06.10.2018, 21:04
Hallihallo,
habe mich gerade hier registriert, weil ich mal eine Einschätzung brauche. Ich versuche den Beitrag kurz und stichwortartig zu halten, damit hier kein Roman entsteht. Kurz zu mir: Mein Name ist Steffi und ich bin 24 Jahre alt und komme aus Herne in NRW. Nun zur Borreliose Geschichte:
Ich wurde vor ca. 18 (!) Jahren von einer Zecke in Norwegen gebissen. Ob es nur 1 x war oder öfter weiß ich nicht, da ist es auf jeden Fall definitiv aufgefallen.
- Zecke wurde von meiner Mama für einen Muttermal gehalten, später entdeckt und entfernt
- nach Entfernung Einstichstelle weiß und Umgebung gerötet, aber eher wie wenn man an einem Mückenstich kratzt
- keine sonstigen Symptome
Ich war eine lange Zeit beschwerdefrei, bis ich so eine Art Schub oder Anfall bekam.
- Ich war 16 Jahre alt
- von heute auf morgen fing folgendes an:
- plötzlich massiver Gesichtsfeldausfall, Taubheitsgefühle einseitig betont, Sprachstörungen, plötzlich konnte ich nicht mehr lesen, Bedeutungen mancher Gegenstände war mir fremd (plötzlich wusste ich nicht mehr wofür man ein Salat Dressing benutzt und dass das Tier vor mir ein Hund ist)
- zu dem Zeitpunkt war ich gerade in der Schule im Unterricht und wurde ins Krankenhaus gebracht mit Verdacht auf einen Schlaganfall
- im KH kein Nachweis für einen Schlaganfall, Tumor oder ähnliches
- dieser Anfall ging ungefähr 2,5 Stunden
- ein Arzt äußerte Verdacht auf Migräne mit Aura, allerdings hatte ich keine Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit oder Übelkeit, daher auch keine gesicherte Diagnose
- Entlassung ohne Diagnose
- ab diesem Zeitpunkt häuften sich diese Anfälle. Manchmal sogar mehrmals täglich
- nach dem ersten Anfall ist eien allgegenwärtige Verminderung der Empfindungen auf der linken Körperhälfte zurück geblieben, sonst nur während eines Anfalls Symptome, danach wie als wäre nichts passiert
- bin wieder im KH gelandet, diesmal Verdacht auf MS.
- sämtliche Untersuchungen liefen. MRT bis auf eine Hippocampussklerose unauffällig, Liquor auf Entzündungen und Borrelien getestet ebenfalls unauffällig
- Entlassung mit massivem Vitamin B12 und Folsäure Mangel
- Substitution durch i.m Injektionen
- Neurologen äußerten den Verdacht auf eine Degeneration des Spinalkanals
- Beschwerden gingen nicht weg, niedergelassenen Neurologen aufgesucht
- EEG angefertigt und wurde für höchst auffällig empfunden
- Diagnose Epilepsie ohne Krampfanfälle
- Steigerung von Lamotrigin bis 100 - 0 - 100 - 0
- EEG besserte sich etwas
- plötzlich Gelenkschmerzen ohne Schwellungen
- wiederholt hohes Fieber (39 - 41) für jeweils eine Nacht ohne weitere Symptome und am nächsten Morgen wie nie passiert
- Hausarzt stellt Verdacht auf Rheuma, Untersuchung negativ
- brennende und stechende Schmerzen in den Füßen, die so stark waren dass ich krank geschrieben wurde
- Chirurgen und Orthopäden finden nichts und verschreiben mir Einlagen für die Schuhe
- Anfang diesen Jahres Kribbeln am ganzen Körper, wie Ameisenlaufen. Wie oft habe ich gedacht auf mir stolziert gerade eine Spinne entlang und es war nichts!
- Neurologe schreibt EEG und weist mich als Notfall ein, Verdacht auf nonkonvulsiven (also nicht krampfend) Status epilepticus
- im KH werde ich ausgelacht und weg geschickt, denn ich krampfe ja nicht
- Neurologe schickt mich wieder hin und telefoniert persönlich mit dem KH
- Ich werde aufgenommen, Untersuchungen folgen
- bis auf das EEG keine Auffälligkeiten, aber es wird gesagt dass das veränderte EEG definitiv nicht die Ursache für meine Beschwerden ist
- Entlassung mit der Diagnose Epilepsie
- phasenweise Juckreiz am ganzen Körper, vor allem nachts oder in Ruhe
- plötzlich wird mir heiß und ich fühle mich wie bei einem Sonnenbrand. Meine Haut ist feuerrot und spannt, allerdings nur im Gesicht sowie an den Armen
- seit mehr als 3 Monaten massive Rückenschmerzen
- zuerst Verdacht auf Bandscheibenvorfall, nicht bestätigt
- Diagnose Spondylarthrose (mit 24 Jahren ?)
- Behandlung mit Tilidin 50 - 50 - 50 - 0 und gleichzeitig Ibuprofen 600 - 600 - 600 - 600 schlägt nicht an!
- AU da Pflegeberuf
- Ameisenlaufen ist permanent zu spüren, am ganzen Körper, jeden Tag
- niemand weiß mehr was, also liegt es an meiner Psyche
Wahrscheinlich ist dieser Beitrag trotzdem total lang geworden. Ich weiß ihr seid keine Ärzte und ihr sollt mir keine Ferndiagnose stellen :) Am Montag sitze ich eh wieder beim Arzt wegen meinem Rücken, aber ich möchte von euch wissen: Wie wirkt das auf euch? Was geht euch dabei durch den Kopf? Haltet ihr eine chronische Borreliose nach Jahrzehnten für möglich? Seid ruhig ehrlich zu mir, egal was euch dazu einfällt.
