlen, da diese Medikamente die Aufnahme von VitB12 im Darm stört und es somit nach einigen Monaten Einnahme zu einem VitB12 Mangel kommen kann (den man leider nicht immer im Serum erkennen kann, da der untere Grenze der Norm zu niedrig ist).

http://www.wissenschaft.de/leben-umwelt/...ureblocker

Die Rheinhildis Apotheke hat preiswerte Methylcobalamin Tabletten:

http://www.heilkraft-der-natur.de/produc...cts_id=593

Du hast die Chance, eine Antibiose zu bekommen und damit eine Heilung zu erfahren. Ich denke, das sind nun mal sehr gute Vorrausetzungen. Lass dich dabei nicht von Rückfällen entmutigen, ein Auf und Ab in der Therapie ist Gang und Gäbe, das werden dir quasi alle Patienten sagen. Viel Glück!

Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower


Lyme-Borreliose seit 2008

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Thanks given by:
#14

Mal ein kleiner Zwischenstand. Die letzte Nacht war kein Spaß :( Schon bei der Arbeit hab ich gemerkt das meine mittlerweile chronische Rachen/ Mandelentzündung ( hab ich seit Monaten ) schlimmer wird. Bin früh heim und wollte schlafen und nichts ging. Ich hatte eine übermäßige Speichelproduktion und musste andauernd schlucken. Der Schluckreflex ließ sich überhaupt nicht unterdrücken! Ich hab die ganze Nacht kein Auge zugemacht und bin total am Ende, was natürlich eine hervorragende Vorraussetzung für den heutigen Tag ist. Außerdem merke ich das mich das Antiobiotikum psychisch völlig fertig macht. Eigentlich möchte ich in einer Tour heulen, hab gestern eine Nachbarin kurz im Supermarkt getroffen, sie fragt wie es geht und schon war's vorbei.
Was sind das denn bitte für Nebenwirkungen, hatte die von euch auch schon mal jemand???
Müsste so was wie eine Mandelentzündung unter Azi nicht besser werden???
An Herx hatte ich bisher noch nichts. Hier und da schießen plötzlich mal Schmerzen ein (z. B Fingergelenke ) aber es tut sich nix, auch nicht zum Positiven.
Muss gleich zum Arzt mal Leberwerte und EKG machen lasen. Mal schauen was der sagt. Ich bin betrübt :/
LG Britta
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Thanks given by:
#15

So, ich nun wieder. Das EKG war schon mal okay. Die Sache mit dem Schluckreflex und dem Speichel hat sich wieder beruhigt. Dafür habe ich nun eine ordentliche Erkältung eingefangen. Hals dick, Kopf brummt, Nase zu. Irgendwie hatte ich gedacht das die Antibiose mein Immunsystem stärkt und nicht schwächt...
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Thanks given by: urmel57
#16

Ich wollte mal berichten wie es bei mir aussieht. Trotz der Antibiose geht es eher schleppend voran und so richtig positiv bin ich auch nicht gestimmt ( und das ist schwer untertrieben). Die Schwäche in meinen Fingern ist in den letzten Tagen viel größer geworden. Die linke Hand fühlt sich irgendwie ungeschickt an, die Feinmotorik ist schlecht. Die Finger an sich fühlen sich steif und in den Gelenken nach Spannung an. Außerdem habe ich noch etwas dazu bekommen was mir sehr zu schaffen macht. Meine Zunge ist irgendwie schwerer als sonst. Ich habe zwar keine Probleme beim Sprechen, aber sie fühlt sich schwer und taub an. Das macht mich wirklich verrückt. Hat irgendwer von euch auch solche Probleme? Ich mache mich gerade wirklich verrückt deswegen! Kann denn so etwas eine Herxheimer Reaktion sein? Deutet das nicht eher in Richtung Neuroborreliose??? Behandle ich da gerade richtig mit Azi und Metro?! Ich bin mal wieder völlig überfordert. Das einzig Positive: Die üble Erkältung zieht von dannen und vor ein paar Tagen wurde ich morgens wach und meine Füße taten nicht mehr weh. Das zumindest ist wirklich toll, da ich schon geglaubt habe ich könnte nie mehr barfuß laufen.
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#17

