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Kontroverse zu wissenschaftlichen Aussagen bei Borreliose
#41

Ich denke, man muss sich mit der Vorstellung anfreunden, dass man über sein Leben hinweg in seinem Körper nicht nur im Darm, sondern auch an allen anderen möglichen Stellen alle möglichen Bakterien und Viren mit sich herumschleppt. Manche sind dann eigentlich gar nicht so aggressiv, wie z.B. die Borrelien, sondern einfach sehr hartnäckig und genügsam. Je nach eigener Veranlagung, genetischer Ausstattung, Stressfaktoren, Umweltbelastungen aller Art, zusätzlichen Infektionen, hält der Körper das mehr oder weniger lange aus, mancher bis zum Lebensende mit halt den einen oder anderen Zipperlein. Warum es dann uns, die sich in diesem Forum als Leidensgenossen anfinden, so hart trifft, tja- ein zusätzlicher Erreger zu viel? Die Borrelien sind da wohl schon auf Dauer ein fieser Untermieter, der das Immunsystem überlistet. Aber vielleicht ist das auch verschieden bei den einzelnen. Und dann die Gründe, warum die Therapien nicht anschlagen: das Immunsystem zu schlapp oder zu überreizt? die Antibiotika zu schnell verstoffwechselt? nicht genug / nicht die richtige Kombi / nicht lange genug genommen? Es gibt ja auch Leute, die über lange Zeiten beschwerdefrei wurden.

Ist jetzt so meine Meinung, und ich glaube, wer das alles richtig untersuchen wollte, das müssten so derart umfassende sowohl detaillierte als auch langfristige Studien sein, wer soll das durchführen? Also weiterwurschteln...

LG Sabine
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Thanks given by: urmel57 , micci , Herbst , Marvolo , borrärger , Chance
#42

zu Nr. 29

Zitat:Zur Quelle 4 kann ich folgenden Link angeben: Borreliose und Ceftriaxon.


Also, die Stellungnahme in diesem Link der Fa. La Roche verwundert mich etwas.
Ich habe und hatte ja mit Neuroborreliose und deren Folgen zu tun und es klingt ja so, als wäre eine Behandlung mit Ceftriaxon dann nur sinnvoll, wenn die Bakterien gelegentlich in die Körperperipherie wandern, da es Probleme mit der Blut-Hirn-Schranke gibt.

Ich hatte nicht das Gefühl, dass bei mir irgendwelche Bakterien irgendwo anders hin wandern, ich hatte die ganze Zeit ausschließlich nur "Neurosymptome". Für solche Patienten wäre dann ja aber eine Behandlung mit Ceftriaxon gar nicht wirklich geeignet, was ja zudem auch sämtliche Behandlungsleitlinien und andere Erfahrungswerte in Frage stellen müsste.
Andererseits beziehen die sich in ihrer Antwort ja nur auf Phase III-Leute, was ist denn aber mit den anderen Neuroborreliosen? Bekommt man da plötzlich doch genug AB ins Gehirn?

Klingt mir alles etwas unverständlich...
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Thanks given by: Marvolo , Chance
#43

(15.04.2021, 10:27)Susanne_05 schrieb:  zu Nr. 29

Zitat:Zur Quelle 4 kann ich folgenden Link angeben: Borreliose und Ceftriaxon.


Also, die Stellungnahme in diesem Link der Fa. La Roche verwundert mich etwas.
Ich habe und hatte ja mit Neuroborreliose und deren Folgen zu tun und es klingt ja so, als wäre eine Behandlung mit Ceftriaxon dann nur sinnvoll, wenn die Bakterien gelegentlich in die Körperperipherie wandern, da es Probleme mit der Blut-Hirn-Schranke gibt.

Ich hatte nicht das Gefühl, dass bei mir irgendwelche Bakterien irgendwo anders hin wandern, ich hatte die ganze Zeit ausschließlich nur "Neurosymptome". Für solche Patienten wäre dann ja aber eine Behandlung mit Ceftriaxon gar nicht wirklich geeignet, was ja zudem auch sämtliche Behandlungsleitlinien und andere Erfahrungswerte in Frage stellen müsste.
Andererseits beziehen die sich in ihrer Antwort ja nur auf Phase III-Leute, was ist denn aber mit den anderen Neuroborreliosen? Bekommt man da plötzlich doch genug AB ins Gehirn?

