18.05.2017, 11:50
Klinische Relevanz von Studien zu Persistenz von Borrelia burgdorferi
The Clinical Relevance of Studies on Borrelia burgdorferi Persisters
http://www.amjmed.com/article/S0002-9343...1/fulltext
Phillip J. Baker, Gary P. Wormser.
Die Crux der persistierenden Beschwerden nach einer Infektion mit Borrelien – das PTLDS (Post-Treatment-Lyme-Disease-Syndrom)
Dieses Thema wurde in den USA nun von verschiedenen Seiten aufgegriffen. Während man sich immer noch nicht über die Pathogenese der persistierenden Beschwerden nach antibiotischer Behandlung im Klaren ist, stochert man in alten Studien herum und wird auch dort nach wiederholter Betrachtung nicht fündig.
Nicht zu vergessen, dass das amerikanische Studien sind, die sich mit borrelia sensu stricto befassen, während in Europa andere Stämme vorherrschen (B. afzelii, B. garinii, Borellia, B. sensu lato. Viele Stämme wurden noch gar nicht näher betrachtet)
Ich fasse in eigenen Worten zusammen, was diese Studie mitteilen möchte:
Ob B. burgdorferi in einigen Antibiotika-behandelten Lyme-Borreliose-Patienten in den USA persistieren, wurde nicht festgestellt oder vollständig ausgeschlossen.
Die Autoren der Studie betonen allerdings: Eine bakterielle Infektion wird immer mit einer Entzündungsstelle in Verbindung gebracht. Im Vordergrund sollte also die objektiven Erscheinungen der Infektion stehen und die Betrachtung von Rezidiven. Studien zeigten, dass sich durch die Nachbehandlung mit Antibiotika kein Vorteil gegenüber Placebobehandlung erreichen ließ. (Bei Tuberkulose z.B. lösen persistierende Bakterien nicht zwangsweise eine aktive Erkrankung aus.)
In den Studien wurden lediglich unter Laborbedingungen in vitro, also nicht im lebenden Organismus persistierende Erreger gefunden, die danach aber genauso auf Antibiotika ansprachen wie zuvor. Eine Resistenzbildung gegenüber Antibiotika konnte nicht gefunden werden. Unter Laborbedingungn werden in der Regel hohe Bakterienkonzentrationen eingesetzt.
Beim Menschen findet sich bei Meningitis (in vivo) jedoch oft eine so geringe Bakteriendichte, dass Borrelien selbst mit PCR nicht nachgewiesen werden können. Im lebenden Organismus findet sich noch die schützende Wirkung des Immunsystems. Die beiden Systeme sind auch deshalb nicht aufeinander übertragbar.
Hohe Wirksamkeit bakterienhemmender Substanzen (bakteriostatische Antibiotika) sind auch bei anderen bakteriellen Erkrankungen bekannt.
Weitere Studien untersuchten die Persistenz im Tiermodell:
Vorliegende Studien betrachteten nicht die erreichten Blutspiegel beim Tier und so gibt es keine Vergleichbarkeit mit der Behandlung beim Menschen. Einige haben behauptet, dass lebensfähige Zellen gefunden wurden während andere nur Beweise für bakterielle Zelltrümmer gefunden haben. Im Wesentlichen hat keines dieser Studien die Lebensfähigkeit beweisen, z.B. durch Anzucht der Erreger in Kultur. (Kommentar: Einige Wildstämme lassen sich generell nicht oder nur sehr schwer anzüchten)
In einer Studie, bei der infizierte Mäuse mit nur 5 Tagen eines Antibiotikums behandelt wurden, konnte die Kultur der ganzen Maus nicht die Anwesenheit von lebensfähigen B. burgdorferi enthüllen.
Darüber hinaus hat keine dieser Studien zeigen können, dass das, was als eine anhaltende Infektion angenommen wurde, entweder mit einer Gewebeentzündung in den ursprünglich infizierten Tieren in Zusammenhang gebracht werden konnte oder dass die Zecke oder eine Gewebeübertragung von vermeintlichen Restborrelien auf nicht infizierte Tiere eine Entzündung auslöste.
Daraus allerdings wird die Hypothese untermauert, dass die Lyme-Arthritis auch durch Zelltrümmer in oder um das Gelenk herum für die Pathogenese der persistierenden Beschwerden verantwortlich sein könnte.
The Clinical Relevance of Studies on Borrelia burgdorferi Persisters
http://www.amjmed.com/article/S0002-9343...1/fulltext
Phillip J. Baker, Gary P. Wormser.
Die Crux der persistierenden Beschwerden nach einer Infektion mit Borrelien – das PTLDS (Post-Treatment-Lyme-Disease-Syndrom)
Dieses Thema wurde in den USA nun von verschiedenen Seiten aufgegriffen. Während man sich immer noch nicht über die Pathogenese der persistierenden Beschwerden nach antibiotischer Behandlung im Klaren ist, stochert man in alten Studien herum und wird auch dort nach wiederholter Betrachtung nicht fündig.