(31.08.2014, 13:09)britta123 schrieb:  Kann denn so etwas eine Herxheimer Reaktion sein? Deutet das nicht eher in Richtung Neuroborreliose??? Behandle ich da gerade richtig mit Azi und Metro?!
Ja, das kann Herx sein. Du behandelst sicher richtig, Azi und Metro in Kombi wirken intrazellulär und Metro ist liquorgängig und wirkt auf zystische Formen. Du kannst nicht erwarten, dass eine Erkrankung,welche du bereits 1-2 Jahre hast, innerhalb von 2 Wochen beseitigt ist. Viele, die hier im Forum sind, einschließlich ich selber, behandeln über Jahre hinweg. Also, lass dem Ganzen Zeit, werde nicht ungeduldig. Es kann durchaus sein, dass du einige Zyklen benötigen wirst. Es ist normal, dass die Beschwerden zunächst schlimmer werden. Viele haben immer wieder Verschlechterungen, du hast Generationen von Borreliesn in dir nach dieser Erkrankungsdauer. Also, versuche, deine Therapie so gut es geht durchzuhalten und verliere nicht die Geduld. Liebe GRüße und Kraft zum Durchhalten.Icon_winkgrinIcon_winken3
Stella
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Thanks given by: leonie tomate , johanna cochius , Niki
#18

Vielen Dank für deinen Zuspruch liebe Stella. Ich tue mich nur leider schwer aus dieser Panik der immer neu auftretenden Symptome wieder raus zu kommen. Rein logisch betrachtet hast du natürlich Recht. Meine ersten Beschwerden hatte ich Ende 2011 also müsste ich die Borreliose zumindest seit da haben. Da haben sich wahrscheinlich wirklich ein paar Generationen von Viechern in mir angesammelt die bekämpft werden wollen.
Natürlich würde ich mir auch viel lieber positive Gedanken machen, aber die Symptome lassen mich nicht. Es ist eine elende Abwärtsspirale. Da kommen Ängste auf und Sorgen um Job (ich bin selbstständig), Beziehung (es geht hier nur noch um Krankheit) und die Fähigkeit noch selbst für sich zu sorgen. Ich neige leider momentan dazu mir immer das allerschlimmste auszumalen. Ich weiß auch das das nicht sinnvoll ist, schaffe es aber einfach nicht mich positiv zu motivieren und aus diesem Loch rauszukommen HuhUndecided
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#19

Hallo Britta,

das, was du gerade während der Therapie erlebst, würde ich als normal und als ein Ansprechen der Therapie werten.

Wenn man das nicht auch selbst mal erlebt hat, kann man sich das nur schwer vorstellen, wie man sich da fühlt.

Ich war zu dieser Zeit sowohl physisch wie auch psychisch komplett instabil ....dauernd andere Symptome, ein ständiger Wechsel, auf den man sich nicht einstellen kann, Beschwerden, die man ewig nicht mehr hatte, treten plötzlich wieder auf. Dazu auch eine auftretende Panik und eine immer weniger werdende psychische Belastbarkeit.

Ich war auch mehrmals beim Notarzt, weil ich dachte, ich hab einen Herzinfarkt - war dann aber immer alles in Ordnung.

Ich habe es übrigens immer so gemacht, dass wenn ich ganz extreme Beschwerden hatte, einen Arzt aufgesucht habe, um dann doch was "Schlimmeres" auszuschließen. Zum Glück hab ich auch einen Hausarzt, dem ich da voll vertrauen kann, und der mich nie dabei schief angeguckt hat. Das hat mir in dieser Zeit ein gutes Stück Sicherheit gegeben.

ABER: es geht vorbei, auch wenn man sich das in dieser Situation nicht vorstellen kann und die Angst aufkommt, dass das Ganze hoffentlich nicht so bleibt wie im Moment.

Meistens ist die erste Zeit der Antibiose am schlimmsten, es kann aber immer wieder auch nach guten Phasen zu Einbrüchen kommen.

Eine richtige Besserung ist bei mir z.B. erst ca. 4 bis 6 Wochen nach Beendigung der Therapie eingetreten.

LG Niki

Gehört zu den Onlyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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#20

Hallo Niki, das du einen guten Hausarzt hast ist wirklich ein echter Glückstreffer. Meine Spezi muss ich leider selbst bezahlen, da ich Kassenpatientin bin und die Hausärzte die ich bisher verschlissen habe zeigten sich alle unbeeindruckt vom Thema Borreliose und sahen keinen Behandlungsbedarf, traurig...
Ich habe auch schon überlegt noch einmal zum Neurologen zu gehen, aber ich war ja 2012 schon und muss diese ganzen quälenden Untersuchungen nicht noch einmal haben. Ich hoffe einfach sehr das die taube/ lahme Zunge auch wirklich von der Borrliose kommt und nicht von irgendeinem anderen Mist.
Ich habe mittlerweile schon so viel gelesen über Borreliose, mir raucht schon der Kopf, aber was am Ende hängen bleibt ist irgendwie das hier nichts sicher ist! Von der Diagnosestellung über die Behandlung bis zum Ergebnis! Und das ist etwas womit ich sehr schlecht klar komme :(
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