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Wenn bei den neuesten Ergebnissen nichts rauskommt, würde ich mir an deiner Stelle eine Chance mit einer Therapie geben. Ca. 80 % deiner Symptome decken sich mit meinen. In meinem IgM-Blot hatte ich auch lediglich das OspC und p41 schwach positiv, obwohl ich schon Jahre im Stadium 3 war mit der entsprechenden Hautveränderung, die sich leider nicht zu Beginn zeigte. Die Therapie würde ich aber nur nach den Leitlinien der DBG oder ILADS machen. Sie therapieren länger und höher dosiert, bei Rückfällen auch wiederholt. Eine solche Therapie bekommst du in der Regel nur bei unseren Spezis. Ebenfalls machen sie sich in der Regel Gedanken über mögliche andere Infektionen, allein oder begleitend zur Borreliose (Co-Infektionen).
Ob es tatsächlich eine Borreliose ist, wird schlussendlich wahrscheinlich nie abschliessend beantwortet werden können. Aber auch wenn es eine andere bakterielle Infektion ist, kann das AB helfen - insbesondere wenn verschiedene Wirkstoffe versucht werden. Wird die Bakterienlast gesenkt, kann das Immunsystem für die Virenbekämpfung entlastet werden.
Viel Glück und gute Besserung
Regi
Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.
Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)
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Hallo Brillo88,
mir geht es ähnlich wie Dir. Auch bei mir sind, wie bei Regi, OSPC im IGM Blot positiv, ich bilde keine IGGs und noch nicht mal weitere IGM Banden, egal in welchem Labor ich testen lasse. Auch ich habe noch keine Ursache gefunden. Auch die unterstützenden Borreliose Tests (CD57, NK Zellen, LTT, TH1 Dominanz (TNF alpha, etc.)) waren alle negativ. Aufgrund einer anderen Geschichte wurde vor kurzem mein HLA System untersucht. Die Befunde bekomme ich Ende April, ich bin gespannt. Ich habe sehr viel recherchiert und mit den verschiedensten Ärzten gesprochen. Anscheinend gibt es sehr viele Menschen, die einen positiven IGM Blot haben. Die meisten haben nur keine Symptome und wissen es somit nicht oder finden es nicht beunruhigend. Eine Laborärztin in Wien meinte, dieses Phänomen sehe sie ganz häufig. Ob das nun Borreliose ist oder nicht, das weiß wohl keiner so genau! Da gibt es ja die verschiedensten Meinungen und für mich hören sich alle irgendwie schlüssig an. Ich bilde zum Beispiel auch allgemein viel IGM, (IGG und IGA Bildung sind im Schnitt, IGM ist im oberen Normbereich) somit kann es auch sein, dass ich auf die Borrelien IGM sensibler reagiere als Menschen, deren IGM Werte eher normal sind. Auch ich bin ständig hin und her gerissen. Du wirst bei diesem Ergebnis leider keine klare Aussage bekommen und Dich am besten vllt auf einen AB Versuch einlassen. Wenn dieser nichts bringt, würde ich mich allerdings nicht auf Borreliose versteifen. Auch Überforderung (durch zu viel Sport) kann z.B. körperliche Beschwerden verursachen. Auch ganz viele andere Erkrankungen können unspezifische Beschwerden verursachen. Ich bin auch nach meiner sportlich besten und intensivsten Phase zusammengebrochen und habe mich seitdem nicht mehr richtig erholt. Bei mir liegt noch die Vermutung nahe, das ich Hashimoto habe, bzw. Probleme mit der Schilddrüse. Viele sagen, dass kann auch durch Borrelien, bzw. die Immunreaktion verursacht werden, muss aber nicht. Diese kann auch durch Stress, Hormone etc. ausgelöst werden.
Viele Grüße und ich hoffe, dass bei Deinen Lymphknoten alles in Ordnung ist.
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Hallo Bandit6644,
lasse mich mal eine kurze Ausführung zu Deiner These machen.
Ich hatte Anfangs auch nur 2 positive IgM Banden im Blot (Elisa grenzwertig) und eine schwerste floride Synovialitis (klinisch und pathologisch bewiesen) im linken Knie. CRP im Normbereich.
Erst nach der zweiten längeren Antibiotikatherapie mit 2 verschiedenen Antibiotika gleichzeitig (Mino und Azi) über zwei Monate wurden die Antikörper im IgM negativ.
Nach der ersten Behandlung mit Doxy über 30 Tage waren IgM und IgG vorhanden.
Auf das "Argument" des Durchseuchungstiters im IgM würde ich nicht so viel geben. Das ist mit keinster Weise wissenschaftlich belegt, selbst Hassler schreibt das sämtlich Patienten die zunächst symptomlos mit IgM auf Borrelien waren spätestens nach 8 Jahren erkrankt sind, im Schnitt warens glaube ich nach 4 Jahren.
