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Forscher gibt es viele - auch namenlose .... 2-3 Jahre wären nichts, schreibst Du...., ja kann sein, insbesondere, wenn grad mal ein Mausmodel zu Grunde liegt.
Vancomycin, Disulfiram , Doxyclin ......das ist doch alles schon da, also was soll das alles?
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Auf ein spezielles Antibiotikum zu setzen..., vielleicht ist grad dieser Ansatz falsch.
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12.02.2017, 12:43
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.02.2017, 12:54 von
Minos75.)
Disulfiram ist kein AB. Lewis weiss bisher auch nicht, warum es in vitro wirkt. Er vermutet aufgrund eines bestimmten Enzyms, und wird dies weiter erforschen.
Ansonsten bewerte ich den Ansatz als gut, alle bereits im Markt befindlichen Medikamente zu testen. Viele heute bei anderen Krankheiten wirksamen Mittel wurden ebenso per "Zufall" gefunden, und man macht sich dessen anderen "Nebenwirkungen" zu nutze. Solcher Ansatz dient einer schnelleren Findung eines Medikamentes.
Gleichzeitig wird ja aber auch nach neuen Mitteln gesucht. Das wird aber eben viel mehr Zeit in Anspruch nehmen aufgrund der normalen Zulassung eines Medikamentes.
Minos75
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12.02.2017, 12:44
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.02.2017, 12:58 von
Valtuille.)
Ich versteh nur nicht ganz, warum du dich dann bei der Anzahl an Forschern so auf Lewis fixierst, linus.
Was das soll: Ganz einfach, es geht darum rauszufinden, ob ein anderes Antibiotkum den Prozentsatz der Patienten mit Beschwerden nach Therapie reduzieren kann. Ich finde das keinen dummen Gedanken. Die etablierten Therapien sind ja auch eher aus der Not geboren damals, eine vernünftige Aufarbeitung mit modernen Methoden ist nicht verkehrt. Wenn dann nichts dabei rauskommt, war das ein Versuch wert.
Bereits bestehende und zugelassene Medikamente haben erhebliche Vorteile, wie ja bereits mehrfach erwähnt wurde (neue Antibiotika entdeckt man auch nicht über Nacht... seit den 80ern ist da kaum was auf dem Markt gekommen).
Gleichzeitig darum rauszufinden, warum es überhaupt zu diesen Beschwerden kommt. Daran beißen sich seit über 20 Jahren so einige Leute die Zähne aus. Aus dem ILADS und DBG Umfeld sind noch keine vernünftigen Studien dazu gekommen. Die Gegenseite hat auch noch keine effektiven Stragegien gefunden.
Zu erwarten, dass Lewis nach 2-3 Jahren die Antwort alle unseren gesundheitlichen Probleme findet, ist doch etwas zu hoch gegriffen.
Was er und Zhang bisher erreicht haben: Sie haben, wie diese Konferenz auch zeigt, einen Teil dazu beigetragen, dass neue interdisziplinäre und offene Forschung stattfindet. Solche Konferenzen wären vor 5 Jahre noch undenkbar gewesen. Was am Ende eines Forschungsprozesses rauskommt, lässt sich zu Beginn leider nie vorhersagen.
Was man ihm vorwerfen kann, ist dass er zu viele voreilige Versprechungen gemacht hat. Da wäre er im Bereich Borreliose aber auch nicht der erste, sicher nicht der letzte.
Sich nur auf spezielle ABs zu fokussieren macht Lewis ja nicht mit der Studie zum Mikrobiom. Auf der anderen Seite: Wenn ein Antibiotikum, das nur auf Borrelien wirkt, nicht greift, ist man vielleicht um einen Hinweis schlauer, dass es eben keine bestehende Borreliose ist, die die Beschwerden verursacht.
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12.02.2017, 12:52
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.02.2017, 12:59 von
Minos75.)
@Valtuille: Meinst Du mich mit der Fixierung auf Lewis?
Ja, ich halte viel von ihm. Finde aber die Arbeiten von anderen wie Zhang und Aucott mindestens genauso spannend.
Ansonsten denke ich wie Valtuille. Die Forschung zum Mikrobiom ist mindestens genauso wichtig und wertvoll. Ich glaube selbst immer mehr, dass dies der, oder wenigstens ein entscheidender Puzzlestein ist.
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12.02.2017, 12:57
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.02.2017, 12:57 von
Valtuille.)
Nein, nein, ich meinte Linus, der eine sehr kritische Haltung zu ihm hat, die natürlich auch gerechtfertigt ist. Warum man ihn aber stellvertretend für alle anderen Forscher so kritisiert, erschließt sich mir nicht. Er ist ja deutlich weniger auf Konferenzen präsent als andere.
Unsere Beiträge haben sich zeitlich ja fast überschnitten.
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Ok, verstehe Valtuille. Danke. Wir waren gleichzeitig am Schreiben, deshalb.
Ich denke ansonsten auch, dass abwartende Skepsis geboten ist. Insbesondere, weil Lewis immer so optimistisch ist. Gut, vielleicht ist das aber auch sein Naturel. Ich lese solche News aber doch immer und weiterhin auch hoffnungsvoll. Die New Yorker Konferenz war eine gute Sache! So viel Publikum, so viele gute Forscher auf einmal, viele neue und interdisziplinäre Forschungsansätze.
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12.02.2017, 13:36
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.02.2017, 13:39 von
Valtuille.)
Gut, das ist natürlich ein Grund. Aber wie viele Versprechungen hat es von ILADS gegeben? Allein in meinen 6 Jahren habe ich schon so viele Luftblasen platzen sehen, dass sich mein Enthusiasmus mittlerweile immer in Grenzen hält.
Dass Lewis voreilige Versprechungen gemacht hat, habe ich ja erwähnt. Zu Beginn hat er einfach auch zu wenig Einblick in die Materie gehabt... er wollte ja eine Sammlung an Borrelienstämmen, die nach Therapie von Patienten isoliert worden sind. Dummerweise gab es die nicht, was vermutlich seinen Plan über den Haufen geworfen hat.
Das hängt davon ab, was man unter frei versteht... Das Zusammenleben in einer Gesellschaft und Nachgehen einer Berufstätigkeit ist immer mit Einschränkungen verbunden. Gilt für Wissenschaft genauso wie für andere Bereiche. Gesunde Skepsis und Reflektion ist immer angebracht, sie sollte jedoch nicht ungesund oder zum Selbstzweck werden.
Wissenschaftskritik oder sehr zweifelhafte interpretationen von wissenschaftlicher Forschung sind leider auch ein sehr beliebtes Verkaufsargument geworden und in Kreisen verbreitet, in denen ich mich sehr, sehr unwohl fühle.
Eine Systemkritik ist sicherlich bei medizinischer Forschung angebracht, das bedeutet aber nicht, dass im individuellen Fall immer unlautere Absichten dahinter stecken.
Ansonsten wird niemand gezwungen, seine Borreliose von Ärzten schulmedizinisch behandeln zu lassen. Einige machen das auch nicht. Bei manchen geht das gut, bei manchen weniger.
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Nicht so verstehen, dass ich Lewis unlautere Absichten unterstellen wollte. Es geht mir lediglich darum, dass auch jemand wie Lewis nicht frei forschen und publizieren kann, wenn Interessen des Kapitals tangiert werden. Ob das bei der Borreliose der Fall ist, kann ich nicht beurteilen, das wird man ja bald sehen.