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Langzeitantibiose sinnvoll?
#1

Das Thema wurde hier sicherlich schon einmal besprochen und auch ist es die Frage X, gerade die die man so leicht nicht beantworten kann, aber dennoch will ich das Thema einmal anschneiden. Ich nehme jetzt schon seit vielen Monaten Antibiotika mit dem Ergebnis von immer mal guten Phasen in denen ich geglaubt habe, dass ich jetzt gesund bin. Dann ging es aber auch wieder Bergab und so ist es ein ewiges hin und her auf und ab. Einige Symptome sind weg, andere kommen immer mal wieder. Ich bin so unschlüssig wie ich weiterverfahren soll. Verfechter von Antibiosen sagen man soll durchgehen therapieren, weil sich sonst unsere Untermieter wieder vermehren, andere reden von gepulsten Therapien, andere wieder von alternativen Therapien. Ich bin jetzt seit über einem Jahr in dem Forum und ich hab nicht das Gefühl, dass hier einer mit Langzeitantibiosen gesund geworden ist, aber was ist die Alternative? Wenn ich dann lese das Leute seit 2 Jahren therapieren und das aber immernoch mit mäßigem Erfolg, dann drückt sich das auf, was ich nicht wahrhaben will und das ist: Antibiotika helfen im chronischem Stadium nicht mehr. Sie bekommen dadurch immer wieder einen auf den Deckel, minimieren sich, ziehen sich zurück aber ich hab nicht das Gefühl das ich gesund bin, eher als wenn alles unterdrückt wird. Die Entscheidung zu pausieren oder nicht fällt mir so unglaublich schwer und ich würde euch noch einmal nach eurer Meinung fragen.
vielen Dank
Deina

*****In jedem Moment gehört uns die Welt*****

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#2

Mein Plan ist, AB nur bei akuten, ernsthaften Problemen zu nehmen, ggfs. auch nur gepulst. Nach stattgefundener Erreger- und Symptomreduktion muss man versuchen, das Immunsystem in einem solchen Stand zu halten, dass es selbst mit der Infektion klar kommt. Dazu setze ich primär auf Buhner.

Vollblutanalysen auf Mengen- und Spurenelemente und ggfs. Substitution ist sicher sinnvoll. Ein ausreichend dosiertes Komplexpräparat zur Versorgung mit Vitaminen auch. Der Stoffwechsel kann nur funktionieren, wenn die Cofaktoren der Enzyme in ausreichendem Maß vorhanden sind.

Evtl. weiterführende Diagnostik dann nach Bedarf, z.B. Neurotransmitterstatus im Speichsel, Nitrostress, Immunfunktionsteste, Stuhltest, Leaky gut (Zonulin), Histaminintoleranz, Mastzellstörungen, Parasiten. Bei allen Tests sollte man sich im Voraus klarmachen, welche Therapie sich daraus ableitet. Für Tests, die keine unmittelbare Therapie nach sich ziehen, sollte man dann eher kein Geld ausgeben.

Antibiotika sind sehr wahrscheinlich in erheblichem Maße schädlich für die Mitochondrien. Daher sollte man sich diese Langzeitantibiosen gut überlegen. Wenn man sehr gute Erfolge damit erzielt, mag das zu rechtfertigen sein, aber über Monate AB schlucken, ohne dass sich signifikant was bessert, werde ich nicht mehr tun. Den meisten Ärzten ist der Zusammenhang zwischen Mitochondrien und AB gar nicht bewußt. Das Thema sekundäre Candidose muss auch ernst genommen werden.
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Thanks given by: Waldgeist , borrärger , Hydrangea
#3

---....., aber was ist die Alternative?

Das wüsste ich auch zu gern ....Buhner später, wenns funktioniert- pulsen, davor, wenn man die Erregerlast deutlich reduziert hat...
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Thanks given by: borrärger
#4

(06.08.2016, 13:34)Markus schrieb:  Antibiotika sind sehr wahrscheinlich in erheblichem Maße schädlich für die Mitochondrien. Daher sollte man sich diese Langzeitantibiosen gut überlegen. Wenn man sehr gute Erfolge damit erzielt, mag das zu rechtfertigen sein, aber über Monate AB schlucken, ohne dass sich signifikant was bessert, werde ich nicht mehr tun. Den meisten Ärzten ist der Zusammenhang zwischen Mitochondrien und AB gar nicht bewußt. Das Thema sekundäre Candidose muss auch ernst genommen werden.

