06.07.2016, 15:45
Ich denke, dass man als chronisch Kranker seinen Nährstoffbedarf nicht über die Ernährung decken kann. Man kommt da um die Frage der Supplementierung eigentlich nicht herum, am besten wenn man das gezielt nach Laboranalyse macht.
Ich bin wirklich ziemlich kritisch in der Hinsicht, was ich meinem Körper noch so zumute. Aber für die Schädlichkeit von Vitaminen ist mir bisher kein belastbarer Beleg untergekommen. Ich kann mir das schon vorstellen, dass künstliche Vitamine gesundheitsschädlich sind, allein der Beleg dafür fehlt. Wenn da so Argumente kommen wie: Vitamin C und Magnesium können Durchfälle verursachen, Vitamin E das Blut dünner machen, etc. so ist das mitnichten ein Beleg für die Schädlichkeit von Vitaminen, sondern diese Effekte beruhen einfach auf der physiologischen Wirkung dieser Vitamine.
Im Prinzip werden immer zwei Studien zitiert, die negative Effekte bei Rauchern gefunden haben. Habe dazu bei Dr. Strunz einen Blogbeitrag gefunden:
Ich find es immer etwas betrüblich, wenn Leute aufgrund einer vorgefertigten Meinung mit zweierlei Maßstäben messen. Würde man mit demselben Bias an die Pharmaka rangehen, man dürfte kein einziges Medikament einnehmen.
Anyway, bisher habe ich nichts gesehen, was mich übermäßig kritisch stimmen würde gegenüber synthetischen Vitaminen. Und solange das so bleibt, denke ich, dass eine Supplementierung im moderaten Rahmen sinnvoll ist.
Ich bin wirklich ziemlich kritisch in der Hinsicht, was ich meinem Körper noch so zumute. Aber für die Schädlichkeit von Vitaminen ist mir bisher kein belastbarer Beleg untergekommen. Ich kann mir das schon vorstellen, dass künstliche Vitamine gesundheitsschädlich sind, allein der Beleg dafür fehlt. Wenn da so Argumente kommen wie: Vitamin C und Magnesium können Durchfälle verursachen, Vitamin E das Blut dünner machen, etc. so ist das mitnichten ein Beleg für die Schädlichkeit von Vitaminen, sondern diese Effekte beruhen einfach auf der physiologischen Wirkung dieser Vitamine.
Im Prinzip werden immer zwei Studien zitiert, die negative Effekte bei Rauchern gefunden haben. Habe dazu bei Dr. Strunz einen Blogbeitrag gefunden:
http://www.strunz.com/de/news/und-noch-e...luege.html schrieb:Vitamine, zusätzlich eingenommen, können Krebs machen. Diese Feststellung, sensationell aufgemacht im Spiegel 2012 ("Die Vitaminlüge") gründet auf zwei Studien.
Die erste von 1994. Nennt sich ATBC-Studie. Dort fand sich 18% (nicht signifikant) mehr Lungenkrebs beim Raucher nach Betacarotin. Fand sich freilich auch 35% weniger Prostatakrebs durch Vitamin E. Davon hören Sie nichts.
Die zweite Studie stammt aus 1996. Nennt sich CARET. Und die ergab, dass Betacarotin beim Raucher 28% mehr Lungenkrebs verursacht.
Ich lese in dieser CARET-Studie ganz andere Dinge. Weil ich sie lese. Das unterscheidet mich von Journalisten. In der Studie wurden nämlich 3 Gruppen Menschen studiert: Asbestarbeiter, Raucher und Ex-Raucher.
Beim Asbestarbeiter fand sich unter Betacarotin 40% mehr Lungenkrebs, beim Raucher 42% mehr Lungenkrebs, beim Ex-Raucher aber 20% weniger Lungenkrebs. Die drei Befunde wurden anschließend zusammengewürfelt.
Heißt also, dass Betacarotin Lungenkrebs verhindert. Beim normalen Menschen. Bei zwei Drittel von uns. Uns Nichtrauchern. Und Ex-Rauchern. Davon hören Sie freilich nichts. Wohl verstanden: Betacarotin als Kapsel zusätzlich gegeben.
In der Studie stehen aber noch andere, hocherfreuliche Dinge, von denen Sie nichts lesen:
Man hat zu Beginn der Studie im Blut den Betacarotinspiegel gemessen. Und kann zeigen, dass ein höherer Betacarotinspiegel im Blut in der Placebo-gruppe den Lungenkrebs um 24% vermindert, und selbst unter Betacarotin den Lungenkrebs noch um 20% vermindert.
Betacarotin, im Blut vor Studienbeginn gemessen, vermindert also Lungenkrebs auch beim Raucher. Haben Sie davon im Spiegel gelesen? Natürlich nicht.
Dieser letzte Befund erklärt übrigens, weshalb Betacarotin, isoliert als Kapsel gegeben, beim Raucher tatsächlich schädlich sein kann. Dagegen Betacarotin in der Nahrung (das hat man im Blut gemessen) den Lungenkrebs verhindert.
Das liegt daran, dass in der Nahrung neben Betacarotin noch andere antioxidative Substanzen enthalten sind. Beispielsweise Vitamin C.
Wir wussten längst, schon aus den 60er Jahren, dass Vitamin E oder Betacarotin beim Raucher schädlich werden können, weil diese Vitamine "sich verbrauchen", selbst zu freien Radikalen werden. Das aber wird verhindert durch Beimengung von Vitamin C. Was der Raucher nun einmal leider nicht im Blut hat. Weil er raucht.
Deshalb waren die ATBC-Studie und die CARET-Studie von vorneherein unethisch. Man hätte wissen können, dass man den Rauchern schadet. Auch darüber gibt es Kommentare in der Literatur (News vom 15.03.12). Von denen Sie natürlich nichts hören.
Ich find es immer etwas betrüblich, wenn Leute aufgrund einer vorgefertigten Meinung mit zweierlei Maßstäben messen. Würde man mit demselben Bias an die Pharmaka rangehen, man dürfte kein einziges Medikament einnehmen.
Anyway, bisher habe ich nichts gesehen, was mich übermäßig kritisch stimmen würde gegenüber synthetischen Vitaminen. Und solange das so bleibt, denke ich, dass eine Supplementierung im moderaten Rahmen sinnvoll ist.
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