(04.05.2016, 00:34)Phoenix schrieb: "Diagnose einer Lyme Borreliose erfolgt vor allem durch klinische Diagnostik gestellt."
Die "Mitglieder" werden nicht müde uns diese Märchen zu verkaufen.
Hallo Phönix, das ist kein Märchen, sondern Realität (Die Realität bezieht sich auf deinen ersten Satz!
) !
Warum? - Ich versuchs mal mit meinen Worten und meiner Erfahrung zu erklären.
Mit den nicht standartisierten und von Labor zu Labor abweichenden Antikörpertests kann man nur den mal stattgefundenen Kontakt mit Borrelien herausfinden. Die AK können aber auch in bestimmten Situationen negativ sein und man hat trotzdem Borreliose (z.B. kurz nach dem Zeckenkontakt, weil sie sich erst 4-6 Wochen nach dem Kontakt bilden oder bei bestimmten Gaben von Medikamenten im Vorfeld oder gleichem Zeitraum, wo das Immunsystem heruntergefahren wird (z.B. Cortison) ... usw.)
Einen 100igen Aktivitätstest der Borreliose gibt es leider noch nicht.
Also müssen die Ärzte die klinische Diagnose bzw. Diagnostik mit im Auge haben. Ein eindeutiges Zeichen in der Frühphase der Borreliose wäre die Wanderröte, die aber nachweislich nur ca. 50 % der Betroffenen haben. Was ist mit den anderen 50% ? Für die chronischen Fälle fehlen die validierten Studien für deren Behandlung. Wissen tun wir ja, das Borreliose sehr viele Symptome hervorrufen kann, die sich aber wieder mit anderen Erkrankungen auch überschneiden. Also was bleibt übrig als alles zu checken und auszuschließen. Ein Prof. der Infektionsmedizin einer Uni hat mir genau das persönlich schon vor ca. 7 Jahren erklärt und eine Differenzialdiagnostik = Ausschlussdiagnostik empfohlen. Natürlich ist es schwer, das alles Durchzuführen, zumal wenn man keinen Arzt findet, der einen dabei Fachübergreifend unterstützt und außerdem auch schon Erfahrung mit eigenen Behandlungsversuchen hat.
Der Hintergrund ist halt, das es immer noch keine zuverlässige standartisierte Diagnostik, zu wenig Forschung und keine sichere Therapie gibt, diese Krankheit zuverlässig zu heilen.
Also was bleibt, der Arzt kann als erstes nur die Symptome lindern (vorher ggf. die ev. auch andere Ursache dafür finden) und versuchen das Immunsystem so zu stärken, das es einigermaßen mit der Situation zurecht kommt und durch eigene Arbeit die Erreger "killt". Ist halt ebend auch nicht so einfach.
Natürlich kann auch noch eine zweite Erkrankung eine wichtige Rolle im Zusammenhang spielen.
Ist man in einem Borreliose-
Akutfall, sprich eine Lähmung, die der Borreliose z.B. durch die Lumbalpunktion nachgewiesen werden kann, gibts auch wieder mal eine antibiotische Behandlung.
Durch die Probleme in Diagnostik und Therapie sind auch die medizinischen Leitlinien, wonach die Ärzte handeln dementsprechend formuliert. Selbst im Arztstudien ist Borreliose nur ein sehr kleines Teilstück. Engagierte Ärzte gibt es nur wenig, zumal in unserem System durch die Privatisierung auch das gewinnbringende Arbeiten eine Mit-Rolle spielt.
Also ich habe wie Hans-Bert auch eine lange Odysee hinter mir, bin mittlerweile auch mit der vollen Realität vertraut, aber auch nicht arbeitsfähig.
Natürlich gerade was das Immunsystem betrifft, ist man etwas mehr auf sich allein gestellt, denn es gehört auch eine gesunde Lebensweise dazu und vieles mehr. Und jeder muss in der beschriebenen Situation seinen eigenen Weg finden.
Der eine sucht sich einen Spezilisten und behart nur auf Antibiotika, der nächste sucht siche den Mittelweg zwischen Schulmedizin und Naturheilkundlicher Behandlung usw. Der eine hat die finanziellen Mittel alternativ und Privat alles durchzuprobieren was ihm hilft. Der andere kann sich halt hauptsächlich nur noch Leistungen der gesetzlichen Kasse leisten. ...
Letztendlich können die "Mitglieder" oder auch sonstigen Forennutzer hier nur einen hilfreichen Erfahrungs-Austausch kommunizieren. Eine Diagnose bekommt auch hier keiner gestellt!
in einem alten Beitrag schreibst du Phoenix - Beitrag #6,
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=8033
Zitat:Ebenso wird bestritten, dass die chronische Borreliose überhaupt existiert.
Wir können den Betreibern von diesem Forum sehr dankbar sein, dass sich die breite Masse der Bevölkerung über die Harmlosigkeit dieser Erkrankung aufgeklärt worden ist.
An der Anzahl der Posts im Spiegel Forum kann man leicht einschätzen, dass diese Erkrankung im Bewusstsein der Öffentlichkeit nicht existiert.
Dafür möchte ich mich hier ausdrücklich bei dem OnLyme - Team bedanken.
Die Mitglieder von Onlyme versuchen durch viele Aktionen ein Bewusssein in die breite Masse der Bevölkerung zu bringen, genau so ist es auch aus meiner Sicht. - Ohne dieses Wissen wäre ich persönlich in meiner Situation schon bitter gescheitert!
Natürlich ist da auch keine plötzliche Änderung um 180 grad bei der breiten Masse zu erwarten, solange es an der Forschung fehlt, stützt sich der Großteil auf die wenigen alten Erkentnisse.
In deinen weiteren vorherigen Beiträgen wurdest du schon mehrmals darauf hingewiesen dich an die Forenregeln zu halten. Ich kann deinen Frust über die Situation voll nachvollziehen, aber da kann hier keiner (ob "Mitglied" oder nicht) dafür! Wir sind alle in der gleichen belämmerten Situation!
Zitat:Ich habe 5 Jahre gebraucht, um wieder vollständig zu genesen.
Mich persönlich und bestimmt auch Hans-Bert würde mal interessieren wie du es geschafft hast? Welche Krankheitssituation genau bestand bei dir vor 5 Jahren? Vieleicht kannst du uns das auch mal in einem eigenen Thread erzählen?
Hans-Bert hat sich die Mühe gemacht, alles berichtet , um seine Situation zu verstehen. Und er hat auch viele Tipps erhalten.
Manch einer ist ja auch schon ganz froh in einem Forum Gleichgesinnte zu finden, die einem verstehen, da sie sich in einer ählicher Situation befinden.
Und einem ganz einfach nur Mut und Hoffnung geben.
Liebe Grüße FreeNine