Hallo Borri!
(02.07.2013, 17:49)Borri schrieb: Positiv hierbei sind:
Borrelien WB IgG
Ein positiver WB ist kein Beweis für eine aktive Borreliose (nur ein Hinweis, daß das Immunsystem sich mit dem Erreger auseinandergesetzt hat) aber anhand deiner Symptomatik gehe ich persönlich von einer aktiven Infektion aus.
Nur wenige Borreliosesymptome sind spezifisch für eine Borreliose (EM, Acrodermatitis chronica atrophicans), aber einige deiner Symptome sprechen durchaus für eine aktive Borreliose, insbesondere die Stromschläge im Körper, ein Symptom, das Dr.Hopf-Seidel in ihrem Buch beschreibt und über die viele chronische Patienten berichten.
Zitat:Ehrlichien LTT mit 2.67. Sollte nicht über 2 sein
Mein LTT Ehrlichien war auch positiv.Ehrlichien können das Immunsystem schwächen und den Boden für eine persistierende Borreliose bereiten.Studien haben gezeigt, daß das Vorliegen einer Co-Infektion die Symptome einer Borreliose verschlimmern kann.
Zitat:Erniedrigt sind:
Die Lymphozyten mit 17,3. Sollte zw 20 u 45 sein
Eine Schwächung des IS ist bei chronischen Borreliosepatienten mit Co-Infektion sehr häufig.
Wie war der LTT Borrelien?
Zitat:Eisen/S mit 21. Sollte zwischen 60-140 sein
Ferritin: 6 . Sollte zw 25-180 sein
Ein Ferritin unter Norm bedeutet, daß die Eisenspeicher entleert sind (1 ng/ml Ferritin entspricht ca. 10 mg Speichereisen im Körper-> volle Eisenspeicher betragen ca. 800-1200 mg Eisen).Ist das Hämoglobin gleichzeitig nicht erniedrigt (wie ist dein Hb?), dann spricht man vom funktionellem Eisenmangel (wenn Hb + Ferritin beide unter Norm sind spricht man von Eisenmangelanämie).
Man muß wissen, daß auch ein funktioneller Eisenmangel ohne Anämie (Hb in der Norm) Symptome eines Eisenmangels hervorrufen kann: Müdigkeit/Erschöpfung, Kraftlosigkeit (auch geistig), Konzentrationsschwäche, Schwindel, Haarausfall, usw.Denn Eisen ist ja für die Produktion von ATP , also Energie, in den Mitochondrien notwendig.Auch mit genügend Hb (die für die Bildung von roten Blutkörperchen verantwortlich sind, welche den Sauerstoff in die Zellen transportiert) kann der Mangel an Eisen also zu Eisenmangelsymptomen führen, denn der Sauerstoff kann nicht ausreichend in Energie umgewandelt werden.
http://www.vitalstoff-lexikon.de/index.p...elsymptome&
Zitat:Die häufigsten Beschwerden eines Eisenmangels sind die Anämie-Mangelerscheinungen
Ermüdung
Schneller Herzschlag - Tachycardie
Atemnot unter Belastung
http://www.medicalforum.ch/pdf/pdf_d/200...15-137.PDF
-> Siehe auch Punkt Infektanfälligkeit!
Zitat:Infektanfälligkeit
Bei schwerem Eisenmangel sind lymphozytäre
und granulozytäre Funktionen beeinträchtigt.
Ich habe vor 2 Jahren Eiseninfusionen bekommen (privat bezahlt, da mein Hb und mein Ferritin normal waren) und kann nicht sagen, daß die Borreliose bei mir durch Auffüllen der Speicher schlimmer wurde (im Gegenteil).Dafür waren meine Symptome (Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Schwindel) am nächsten Tag nach der 3.Infusion verschwunden (pro Infusion 200 mg Eisen als Eisensaccharose).Über eine höhere Infektanfälligkeit (Husten, Schnupfen, Blasenentzündung)kann ich nicht berichten, im Gegenteil (hier spielt aber die VitD Substitution-5000 I.E. VitD3/Tag-eine Rolle).