Klingt mir alles etwas unverständlich...
Hi Susanne, so sieht es aus. Weil wenn ich noch einmal eine AB-Therapie wagen sollte dann eine i.V. mit Ceftriaxon oder Metronidaziol. Die Faktenlage ist diesbezgl nicht eindeutig, dennoch habe ich versucht da etwas mehr Klarheit für mich zu bekommen, was mir nicht recht gelungen ist. Wenn der Hersteller es schon so angibt, werden sicherlich dort in-Haus entsprechende Untersuchungen/Belege im Rahmen des Freigabeverfahrens für diese Erkrankung mit Ceftriaxion vorliegen. Das nehme ich erst (auch weil ich diese Argumentation auch aus mehreren Richtungen bekam: besagte Quelle, in der SHG, von meinem Arzt und ich lass vor längerem auch die der Augsburger Klinik). Mein behandelndern Arzt, welcher auch in der DBG aktiv ist, sagt mir, dass Ceftriaxon das Mittel der Wahl bei akuter Neuroborreliose ist (frisch auftretende Fazialisparese, bestimmte akute ZNS Symptome (auch durch gewisse Liquorparameter gestützt )) -> er setzt es hier auch definitiv ein. Bei einer Jahre bestehenden chronischen (Neuro)Borrelise jedoch nicht mehr, hier greift er aktuell immer noch auf auf Metronidazol zurück (seit Jahren, weil es leider nichts besseres für dieses Stadium gibt). Falls es bei mir schlimmer wird, muss ich da wohl eine Entscheidung treffen (akuell eher Richtung Metronidazol). Wenn du magst, kann ich auch noch einmal die Argumente der Augburger Klinik raussuchen, die gegen Ceftriaxon sprachen (irgendwo habe ich die ausgedrucht vor 3Jahren). LG
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Thanks given by: Susanne_05 , borrärger , Chance
#44

Zitat:Wenn du magst, kann ich auch noch einmal die Argumente der Augburger Klinik raussuchen, die gegen Ceftriaxon sprachen (irgendwo habe ich die ausgedrucht vor 3Jahren)


Sehr gern, wenn es dir nicht zuviele Umstände macht.


Zitat:hier greift er aktuell immer noch auf auf Metronidazol zurück


Nimmst du das dann intravenös?
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Thanks given by: Chance
#45

(15.04.2021, 11:31)Susanne_05 schrieb:  
Zitat:Wenn du magst, kann ich auch noch einmal die Argumente der Augburger Klinik raussuchen, die gegen Ceftriaxon sprachen (irgendwo habe ich die ausgedrucht vor 3Jahren)


Sehr gern, wenn es dir nicht zuviele Umstände macht.


Zitat:hier greift er aktuell immer noch auf auf Metronidazol zurück


Nimmst du das dann intravenös?
zu 1. OK, ich geh die Tage mal auf die Suche und melde mich

zu 2. Ja, er würde es in meinem Fall mit meinen Symptomen mit meiner Erkrankungsdauer mit meinen Befunden i.V. geben (ich bin mir aber noch nicht sicher ob ich es durchziehe, bin jetzt viele Jahre ohne AB ausgekommen, habe aber dafür ziemlich viel Geld in Phytotherapie, Naturheilkunde, NEM's usw. investiert (will nicht vieles wieder einreissen, wass ich peu a peu aufgebaut/saniert habe), aktuell habe ich aber einen stärkeren Schub und wenn dieser nicht schwindet, habe ich diese Optionen erschlossen -  ich hoffe ich komme noch drumrum ... (bisher hatte ich nur die in #26 beschrieben oralen AB-Therapien vor Jahren bzgl. meiner LB Erkrankung)) - wenn Metro, wird es aber auch jeden Fall wieder keine Langzeittherapie! (siehe Leukozyten und Mitochondrien-Diskussion)
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Thanks given by: Chance , Susanne_05
#46

Ich würde so pauschal auch nichts geben auf diese Roche-Aussage, es sei denn, der Konzern kann das mit seriösen, nachvollziehbaren Erhebungen/Studien belegen. Alles andere erscheint mir ansonsten als reißerisch und hysterisch. Nicht zu vergessen: der Konzern hat selbstverständlich auch ein natürliches Interesse daran, dass sein Antibiotikum möglichst oft ver- und gekauft wird. Da kommen ihm Patienten, die an mysteriösen Beschwerden leiden und dann möglichst oft sein Ceftriaxon reinknallen gar nicht unrecht, selbst wenn die Beschwerden am Ende völlig anderer Natur sind. Antibiotika haben ja generell auch eine entzündungshemmende Eigenschaft, sodass es dann dennoch vielen nach der Anwendung erstmal besser geht und sie dies dann allein auf den antibiotischen Effekt zurückführen.
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Thanks given by: Susanne_05
#47

Was Ceftriaxon betrifft: Hier gibt es mit die meisten Anwendungsstudien, die die Wirksamkeit bei Neuroborreliose belegen. 
Die Tatsache, dass die Entzündung bei einer Neuroborreliose normalerweise mit Schrankenstörungen einhergeht, lässt sogar Doxycyclin für die Indikation zu und Behandlungserfolge erwarten. 

Nichtsdestotrotz bleiben viele (bis zu 25%) der Fälle ungelöst - und (fast) keine S... Interessiert es, es sei denn man ist selbst betroffen oder man kann, bis auf eine Handvoll Ausnahmen,  Geld aus den Taschen von Patienten ziehen.

