23.05.2013, 11:28
(22.05.2013, 20:21)Sunflower schrieb: @Urmel: warum soll ich mich jetzt öffentlich rechtfertigen? Ob ich einen "Plan" habe oder nicht, geht mich m.E. nur mich an...das ist schliesslich mein Körper.Und wenn ich jetzt mit Pflanzen (wieder) experimentiere , liegt es daran, daß ich nach 3 Jahren Homöo einen RÜCKFALL habe.Ob ich mit dieser Therapieform irgendwann beschwerdenfrei werden würde (dauerhaft) bezweifle ich angesichts meiner aktuellen Schmerzen sehr.Also bitte, lass es gut sein.
Nein, ich verlange gar nichts, aber das das Thema hier heißt ja Heilpraktiker vs. Arzt für NHK/biolog. Medizin vs. Eigenregie und darauf beziehe ich mich jetzt. Ansonsten wünsche ich dir alsbaldig gute Besserung.
Ich finde, es kann eben doch ein Unterschied sein, ob man sich in Eigenregie behandelt oder sich einem Therapeuten anvertraut, der mit den entsprechenden Therapieformen Erfahrung hat.
Grundsätzlich differenziere ich auch stark bei den sogenannten "Alternativen Heilverfahren". Zu viele Strömungen gibt es hier und leider kommt auch manches in Verruf, weil es eben nicht richtig angewendet wurde. Alleine die Homöopathie ist ein so weites Feld.
Unterscheidet man die Anwendung der Niedrigpotenzen im stofflichen Bereich bis D4/D6 gegenüber den Hochpotenzen C300, die weit außerhalb des stofflichen Bereichs liegen, gibt es eben sehr unterschiedliche Wirkungen. Zu diesen Wirkungen zählt nicht, dass sie Erreger eliminieren - sondern lediglich möglicherweise Stimulationsreize geben, die im feinen Gefüge der Reiz- und Informationsübertragungswege innerhalb des Körpers Veränderungen hervorrufen können. Ich selbst würde von einer solchen Behandlung nicht erwarten, von einer Borreliose im ausgeprägten Zustand geheilt zu werden.
Einen weiteren Faktor sollte man auch ncht vergessen - ein gutes Verhältnis zwischen Behandler und Patient kann schon alleine suggestiv zu besseren Behandlungserfolgen führen. Das ist nachgewiesen.
Placebo ist kein Hokuspokus mehr
Noch vor wenigen Jahren haben Mediziner den Palceboeffekt als Humbug belächelt. Mittlerweile ist jedoch durch zahlreiche wissenschaftliche Studien bewiesen, dass der angebliche Hokuspokus beispielsweise im Gehirn sichtbar nachgewiesen werden kann. „Im Kernspin zeigte sich, dass Placebos die Ausschüttung von Hormonen und Neurotransmittern in bestimmten Hirnarealen bewirken“, berichtete der 58jährige Wissenschaftler. Und ein Placebo könne auch unliebsame Nebenwirkungen haben. Interessanterweise scheint der Effekt der Wirkung aus dem Nichts kulturabhängig zu sein, wie eine Studie zeigt: „In Deutschland und Brasilien verabreichte man ein Mittel gegen ein Magengeschwür im Vergleich zu einem Placebo“, so Jütte. In Deutschland reagierten die Patienten zu 50 Prozent auf den Placebo, in Brasilien waren es nur sieben bis acht Prozent. Warum das so sei, wisse man nicht. http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt...32739.html
Warum sollte man auf diesen Effekt verzichten? Wobei ich der Meinung bin, dass dieser Effekt bei Eigenregie entschieden kleiner ist.
Anders sieht es aus bei der sogenannten "Schulmedizin", die zum Teil große Erfolge aufweist mit evidenzbasierten Behandlungen (in anderen Bereichen) auf Grund aufwändiger Studien(die bei der Borreliosebehandlung nach wie vor fehlen). Die sogenannten "Naturmediziner/ Alternativmediziner", können sich auf Grund fehlender Studien bei vielen der dort verwendeten Methoden alleine auf empirische Erkenntnisse berufen (Die nicht unbedingt schlechter sein müssen). Im Falle der Borreliose gibt es nach dieser Definition eigentlich so gut wie überhaupt keine schulmedizinische Behandlung, weil die Evidenz nicht ausreicht. Ein klassischer "Schulmediziner" der empirische Erkenntnisse grundsätzlich ablehnt, ist daher für mich für die Behandlung einer Borreliose zum derzeitigen Zeitpunkt nur bedingt geeignet. (Hat für mich in meinen Augen möglicherweise seinen Beruf verfehlt)
Da es die Eier-legende-Milch-Woll-Sau leider auch nicht gibt, bleibt also meist nur übrig, sich einen Behandler zu suchen, der zur eigenen Erwartungshaltung am besten passt (und zum eigenen Geldbeutel). Ein Heilpraktiker darf dabei allerdings nicht mit Antibiotika behandeln und fällt daher für mich für die Primärbehandlung einer Borreliose aus.
Leider lese ich es auch immer wieder, dass es auch bei den "alternativen Behandlungsmethoden" zu zum Teil nicht unerheblichen Erscheinungen kommt, bei denen sich die Symptome in der Definition von Herxheimer-Reaktionen zu unerwünschten Wirkungen oft überschneiden. In diesem Fall kann es auch nicht ausreichen, sich eine Bestätigung hier im Forum zu holen, dass diese zum Teil nicht unerheblichen, möglicherweise auch gravierenden Nebenwirkungen dazugehören müssen, um zu gesunden. Hier braucht es - egal bei welcher Behandlungsform jemanden, zu dem man persönlich hingehen kann, der sich mit der entsprechenden Behandlung und den Auswirkungen auskennt. Gerade in der Heilpraktikerausbildung und bei der Lizenzvergabe für die Ausübung als Heilpraktiker wird größter Wert darauf gelegt, dass ein Heilpraktiker die Grenze erkennt und Patienten dann auch zum Arzt weiterschickt, den man dann auch zur Hand haben sollte. (Ob das dann in der Praxis dann immer so passiert sei dahingestellt).
Erfahrungen hier aus dem Forum sind sehr wichtig und können eine erste Orientierung zur Selbsteinschätzung der Situation geben, ersetzten aber eben nicht den Behandler. Danke an alle, die bereit sind, ihrer Erfahrungen, in welcher Richtung auch immer, mit uns zu teilen, und auf der anderen Seite sehe ich es auch als wichtig an, wenn man diese dann auch diskutieren darf. Das muss dann nicht genau in einem Erfahrungsbericht stattfinden, wenn es den Berichtsverlauf stört, sollte aber an anderer Stelle schon stattfinden dürfen, sonst wäre es ja kein Diskussionsforum.
Liebe Grüße Urmel
Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org
Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)