Hallo Markus,

ich glaub ich hab im Buch von Dr. Mutter auch gelesen:
Mitochondrien werden auch durch Borrelien und Schmerzmittel geschädigt.
Jetzt wird's natürlich schwierig .

[/font]Gruß AuchDa
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Thanks given by: borrärger
#5

Schlangengift gibt es noch , oder die technischen Geräte -, aber ob das was taugt???
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Thanks given by: borrärger
#6

(06.08.2016, 14:11)AuchDa schrieb:  Mitochondrien werden auch durch Borrelien und Schmerzmittel geschädigt.
Jetzt wird's natürlich schwierig .

Chronische Infektionen schädigen schon auch die Mitos, zumindest induzieren sie eine Funktionsstörung. Und viele Medikamente tun das auch. Ich bin ja auch nicht gegen Antibiotika, aber Langzeitantibiosen ohne signifikante Besserung über Monate durchzuführen, ist sicher nicht ohne. Es gibt zur Thematik keine handfesten Untersuchungen, nur in vitro Untersuchungen, die zeigen, dass AB schon nach wenigen Tagen zu Funktionseinschränkungen der Mitos führen. Da Mitochondrien intrazellulär liegen, müssten die ausschließlich extrazellulär wirksamen ABs, wie z.B. Betalaktame, in dieser Hinsicht unkritisch sein.

Generell sollte man die Einnahme jedes Medikamentes sehr gut abwägen und hierbei nicht so viel auf Ärztemeinungen geben. Die Ärzte können aufgrund ihrer Ausbildung die Sache in der Regel nicht objektiv beurteilen (Pharmahirnwäsche, mangelnde Kenntnis in Pharmakologie und Biochemie - meine Meinung und Erfahrung nach 20 Jahren Krankheit). Prof. Goetzsche, der Gründer des Nordic Cochrane Centers, ist auf der Basis von Metaanalysen der Meinung, dass die meisten Medikamente unter wissenschaftlichem Gesichtspunkt unwirksam seien. Man darf hier nicht auf handfeste Lügen der Industrie reinfallen. Beispiel: Im Open BMJ erschien kürzlich ein systematisches Review zum Thema Cholesterin. Das Fazit: Je höher das LDL-Cholesterin, desto länger die Lebenserwartung bei Patienten über 60 Jahren.
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Thanks given by: AuchDa , borrärger , irisbeate
#7

Mitochondrien werden auch durch Borrelien und Schmerzmittel geschädigt.
Jetzt wird's natürlich schwierig .
[/quote]

Deswegen sind wir ja so runter .....
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Thanks given by: AuchDa , borrärger
#8

(06.08.2016, 14:22)linus schrieb:  Schlangengift gibt es noch , oder die technischen Geräte -, aber ob das was taugt???

Man muss es einfach ausprobieren. Dass die Sache mit der Doug Coil funktionieren kann, halte ich für gut möglich. Jedoch halte ich es auch für gut möglich, dass man damit gravierende Schäden anrichten kann. Ich persönlich getraue mich da bisher nicht ran, bin aber über jeden Forschergeist dankbar, der so verwegen ist, sich der Sache im Selbstexperiment anzunehmen. Solche Leute braucht es, aus den Elfenbeintürmen erwarte ich persönlich keine Hilfe mehr.
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Thanks given by: borrärger
#9

Hallo Deinalina,

wenn Du Phasen hast, wo du denkst, dass Du gesund bist, dann bist du doch auf dem richtigen Weg mit dem Antibiotika. Es soll anscheinend normal sein, dass in gewissen Zyklen immer wieder was aufflackern kann, aber es sollte immer weniger werden.


Ich habe 2007 für ein Jahr Antibiotika genommen und hatte danach dann 6 Jahre Ruhe!
Anfang letzten Jahres ging es mir auf einmal wieder so schlecht, dass ich kaum noch nen Spaziergang geschafft habe. Jetzt nach 8 Monaten Antibiotika stehe ich wieder voll im Leben und kann bis auf Sport wieder alles machen. Und dafür bin ich sooo dankbar. Ich werde so lange Antibiotika nehmen, bis ich gar kein Zipperlein mehr spüre in der Hoffnung, dass sie Bakterien zur Genüge eliminiert sind und danach weiter am Immunsystem arbeiten.
Hab einfach noch Geduld, es sei denn Du merkst dass sich gar nichts mehr tut, dann sollte man über einen Alternativplan nachdenken - meine Meinung!