Leider definiert die aktuelle Lehrmeinung in Deutschland den funktionnellen Eisenmangel als Ferritin unter Norm.Beobachtungen von Ärzten (Dr.Beat Schaub in der Schweiz und seinen Kollegen aus den Eisenzentren) und von Patienten (z.B. des Hashimoto Forum von Dr.Brakebusch) haben aber gezeigt, daß dies nicht stimmt, denn Symptomen eines Eisenmangels können durchaus beim normalem Ferritin (und Hämoglobin!) auftreten.Bei Frauen z.B. bei Ferritin unter 50 ng/ml (für andere sogar bei Ferritin unter 75-100 ng/ml).Dr.Schaub machte mit seinen Patienten die Erfahrungen, daß die meisten sich sogar erst bei Ferritinwerten über 100-150 ng/ml wohlfühlen (Dr.Hertoghe aus Belgien empfiehlt 120-150 ng/ml als optimalen Spiegel).
Hämoglobin sinkt übrigens in der Regel erst bei Ferritinwerten unter 5-10 ng/ml oder weniger, also erst wenn die Eisenspeicher vollständig entleert sind.Erst wenn Hb und Ferritin unter Norm bezahlen die GVK Eiseninfusionen.Diese können die Eisenspeicher sehr schnell auffüllen (bei einem Bedarf von 1000 mg Eisen reichen also i.d.R. 5 x 200 mg aus).
Der neue von Dr.Schaub empfohlene Wirkstoff (Eisensaccharose = Venofer oder Fermed) ist sehr gut verträglich, bisher wurde keine ernsthaften Nebenwirkungen an Patienten beobachtet (Eisendextrans dagegen bergen die Gefahr eines anaphylaktischen Schocks und werden so gut wie nicht mehr verabreicht.Ferrlecit-Eisengluconat-bergen die Gefahr einer akuten Eisentoxizität und können deswegen nur in sehr geringen Dosierungen-höchstens 62,5 mg Eisen pro Infusion und Woche-verabreicht werden).
http://www.coaching-for-health.net/eurof...medici.pdf
Mit oralem Eisenkapsel kann das Auffüllen der leeren Speicher dagegen sehr lang dauern, denn der Anteil an resorbiertem Eisen im Darm ist sehr gering (ca. 1%, beim Eisenmangel etwas höher).Deswegen sind oft 6-12 Monate notwendig.
Zitat:Vit D: 16,1. Sollte zw 30 - 100 liegen
Hier auch nach alten und aktuellen Lehrmeinung ein eindeutiger Mangel.Zur Therapie unter ärztlicher Aufsicht (!) kann ich dir das Buch von Dr.Raimung von Helden nur wärmstens empfehlen.Damit kann der Arzt die individuelle Dosis zur Aufsättigung und Aufrechterhaltung der Speicher berechnen.25-OH-VitD3 soll unbedingt im Laufe der Therapie kontrolliert werden, um eine Überdosierung und Hyperkalzämie zu vermeiden.
1000 I.E. vitD3/Tag ist übrigens in der Regel bei den meisten VitD Mangel Patienten mit einem VitD unter 20 ng/ml, um den Spiegel im optimalen Bereich zu bringen.Das haben inzwischen mehrere Studien nachgewiesen.Manche Fachgesellschaften empfehlen mittlerweile 2000 bis 4000 I.E. VitD3/Tag.Bei Übergewicht kann aber auch 4000 I.E. zu gering sein, weil VitD sich im Fettgewebe anreichert.
Zitat:P-Lymp: 801. Sollte zw 1000 - 4800 sein.
Und sicher wichtig was Borre betrifft:
CD3-57: 16. Sollte zw 60-360 liegen
CD 57: 2.0. Sollte zwischen 4-13 sein.
Ja, das spricht für eine chronische Borreliose mit Schwächung des IS.Kein Wunder, daß das IS die Erreger selbst nicht eliminieren kann.
