Beiträge: 183
Themen: 10
Registriert seit: Aug 2015
Thanks: 138
Given 423 thank(s) in 121 post(s)
So, nach über einem halben Jahr mal die Fortsetzung:
Nachdem ich überall "durch" war und niemand mehr Differentialdiagnostik betreiben wollte, wurde ich ja mehr oder weniger in die Psychoecke geschoben. Diverse Befunde von Psychologen und Psychiatern verneinten aber diese Diagnose, so dass ich irgendwann zwischen den Ärzten stand. Die Krankenhäuser sahen alles psychisch, die Psychiater meinten organisch.
Also suchte ich mir einen weiteren Borrespezie, nachdem der alte meinte, Borre kann das nicht sein. Der neue, reiner Privatarzt teste viel rum, kam dann aber auch zu dem Entschluss, Borre nein, irgendwas anderes, aber was? Zahlreiche Tests gemacht, es kam ein Verdacht von Parasiten, Schilddrüse (wegen Grenzwertigem TSH), Cortisolmangel usw raus. Aber helfen konnte er mir auch nicht, außer die regelmäßig eintreffenden Rechnungen war es immer nur teure Tests und irgendwelche Homöopathischen "Wundermittel raus".
Naja, zwischendurch kam dann die Aufforderung der Krankenkasse erneut einen Rehaanstrag zu stellen, da der MDK wohl anhand der Aktenlage dies für den richtigen Schritt hielt. (obwohl die Reha davor schon nichts gebracht hatte)
Daraufhin hörte ich lange nichts, nur ein Zwischenbescheid das der Rehaantrag gleichzeitig Rentenantrag ist, bis dann im Dezember die Einladung zu einem Gutachter der RV folgte. Zwischendurch habe ich hohe Leberwerte bekommen, warum, weiss keiner. (sind bis heute so hoch, verantwortlich fühlt sich keiner, obwohl um das 10fache über norm)
Der Gutachter der RV ist eine Psychiaterin, die beurteilte, nachdem sie meine Krankengeschichte anhörte, dass ich doch berentet werden soll (unter 3 Std./täglich arbeitsfähig) und eine Reha nichts bringt. Psychische Ursachen schloss sie aus. Körperliche Untersuchungen folgten nicht.
Ende Dezember war dann die Aussteuerung. Der Gutachter vom Arbeitsamt schob es natürlich auf die Psyche. (Ein Chirurg - Aha!)
Nach 2 Monaten bekam ich dann die Einladung zur Reha. Na super dachte ich mir. Doch dieses mal war ich bei einer tollen Reha Einrichtung, kein Vergleich zur ersten. Die zweite befindet sich in Privatbesitz, hat durchweg gute Bewertungen und ich muss sagen, zu Recht. Hier galt die Devise: "Alles was gut tut ist erlaubt, alles andere brauch man nicht machen bzw soll man auch nicht". Auch schon bei der Verpflegung, täglich frische Brötchen, dass Mittagessen wird selber gekocht, erfahrene Therapeuten. Hier fühlte man sich viel wohler.
Die Ärzte meinten nur, naja, es kann alles eine Folge der Borre sein, muss aber nicht. (natürlich ist die Borre vollständig ausgeheilt und nicht mehr Behandlungsbedürftig, jedoch heisst das nicht das man dann auch wieder Gesund wird.)
Das Ende vom Lied, auch die Rehaeinrichtung empfiehlt eine "volle EU Rente als Folge der Borrelioseerkrankung im Nervensystem, eine Arbeitsfähigkeit ist auch unter 3 Stunden nicht gegeben"
Auf der einen Seite schön, sowas in den Händen zu haben und sich dann ggf. (muss die Rente noch beantragen) nicht mit Arbeitsamt rumschlagen muss, auf der anderen Seite hätte ich aber lieber meine Gesundheit und meinen tollen Job wieder. Aber das geht wohl nicht mehr...
So, nochmal Dank an Alle die mir mit Rat und Tat zur Seite standen. Was mir nun fehlt weiss ich zwar nun 2 Jahre später immer noch nicht, aber es tat gut von anderen zu Lesen, die ähnliche Probleme haben.
Ich habe mich inzwischen damit engagiert, weiss wie ich meinen Tag ohne groß Leiden zu müssen verbringen muss.
Liebe Grüße und nochmal Danke!
HB