(11.11.2016, 21:46)Filenada schrieb: Immer langsam Schritt für Schritt.
Dem würde ich mich anschließen.
Deine Behandlung nach der Wanderröte wurde ja sehr kräftig "versemmelt", (1. Wanderröte nicht erkannt 2. mehrere Wochen nach der Wanderröte verstrichen bis zum Anfang der Behandlung 3. dann Behandlung zu kurz und unterdosiert 4. danach erst Beginn einer Behandlung nach DBG-Leitlinien), deswegen benötigst du leider jetzt viel Geduld.
Nach der ersten Runde Kombinationsantibiose nach den DBG-Leitlinien hattest du ja entgegen dem Rat der Ärztin wegen des Urlaubs pausiert und dann kamen die Symptome zurück, aber da warst du ja auch noch nicht wirklich symptomfrei gewesen. Für mich ist das schon nachvollziehbar, dass in diesem Zustand der noch nicht vollständigen Symptomfreiheit bei zunehmender Belastung (Flugreise, vermehrte sportliche Betätigung im Urlaub, Höhenunterschiede durch Aufenthalt im Gebirge) innerhalb einiger Tage Symptome wieder zunehmen.
Jetzt bist du in der zweiten Runde Kombinationsantibiose nach den DBG-Leitlinien und die würde ich jetzt erst einmal in Ruhe zu Ende machen und dann schauen, wie der Stand ist.
Bezüglich der Lumbalpunktion hatte ich ja meine ablehnende Haltung schon geäußert, da ich davon ausgehe, dass die Ärztin diese durchführen möchte, um eine Neuroborreliose zu sichern/auszuschließen und dann hat das ganze Unternehmen keinen Wert.
Da deine Symptome nach der Wanderröte auftraten, sich mithilfe von Antibiotika zurückentwickelten und in einer Antibiotikapause wieder stärker wurden, wäre es für mich erst einmal die naheliegendste Hypothese, dass die Symptome von Borrelien ausgelöst werden, von denen wir ja wissen, was sie für ausgeklügelte Escape-Mechanismen besitzen.
Sollten nach dem aktuellen Zyklus noch Symptome bestehen bleiben, würde ich persönlich noch erwägen, ein Medikament, das auf Biofilme und Zysten wirksam ist, hinzuzunehmen.
Das Argument, dass die hauptsächlich eingesetzten Borreliose-Medikamente gleichzeitig antientzündlich wirken, sollte man selbstverständlich immer im Hinterkopf behalten.
Ich habe dieses Argument auf meinen eigenen Verlauf bezogen inzwischen schon vielfach gehört - interessanterweise meist von Ärzten, die die Existenz einer chronischen Borreliose und die Effektivität einer Langzeitantibiose bei chronischer Borreliose mithilfe dieses Arguments negieren wollten.
Allerdings wäre dann natürlich die interessante Frage, was das für Entzündungen sein sollen - bei mir wird der Beweis immer in den erhöhten ANA gesehen. Allerdings sind diese ursprünglich deutlich erhöhten ANA bei mir innerhalb der Langzeitantibiose kontinuierlich abgesunken, ebenso hat sich das Posturale Tachykardiesyndrom messbar verbessert und die CFS-Symptomatik ist stark zurückgegangen, die Verbesserungen blieben auch in mehreren Monaten Antibiotika-Pause bestehen.
Deswegen würde ich dir raten, kritisch zu sein und deine "Arbeitshypothesen" immer wieder einmal in alle Richtungen zu überprüfen. Letztlich bleibt dir bei der unklaren Lage rund um die Borreliose aber nur geduldig auszuprobieren, was für dich richtig ist.