LG
Vonnsche
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Thanks given by: AuchDa , Filenada , deinalina , mischka , borrärger
#10

(06.08.2016, 13:13)deinalina schrieb:  Das Thema wurde hier sicherlich schon einmal besprochen

Mehrfach.

Zitat:und ich hab nicht das Gefühl, dass hier einer mit Langzeitantibiosen gesund geworden ist, aber was ist die Alternative? Wenn ich dann lese das Leute seit 2 Jahren therapieren und das aber immernoch mit mäßigem Erfolg, dann drückt sich das auf, was ich nicht wahrhaben will und das ist: Antibiotika helfen im chronischem Stadium nicht mehr.

Durch die Erwähnung mit den 2 Jahren fühle ich mich angesprochen. Und auch wenn ich es hier im Forum schon zigmal geschrieben habe:
Ja, es stimmt, ich bin nach wie vor nicht gesund. Aaaaaaber: Nach diesen 2 Jahren hochdosierter Nonstop-Antibiose habe ich KEINE EINZIGE Gelenkentzündung mehr gehabt. Jene nervten mich vor endgültigem Ausbruch der Krankheit knapp zwanzig Jahre jeden Winter (Was man ja nun wirklich schon als "chronisch" bezeichnen kann, ne?). Nach Ausbruch war JEDES meiner Gelenke betroffen. Ich weiß nicht, ob sich das jemand, der damit nicht zu tun hat, überhaupt vorstellen kann (vermutlich nicht, so wie ich mir Polyneuropathie - zum Glück!! - nicht vorstellen kann), wie es ist, wenn ALLE Gelenke fast gleichzeitig entzündet sind, wenn man dadurch vor Schmerzen nur noch zwischen Bett und Klo auf allen Vieren kriechen kann (weil man für Krücken ja mindestens die Handgelenke braucht), wenn man wegen entzündeter Iliosakralgelenke weder sitzen, noch stehen, noch liegen kann, wenn man vor Schmerzen in den entzündeten Kiefergelenken nicht mal mehr weiche Sachen kauen, geschweige denn von irgendwas abbeißen kann, wenn man sich vor Schmerzen in den Finger- und Handgelenken nicht mal mehr den eigenen Hintern abwischen kann... Und das alles GLEICHZEITIG. - Das alles ist nun Dank dieser Langzeitantibiose Vergangenheit.
Würde ich mich noch mal (also mit meinem jetzigen Wissen) entscheiden müssen, würde ich eins anders machen: Ich würde viiiiiiiel eher mit dieser Therapie anfangen und mich nicht erst auf Ärzte und ihre Fehldiagnosen und dadurch folgende Falschbehandlungen einlassen, ich würde meinem Doc das Rezept für 3 Wochen lächerliche 100 mg Doxy um die Ohren fleddern und gleich richtig starten - mit einer von Anfang an sinnvollen Diagnostik und eben genau dieser Langzeittherapie. Das hätte MIR nämlich seeehr viele Schmerzen erspart, viele Krankheitstage, viele Tränen und auch viel Unverständnis im Bekannten-/Freundes-/Familienkreis.

Und nein, das war jetzt keine Ode an Antibiotika. Ich bin nach wie vor der Meinung, daß man sie nur dann einsetzen soll, wenn es wirklich nötig ist. Also mit Sinn und Verstand. Wie alle anderen Medikamente und NEMs auch. Aber MIR hat diese zweijährige Antibiose geholfen, sie hat mir nicht nur die Gelenkentzündungen mit den Schmerzen genommen, sondern auch ein seeehr großes Stück Lebensqualität zurückgegeben.
Daß ich nach wie vor mit Sehnenentzündungen und deren Folgen zu kämpfen hab, ist 'ne andere Geschichte. Da haben nicht Antibiotika versagt, sondern die Pharmaforschung, die eben noch nichts erfunden hat, was bakterizid in Sehnen ankommt.

Wenn man stark ins Zweifeln kommt, ob die Therapie üüüberhaupt Sinn hat - ob nun bei Langzeit- oder gepulster Antibiose oder alternativer Behandlung welcher Art auch immer, sollte man es sein lassen. Stichwort Nocebo-Effekt. Dann helfen auch keine Erfahrungsberichte anderer. Da sollte man eher über andere Wege nachdenken.

Shit happens. Mal bist Du die Taube, mal das Denkmal...

Gehört zu den OnLyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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