Nicht zu vergessen, dass das amerikanische Studien sind, die sich mit borrelia sensu stricto befassen, während in Europa andere Stämme vorherrschen (B. afzelii, B. garinii, Borellia, B. sensu lato. Viele Stämme wurden noch gar nicht näher betrachtet)
Zitat:Abstract: In North America, Lyme disease is principally caused by Borrelia burgdorferi sensu stricto, hereafter referred to as B. burgdorferi. It is acquired by the bite of an infected Ixodes tick. The most common clinical manifestation is a skin lesion, referred to as erythema migrans, which is due to cutaneous infection with B. burgdorferi. Other objective manifestations may involve the nervous system, heart, or joints. Treatment with antibiotics typically resolves the objective clinical manifestation. Accompanying subjective symptoms, such as fatigue and joint or muscle pain, often persist for many weeks.
Zitat:Abstract: In Nord-Amerika, wird Lyme-Borreliose grundsätzlich durch Borrelia burgdorferi sensu stricto übertragen, hier als B. burgdorferi, bezeichnet. Der Stich einer inifzierten Zecke ist erforderlich. Die häufigste klinische Manifestation is eine Hautschädigung, die als erythema migrans bezeichnet wird, die duch die Hautinfektion mit B.burgdorferi bedingt ist. Andere objektive Manifestationen können das Nervensystem, Herz und Gelenke betreffen. Behandlung mit Antibiotika beseitigen typischerweise die objektiven klinischen Manifestationen. Subjektive Begleiterscheinungen, wie Erschöpung und Gelenk- oder Muskelschmerzen, persisitieren oft für viele Wochen.
Ich fasse in eigenen Worten zusammen, was diese Studie mitteilen möchte:
Ob B. burgdorferi in einigen Antibiotika-behandelten Lyme-Borreliose-Patienten in den USA persistieren, wurde nicht festgestellt oder vollständig ausgeschlossen.
Die Autoren der Studie betonen allerdings: Eine bakterielle Infektion wird immer mit einer Entzündungsstelle in Verbindung gebracht. Im Vordergrund sollte also die objektiven Erscheinungen der Infektion stehen und die Betrachtung von Rezidiven. Studien zeigten, dass sich durch die Nachbehandlung mit Antibiotika kein Vorteil gegenüber Placebobehandlung erreichen ließ. (Bei Tuberkulose z.B. lösen persistierende Bakterien nicht zwangsweise eine aktive Erkrankung aus.)
In den Studien wurden lediglich unter Laborbedingungen in vitro, also nicht im lebenden Organismus persistierende Erreger gefunden, die danach aber genauso auf Antibiotika ansprachen wie zuvor. Eine Resistenzbildung gegenüber Antibiotika konnte nicht gefunden werden. Unter Laborbedingungn werden in der Regel hohe Bakterienkonzentrationen eingesetzt.
Beim Menschen findet sich bei Meningitis (in vivo) jedoch oft eine so geringe Bakteriendichte, dass Borrelien selbst mit PCR nicht nachgewiesen werden können. Im lebenden Organismus findet sich noch die schützende Wirkung des Immunsystems. Die beiden Systeme sind auch deshalb nicht aufeinander übertragbar.
Hohe Wirksamkeit bakterienhemmender Substanzen (bakteriostatische Antibiotika) sind auch bei anderen bakteriellen Erkrankungen bekannt.
Weitere Studien untersuchten die Persistenz im Tiermodell:
Vorliegende Studien betrachteten nicht die erreichten Blutspiegel beim Tier und so gibt es keine Vergleichbarkeit mit der Behandlung beim Menschen. Einige haben behauptet, dass lebensfähige Zellen gefunden wurden während andere nur Beweise für bakterielle Zelltrümmer gefunden haben. Im Wesentlichen hat keines dieser Studien die Lebensfähigkeit beweisen, z.B. durch Anzucht der Erreger in Kultur. (Kommentar: Einige Wildstämme lassen sich generell nicht oder nur sehr schwer anzüchten)
In einer Studie, bei der infizierte Mäuse mit nur 5 Tagen eines Antibiotikums behandelt wurden, konnte die Kultur der ganzen Maus nicht die Anwesenheit von lebensfähigen B. burgdorferi enthüllen.
Darüber hinaus hat keine dieser Studien zeigen können, dass das, was als eine anhaltende Infektion angenommen wurde, entweder mit einer Gewebeentzündung in den ursprünglich infizierten Tieren in Zusammenhang gebracht werden konnte oder dass die Zecke oder eine Gewebeübertragung von vermeintlichen Restborrelien auf nicht infizierte Tiere eine Entzündung auslöste.
Daraus allerdings wird die Hypothese untermauert, dass die Lyme-Arthritis auch durch Zelltrümmer in oder um das Gelenk herum für die Pathogenese der persistierenden Beschwerden verantwortlich sein könnte.
Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org
Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)