LG Rosa
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Hallo Rosa,
ich hatte ja schon AB Versuche. Die haben leider alle nichts gebracht. Hatte sogar wegen einem Krankenhauskeim 16!!! Tage Metro + 21 Tage Cefuroxim am Stück! Wegen Borreliose 28 Doxy und vor kurzem 7 Tage Cefuroxim wegen einer anderen Geschichte. Leider haben sich auch nach den AB Gaben keine IGGs gebildet. Das Problem ist, dass man mit dieser Konstellation auf gar nichts etwas geben kann, da sich hier selbst die Spezialisten wohl oft nicht einig sind. Bei Hassler gibt es auch keine chronische Borreliose ohne IGGs. Bei ihm war ich sogar persönlich. Laut ihm habe ich auf gar keinen Fall eine Borreliose :-/. Bekannt ist, dass es bei einer frischen Infektion über längere Zeit isolierte IGMs geben kann, da ja die IGG Bildung zeitverzögert eintritt. Nur bei mir müsste es wenn dann eine "alte" Borreliose sein.
LG
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09.04.2015, 11:18
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.04.2015, 11:21 von
Rosa45.)
Hallo Bandit,
warst Du schon einmal bei einem Immunologen?
Es ist bei unspezifischen Beschwerden wirklich schwer einen Weg zu finden. Soweit das Brillo beschrieben hat, wurde bei ihm noch keine ansatzweise Therapie durchgeführt, der Verdacht auf eine mögliche Borreliose aber dennoch besteht und deshalb wäre es meiner Meinung nach einen Versuch wert.
Haben Dir denn die Behandlungen mit Antibiotika geschadet? Die erste Behandlung bei mir mit Doxy war 30 Tage lang 200mg bei einem Körpergewicht von 52 kg. Es hat eine vorübergehende Besserung gebracht, die Symptome veränderten sich (zu diesem Zeitpunkt hatte ich die Gelenkentzündung schon über 1 Jahr) und erst 8 Monate danach wurde eine erste IgG Bande (dafür hochspezifisch) gefunden. Wie will man vor einem Versuch wissen, ob es bei Brillo nicht doch anders ist?
Ich bin auch kein Freund von monate- oder jahrelangen AB-Therapien.
LG Rosa
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Hallo Rosa45,
ja, ich hatte ja geschrieben, ich an seiner Stelle würde einen AB Versuch wagen. Wenn dieser nichts bringt, mich aber nicht auf Borreliose versteifen. Ich persönlich bin auch gegen monatelange AB Einnahme. Es gibt auch keine kontrollierte Studien, in denen eine monatelange AB Therapie nachweislich etwas gebracht hat. Natürlich gib es viele subjektive Berichterstattungen, man darf aber auch nicht vergessen, dass manche AB auch antientzündlich wirken und das wohlbefinden dann daher kommt....
Nein, geschadet haben mir die ABs nicht, ich bin auch nicht gegen eine AB Einnahme. Ein Versuch sind ABs allemal wert. Gefährlich wird es, wenn sie nichts bringen und man die Einnahme immer weiter in die Länge zieht.
Ich bekomme die Ergebnisse meiner immonologischen Untersuchung, inkl. genetischer HLA Untersuchung Ende April. Der Arzt, der diese Untersuchungen durchführte will es jetzt ganz genau wissen :-). Ich bin total begeistert von ihm. Allerdings bin ich wegen einer anderen "Baustelle" in seiner Behandlung.
Die bis jetzt stattgefundenen immunologischen Untersuchungen (CD57, NK Zellen, TH1 Dominanz,...) waren alle unauffällig. Es spricht nichts für eine systemische Entzündung, bzw. Borreliose?! Ich wäre so froh, ich hätte endlich mal etwas in Händen und könnte sagen, das habe ich und das tue ich dagegen... Wobei sich mein Zustand in den letzten Monaten schon verbessert hat, ohne das ich etwas dafür getan habe. Schon komisch alles :-/
Liebe Grüße
Bandit
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09.04.2015, 12:29
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.04.2015, 12:32 von
Brillo88.)
Hallo zusammen,
ich habe da noch mal ne Verständnisfrage:
Gibt es denn irgendwelche aussagekräftigen Werte (also auch gerade, was die Höhe der Werte ÜBER der Norm angeht)? Welcher Wert ist besonders wichtig?
Meine scheinen ja nur minimal erhöht zu sein:
Borrelien IgG-Ak (EIA): Normwert (<6), Mein Wert (<6)
Borrelien IgM-Ak (EIA): Normwert (<1.0), Mein Wert (1.7) +++
Borrelien IgG-Ak (Blot): Normwert (negativ), Mein Wert (fraglich positiv)
P41-Bande: Normwert (negativ), Mein Wert (positiv)
Melde mich später noch mal ausführlicher, bin unterwegs.
;-)
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Hallo Brillo,
nein! gibt es nicht! Entscheidend ist der Referenzwert des Labors. Die Tests sind nicht standardisiert.
Macht mit bei: www.onlyme-aktion.org
Alle meine Aussagen sind persönliche Meinungen und ersetzen keinen Arztbesuch!