Liebe Grüße
Steffi
habe mich gerade hier registriert, weil ich mal eine Einschätzung brauche. Ich versuche den Beitrag kurz und stichwortartig zu halten, damit hier kein Roman entsteht. Kurz zu mir: Mein Name ist Steffi und ich bin 24 Jahre alt und komme aus Herne in NRW. Nun zur Borreliose Geschichte:
Ich wurde vor ca. 18 (!) Jahren von einer Zecke in Norwegen gebissen. Ob es nur 1 x war oder öfter weiß ich nicht, da ist es auf jeden Fall definitiv aufgefallen.
- Zecke wurde von meiner Mama für einen Muttermal gehalten, später entdeckt und entfernt
- nach Entfernung Einstichstelle weiß und Umgebung gerötet, aber eher wie wenn man an einem Mückenstich kratzt
- keine sonstigen Symptome
Ich war eine lange Zeit beschwerdefrei, bis ich so eine Art Schub oder Anfall bekam.
- Ich war 16 Jahre alt
- von heute auf morgen fing folgendes an:
- plötzlich massiver Gesichtsfeldausfall, Taubheitsgefühle einseitig betont, Sprachstörungen, plötzlich konnte ich nicht mehr lesen, Bedeutungen mancher Gegenstände war mir fremd (plötzlich wusste ich nicht mehr wofür man ein Salat Dressing benutzt und dass das Tier vor mir ein Hund ist)
- zu dem Zeitpunkt war ich gerade in der Schule im Unterricht und wurde ins Krankenhaus gebracht mit Verdacht auf einen Schlaganfall
- im KH kein Nachweis für einen Schlaganfall, Tumor oder ähnliches
- dieser Anfall ging ungefähr 2,5 Stunden
- ein Arzt äußerte Verdacht auf Migräne mit Aura, allerdings hatte ich keine Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit oder Übelkeit, daher auch keine gesicherte Diagnose
- Entlassung ohne Diagnose
- ab diesem Zeitpunkt häuften sich diese Anfälle. Manchmal sogar mehrmals täglich
- nach dem ersten Anfall ist eien allgegenwärtige Verminderung der Empfindungen auf der linken Körperhälfte zurück geblieben, sonst nur während eines Anfalls Symptome, danach wie als wäre nichts passiert
- bin wieder im KH gelandet, diesmal Verdacht auf MS.
- sämtliche Untersuchungen liefen. MRT bis auf eine Hippocampussklerose unauffällig, Liquor auf Entzündungen und Borrelien getestet ebenfalls unauffällig
- Entlassung mit massivem Vitamin B12 und Folsäure Mangel
- Substitution durch i.m Injektionen
- Neurologen äußerten den Verdacht auf eine Degeneration des Spinalkanals
- Beschwerden gingen nicht weg, niedergelassenen Neurologen aufgesucht
- EEG angefertigt und wurde für höchst auffällig empfunden
- Diagnose Epilepsie ohne Krampfanfälle
- Steigerung von Lamotrigin bis 100 - 0 - 100 - 0
- EEG besserte sich etwas
- plötzlich Gelenkschmerzen ohne Schwellungen
- wiederholt hohes Fieber (39 - 41) für jeweils eine Nacht ohne weitere Symptome und am nächsten Morgen wie nie passiert
- Hausarzt stellt Verdacht auf Rheuma, Untersuchung negativ
- brennende und stechende Schmerzen in den Füßen, die so stark waren dass ich krank geschrieben wurde
- Chirurgen und Orthopäden finden nichts und verschreiben mir Einlagen für die Schuhe
- Anfang diesen Jahres Kribbeln am ganzen Körper, wie Ameisenlaufen. Wie oft habe ich gedacht auf mir stolziert gerade eine Spinne entlang und es war nichts!
- Neurologe schreibt EEG und weist mich als Notfall ein, Verdacht auf nonkonvulsiven (also nicht krampfend) Status epilepticus
- im KH werde ich ausgelacht und weg geschickt, denn ich krampfe ja nicht
- Neurologe schickt mich wieder hin und telefoniert persönlich mit dem KH
- Ich werde aufgenommen, Untersuchungen folgen
- bis auf das EEG keine Auffälligkeiten, aber es wird gesagt dass das veränderte EEG definitiv nicht die Ursache für meine Beschwerden ist
- Entlassung mit der Diagnose Epilepsie
- phasenweise Juckreiz am ganzen Körper, vor allem nachts oder in Ruhe
- plötzlich wird mir heiß und ich fühle mich wie bei einem Sonnenbrand. Meine Haut ist feuerrot und spannt, allerdings nur im Gesicht sowie an den Armen
- seit mehr als 3 Monaten massive Rückenschmerzen
- zuerst Verdacht auf Bandscheibenvorfall, nicht bestätigt
- Diagnose Spondylarthrose (mit 24 Jahren ?)
- Behandlung mit Tilidin 50 - 50 - 50 - 0 und gleichzeitig Ibuprofen 600 - 600 - 600 - 600 schlägt nicht an!
- AU da Pflegeberuf
- Ameisenlaufen ist permanent zu spüren, am ganzen Körper, jeden Tag
- niemand weiß mehr was, also liegt es an meiner Psyche
Wahrscheinlich ist dieser Beitrag trotzdem total lang geworden. Ich weiß ihr seid keine Ärzte und ihr sollt mir keine Ferndiagnose stellen :) Am Montag sitze ich eh wieder beim Arzt wegen meinem Rücken, aber ich möchte von euch wissen: Wie wirkt das auf euch? Was geht euch dabei durch den Kopf? Haltet ihr eine chronische Borreliose nach Jahrzehnten für möglich? Seid ruhig ehrlich zu mir, egal was euch dazu einfällt.
Liebe Grüße
Steffi