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Cannabis und seine medizinische Anwendung
#61

(01.10.2020, 20:06)Esperança schrieb:  Auf jeden Fall, was für ein riesiges Geschäft für die Farmaindustrie,
Ich glaube es ist gerade kein großes Geschäft für die Pharma. Man muss die Pflanzen anbauen, ernten, auf Wirkstoffgehalt standardisieren, .... Das ist was anderes als in einer Fabrikanlage in Indien ein paar Tonnen synthetischen Wirkstoff herzustellen und den dann für Wucherpreise zu verkaufen. Wär zumindest meine Vermutung, dass die Pharma grade kein Interesse an med. Cannabis hat. Sonst hätte sichdas hier schon längst durchgesetzt.
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Thanks given by:
#62

(02.10.2020, 09:11)micci schrieb:  Medizinisches Cannabis wird ihr trotzdem nicht verschrieben, obwohl Sie beim Arzt schon darum gebeten hat.
Dann würde ich mich nach einem Arzt umsehen, der das verschreibt. Die gibt's bestimmt, vielleicht mal in einem Schmerzforum nachfragen oder so.
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Thanks given by: micci
#63

Ich habe Medizinal-Cannabis im Rahmen einer Medikamentenstudie kennen gelernt. Und zwar das Fertigpräparat Sativex. Im Rahmen der Studie sollten wir es so hoch wie möglich dosieren. Erlaubt sind maximal 12 Sprühstöße am Tag, es wird in den Mund gesprüht. Ich habe es auf maximal 6-7 Sprühstöße geschafft, danach waren die Nebenwirkungen zu groß. Schwindel, psychotrope Wirkungen, ... Ich kann euch erzählen, es ist kein Spaß, wenn du im Auto sitzt und plötzlich keine Kontrolle mehr über deine Beine hast.

Ich habe an der Studie nur teilgenommen, weil ich gehofft hatte, dass Cannbis auch einen positiven Effekt auf meine Borreliose-Beschwerden hat. Insgesamt habe ich es drei Monate lang genommen und es hat zwei Monate gedauert, bis ich erste positive Effekte gemerkt habe. Nach zwei Monaten - in denen ich mit der Einnahme abgebrochen hätte, wenn ich nicht an der Studie teilgenommen hätte - kamen dann doch erste Erfolge. Ich konnte plötzlich wieder in "normaler" Geschwindigkeit gehen und nicht nur langsam schlurfen. Die Streckenlänge hat sich von 500 m auf mehre Kilometer verlängert. Wenn ich mich mal wieder überlastet hatte, habe ich mich schneller wieder erholt. Nach der Studie sind ein paar positive Effekte geblieben, ich kann z.B. immer noch zügiger gehen.

Die Uniklinik hat dann den Antrag bei der Krankenkasse für mich gestellt - aber nicht wegen der Borreliose-Beschwerden. Und ich darf das Medikament heute nehmen, ich habe eine Erlaubnis für Sativex und für einen Öl-Auszug von Tilray. Inhalieren kommt für mich nicht in Frage, ich hätte zu große Bedenken bezüglich der psychotropen Wirkung. Ich nehme jetzt auch nur noch drei Sprühstöße am Tag. Die Wirkung ist damit nicht so ausgeprägt, aber die Neibenwirkungen halten sich in Grenzen. Insbesondere der bittere Geschmack im Mund ist nicht mehr ständig vorhanden.

CBD-Öl hatte ich vorher auch probiert, es hat mich aber so müde gemacht, dass ich es nicht weiter nehmen konnte. Die Kombination von THC und CBD zu gleichen Teilen bewirkt das bei mir nicht. Meine Borreliose-Beschwerden sind nicht weg, sie sind nur ein bisschen leichter auszuhalten.

Für einen erfolgreichen Antrag sind zwei Dinge wichtig. Erstens muss man eine schwerwiegende Erkrankung haben. Und die Krankenkasse muss diese Erkrankung auch als schwerwiegend anerkennen. Und man muss austherapiert sein. Das heißt, im Antrag muss ausführlich dargelegt werden, welche Medikament schon verabrecht wurden und dass sie nicht geholfen haben oder nicht vertragen wurden. Damit ist die Hürde ziemlich hoch, aber sie kann genommen werden. Ob man sie "nur" mit chronischer Borreliose nehmen kann, kann ich leider nicht beantworten.
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Thanks given by: judy , micci , Gunni


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