Zitat:Außerdem war ich bei meinem neuen Hausarzt, bekam eine Überweisung zum Kardiologen. Die wollte ivh wegen dem Herzklopfen und der Atemprobleme.
Sehr gut.Die Atemprobleme könnten von einer Co-Infektion kommen, z.B. Babesia oder Chlamydien (ich kenne mich nicht so gut aus).
Zitat: Im August ist mein Rheumatologentermin. Er soll Autoimmunerkrankungen ausschließen.
Sehr gut.
Zitat: Mein neuer Hausarzt vertritt die Meinung, dass man außer AB NICHTS gegen Borre tun kann und drei Wochen Doxy vollkommen ausreichen, wenn es denn eine Borreliose ist. Von meinem Spezi bei dem ich in vier Monaten einen Termin habe hält er nichts, ich aber!
Er hat es halt nichts anders gelernt und weiß offensichtlich nicht, was Borrelia burgdorferi und Kolleginnen alles können (sich z.B. alle 12-24 Std vermehren, sich in Zysten umwandeln und in Biofilmen leben, weshalb 3 Wochen AB im chronischen Stadium meisten nichts ausrichten).
Zitat: Das ist der Termin in den ich noch meine einzige Hoffnung habe... Mir geht es zunehmends schlechter und eig möchte ich nur schauen, die Zeit bis dahin IRGENDWIE zu überstehen und mich auf die ABs vorzubereiten. Aber hab echt ne riesen angst, dass mein Körper schlapp macht..
Es tut mir Leid, daß es dir so schlecht geht.Ich hoffe, daß dich dein Spezi behandeln wird.
Ich würde ihn an deiner Stelle fragen, was er von Eiseninfusionen hält bzw. einer Behandlung des Eisenmangels, denn ich weiß nicht, inwiefern diese Behandlung bei einem Patienten mit bakteriellen Infektionen sinnvoll ist.
Babesia z.B. soll sich vom Eisen ernähren, deswegen ich persönlich lieber zuerst die Babebiose behandeln würde, bevor ich meine Eisenspeicher auffüllen würde (vielleicht führt deswegen eine Babebiose deswegen zur Müdigkeit/Erschöpfung?).
Es wäre sinnvoll, wenn dein Hausarzt zumindest serologisch (AKs) ein paar Co-Infektionen abklären könnte.Anbei ein paar Links dazu.
http://www.borreliose-gesellschaft.de/Un...l_2011.pdf
http://www.praxis-berghoff.de/dokumente/...agnose.pdf
http://www.b-c-a.de/fileadmin/user_uploa...tionen.pdf
http://www.borreliosecentrum.net/fileadm...nostik.pdf
Insbesondere Babesia (divergens in Europa) und Batornella hanselae bedürfen einer Abklärung vor der Antibiose gegen Borrelien, weil sie meist andere AB erfordern.
Merke:Was dein HA meint-nur AB können gegen Borreliose helfen-stimmt nicht ganz.Auch Pflanzen können einen Nutzen haben. Artemisia annua sollen z.B. gegen Babesia und Chlamydia helfen und werden deswegen von manchen Spezis zusätzlich zu den AB verschrieben.Ebenso scheinen Katzenkralle (Samento) und Otobawurzel (Banderol) eine antibiotische Wirkung gegen Borrelien zu besitzen (Sapi, 2010).Und Knoblauch-Extrakt wirkt synergetisch mit AB, erlaubt den AB, die bakteriellen Biofilme anzugreifen.Sinnvoll und gezielt eingesetzt können pflanzliche Extrakte deswegen mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Antibiose unterstützen.Auch wegen ihrer immunmodulierenden Wirkung.
Nachtrag: wegen der Erschöpfung und des Herzklopfen (hatte ich mit der SD UF) empfehle ich dir, deine Schilddrüsenwerte (TSH, fT4 und ft3, TPO und TG AKs) untersuchen zu lassen.Am Besten gleich bei einem guten Spezialisten (Nuklearmediziner oder Endokrinologe).