Zitat:Als ich bei ihm war, befand ich mich ja noch mitten in der Antibiotikaphase, bei der ich ja über 5 Wochen Antibiotika mit Doxy 2 x 100 mg eingenommen habe und die letzte Woche dann Cefuroxim.
Wie gesagt, er hatte mit Blut abgenommen und ich habe heute angerufen und mich nach dem Borreliosewert erkundigt. Mir wurde gesagt, dieser sei grenzwertig, mehr konnte sie mir nicht sagen.
Was soll das jetzt bedeuten. Ich war vor 5 Jahren schonmal positiv, jetzt vor gut 7 Wochen hatte ich die Wanderröte und jetzt bin ich immer noch grenzwertig??? Hat das Antibiotika nicht angeschlagen. Bin ein wenig beunruhigt. Kann mir bitte jemand dazu was sagen? Er, der Rheumatologe, will erst wieder in einem halben Jahr schauen.
Bei den Tests werden Antikörper nachgewiesen. Die Antikörper werden in der Regel nur langsam abgebaut und können unter Umständen jahrelang nachweisbar bleiben. Man sagt dem Seronarbe.
Hinzu kommt, dass die Tests nicht standardisiert sind. Jedes Labor kocht mit seinem Testkit seines Herstellers sein eigenes Süppchen. Dein Verlauf der Tests von positiv zu grenwertig ist nicht verwertbar, wenn nicht beide Tests im selben Labor mit demselben Testkit unter denselben klimatischen Bedingungen getestet wurden. Wir haben nach wie vor immer noch nur die klinische Kontrolle. Und die ist bei dir einfach schwierig bis unmöglich, weil du noch andere Baustellen hast, die nicht deutlich von einer Borreliose abgegrenzt werden können. Du wirst dich damit abfinden müssen, dass du nie eine abschliessende Antwort bekommen wirst, egal wieviele Tests du machst.
Da kann man eigentlich nur die Vor- und Nachteile eines Therapieversuchs abwägen und dann danach handeln.
Zitat:Den "Spezi", den ich konsultiert habe, will in den ersten Septembertagen eine Nachuntersuchung wegen der titer starten.
Auch das wird dich nicht weiterbringen. Da kannst du höchstens sehen, dass in einem anderen Labor ein anderes Ergebnis rauskommt und die Tests einfach keine sicheren Erkenntnisse bringen. Der Spezi soll dich klinisch kontrollieren. Frag ihn, was er davon hält, dass die Stichstelle immer noch entzündet ist. Mein Spezi sagte mir mal, dass lange nicht abheilende Stichstellen ein Hinweis auf Bartonellen sein könnten. Ich fände daher eine PCR aus einer Hautprobe auf Borrelien und Bartonellen sinnvoller als eine Titerkontrolle. Ein positiver Befund wäre richtungsweisend. Ein negatives Ergebnis schlösse eine entsprechende Infektion leider nicht aus.
Lies dir bitte diesen Beitrag durch:
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=8747
Er beantwortet deine Fragen zu den Antikörpertests. Ebenfalls findest du dort Infos zu weiteren Diagnosemöglichkeiten. Ich habe versucht, das für den Laien so verständlich wie möglich zu schreiben und zu begründen. Wenn du trotzdem etwas nicht verstehst, dann frag bitte. Ich habe auch lange gebraucht, bis ich alles verstanden habe. Leider wirst du dort keine Infos finden, wie du zu diagnostischer Sicherheit gelangst, weil es die einfach nicht gibt. Darauf warten wir schon Jahrzehnte. Ärztliche Fachgesellschaften müssten entsprechende Forschung für bessere Tests anstossen. Leider geht da gar nichts, ausser den Bemühungen, die Borreliose zu verharmlosen, wann immer es geht.
LG, Regi