Ich war 2009 auch in der Psychosomatischen Reha, weil man wohl nicht wusste bei mehreren Krankheitsdiagnosen, in welche Reha man mich schicken solle. Erklärung: vier Diagnosen, dann ist es psychosomatisch. Reha hat mir nicht viel gebracht außer ein Abschalten und Erholung und etwas zu Lernen mit meiner Situation umzugehen wie auch Regi schreibt. Das dumme war, das kurz vor der Reha die "chronische" Borreliose diagnostiziert wurde und behandelt. Die Behandlung schlug kurzzeitig an und ich wurde als 100% arbeitsfähig entlassen. (Und ich glaubte auch an einen dauerhaften Erfolg!) Danach fing alles wieder von vorn an und die Erschöpfung schlich sich immer mehr ein.
Jetzt wurde mein 2011 beantragter Rentenantrag, zuletzt Klage vorm Sozialgericht abgewiesen. Es ist nicht psychisch, aber ich habe eine Liste von xx-Diagnosen (u.a. auch somatoforme Schmerzstörung etc.) kann aber laut 4 Gutachtern der DRV und SG noch leichte bis mittelschwere Arbeiten über 6 Stunden verrichten!
Musste am Wochenende meine Einkaufstour nach einer guten Stunde abrechen, weil mir immer schneller die Beine versagen. Heute ging es wieder besser. Also ich muss meine Kräfte sehr genau einteilen, mit vielen Tätigkeiten im Sitzen. Laufe sehr langsam und werde manchmal schon so halb umgerempelt, weil ich ja nun auch keine 80jährige Oma bin und da hat man halt schneller zu gehen.
Die Aussage der letzten Gutachterin - sie würde mir eine "psychosomatische
und/oder orthopädische Reha" empfehlen. Auf die Frage was mir
und/oder bringen soll, da es zwei grundverschiedene Fachbereiche sind, bekam ich keine Antwort.
Also ich habe in der Reha damals auch alles versucht mitzumachen, man merkte, das ich in keine Gruppe so richtig gepasst habe, da ich keine psychischen Probleme hatte. Bin da dann von einer Gruppe in die nächste versetzt wurden und hatte das Glück das die Ärzte und Therapeuten nach 3 Wochen den Rest der Rehazeit gestreikt haben. Auf Grund des Streikes wurden nur noch Gespräche mit den schwersten Fällen durchgeführt und die Gruppentherapien fielen ansonsten aus. Also brauchte ich nur noch den Rest der Behandlungen wahrzunehmen. Ein Glück für mich.
Momentan mit der ganzen Antragsproblematik (ob Krankenkasse oder Rentenversicherung oder Jobcenter) es nervt alles und fühlt sich wie ein Zweitjob an - das geht mir oft mehr an die Psyche, denn man bekommt das Gefühl nicht los, es will und darf einem keiner Helfen. Da fühlt man sich so hilflos und alleingelassen. Der Januar ist völlig ausgefüllt. Die Rente geht nun in die zweite Runde. (Berufung!) Und alle Bescheide (Krankenkasse, DRV und JC) kamen im Zeitraum 17, 23. bzw. 24. Dezember - Zufall?
Aber eigentlich wollte ich etwas ganz anderes schreiben: Und zwar je nach dem, was ihr für einen Therapeuten habt. Es gab da mal einen interessanten Beitrag:
In der Zeitschrift: "Psychotherapie Aktuell" 1/12 stand der Beitrag von Siegmar Stender
"
Der Borreliosepatient im Fokus des Psychotherapeuten".
Zitat:Zur Komplexität psychosomatischen Arbeitens und Bedeutung psychodiagnostisch-psychotherapeutischer Achtsamkeit am Beispiel
einer Infektionskrankheit
Seite 24-29
Hier auch noch einmal der Link:
http://www.deutschepsychotherapeutenvere...84399e852c
oder
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=6069
Jedenfalls lass ich mir die Laune nicht vermiesen!
LG FreeNine