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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Thanks given by: Marvolo , Susanne_05
#48

(15.04.2021, 14:39)urmel57 schrieb:  Die Tatsache, dass die Entzündung bei einer Neuroborreliose normalerweise mit Schrankenstörungen einhergeht, lässt sogar Doxycyclin für die Indikation zu und Behandlungserfolge erwarten.

Gibt es Untersuchungen, um herauszufinden, ob bei einem eine solche Schrankenstörung vorliegen könnte? Das würde vielen ja schon mal weiterhelfen in ihrem eigenen Diagnostik-Dschungel, wenn man wüsste, ob so etwas von vorneherein vorliegt oder nicht. Im Falle des Nicht-Vorliegens wäre die Neuroborreliose ja direkt mal um einiges unwahrscheinlicher.
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Thanks given by:
#49

Zitat:Gibt es Untersuchungen, um herauszufinden, ob bei einem eine solche Schrankenstörung vorliegen könnte?


Bei der Lumbalpunktion kann das mit herausgefunden werden.
Bei mir lag sie damals vor aber ganz eindeutig ist das Ergebnis anscheinend nicht für Neuroborreliose. Für die Neurologen war das eher ein Grund in Richtung MS zu schauen.

Ich weiß aber nicht wie lang so eine Schrankenstörung nach Infektion noch besteht und wie aussagekräftig sie für eine aktive Borreliose ist. Die (manchmal) positiven oligoklonalen Banden bei der Neuroborre verschwinden nach erfolgreicher Behandlung teilweise auch erst Jahre später.
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Thanks given by: Marvolo , urmel57
#50

Mir ist kein betroffener Mensch über den Weg gelaufen der sich Antibiotika reinknallt! #46

Ceftriaxon ist seit Jahren schon durch Generika keine gute Möglichkeit um Geld zu verdienen. Sehr viele User hier wissen es wird seit einigen Jahren auch fast nicht mehr verschrieben, Stichwort Regress.
Ein Kostenvergleich aus DM Zeiten.
a-t 6 (1997), 63 (arznei-telegramm.de)

Viele wissen auch das eine Wochendosierung in Deutschland um 200 Euro kostet. In Nachbarländern weniger, sehr viel weniger.

In der Diskussion im Vorfeld zur Neuroborreliose möchte ich anmerken, welche Parameter sind denn wirklich geeignet um eine gesicherte NB zu diagnostizieren.
Diese Form der Borreliose ist in nur ca. 5-max. 10% der Fälle wirklich vorhanden. Auch wenn die Fachärzte/innen dieser Ausprägung lauter sind als alle anderen in Frage kommenden Fachrichtungen.

Neuroborreliose: Manche Patienten verhalten sich merkwürdig - Medical Tribune (medical-tribune.de)

Abgrenzung der Neuroborreliose zur Multiplen Sklerose | Martina Lorenz (borreliose-lorenz.de)

Es gibt fast keine Form der Borreliose in der Spätphase die nicht auch kognitive Beschwerden verursacht.
Es muss sich aber nicht um eine NB handeln.
2009
heute noch informativ.
Lyme-Borreliose – aktueller Kenntnisstand (aerzteblatt.de)

ORIGINALARBEIT Published: 
October 2003 
Epidemiologie und Therapie der Lyme-Arthritis und anderer Manifestationen der Lyme-Borreliose in Deutschland Ergebnisse einer bundesweiten Ärzteumfrage
Aus
Epidemiologie und Therapie der Lyme-Arthritis und anderer Manifestationen der Lyme-Borreliose in Deutschland | SpringerLink

Entzündungshemmende AB's, warum 21 Tage zu kurz sein können als Behandlungszeitraum und einige andere  Lightbulb
#32
Gepulste Therapie (3) (onlyme-aktion.org)

Bezüglich der entzündungshemmenden und zum Teil auch immunmodulierenden (Tetracycline) von Antibiotika...  Das ist wohl schon längere Zeit bekannt - u.a. auch bei den Rheumatologen und Immunologen. Zur Immunmodulation wird da auch mal ein Jahr eine Niedrigdosis Tetracycline eingesetzt.  Vielleicht kann man den Unterschied - ob Bakterienzerfall oder Entzündungshemmung am ehesten daran erkennen, dass es beim Bakterienzerfall einem überhaupt nicht gut geht. Mir geht es dabei (vor allem am Anfang einer Therapie sogar besch....), bei gleichzeitigem Rückgang der Entzündungswerte und des CKs. Bei einer rein entzündungshemmenden Wirkung würde es dann ohne Verschlechterung einfach subjektiv besser gehen. So könnte man es vielleicht am ehesten unterscheiden, wobei natürlich iwann auch beide Wirkungen auftreten können.  LG Niki
Aus #64
Was soll ich bloß machen ???? (3) (onlyme-aktion.org)
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Thanks given by: magihe , Susanne_05


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