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13.08.2019, 14:07
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.08.2019, 16:15 von
Borrelienkriegsveteran.)
Hallo liebe Leidensgenossen,
wie bei vielen Betroffenen wurde bei mir (m, 31) leider erst nach Jahren(!) eine Spätborreliose diagnostiziert. Mein alter Hausarzt hat über Jahre hinweg was von Infektanfälligkeit (trotz perfekter Immunwerte und keinerlei Schleim oder Fieber, sondern nur Kopf- u. Gliederschmerzen, Schlappheit und übler Nacken- u. Halsschmerzen, Kribbeln und Muskelzucken) geschwafelt, wollte auch keinen ELISA/Westernblot machen. Irgendwann hatte ich dann die Faxen dicke und habe den Hausarzt gewechselt (viel zu spät). Den Leidensweg bis dahin möchte ich hier gar nicht breittreten. Nur so viel: ein anderer Betroffener schrieb einmal, dass er das Tor zur Hölle durchschritt als es mit der Borreliose begann. Das bringt es auf den Punkt.
Acordermatitis, wechselnde Gelenkschmerzen und eine Einlieferung auf die Schlaganfall-Überwachung wegen heftiger neurologischer Ausfallserscheinungen + positiver Westernblot haben dann ENDLICH dazu geführt, dass gehandelt wird: Doxycyclin über 3 Wochen, morgens 200mg, abends 100mg. Im Rückblick ist die vollständige Inkompetenz der meisten involvierten Ärzte noch immer erschreckend.
Nun sind fast zwei Wochen rum und die Borreliosesymptome sind nur geringfügig besser. Ich bin fast sicher, dass die 3 Wochen Doxycyclin nicht reichen werden. Wie sind eure Erfahrungen mit 3 Wochen Doxycyclin? Was würdet ihr empfehlen?
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3 Wochen Doxy sind die richtige Therapie für Leute, die noch keine Beschwerden haben (außer Wanderröte). Ansonsten immer mindestens 4 Wochen über das Abklingen der Symptome hinaus. Im Spätstadium würde ich auch nicht unbedingt Doxy nehmen. Am besten gehst du zu einem Borreliose-Spezialisten. Dort bekommst du AB, die besser wirksam sind als Doxy, höher dosiert und so lange bis die Beschwerden weg sind plus 4 Wochen. Wenn du möchtest, kann ich dir per PN Links zu den mir bekannten Spezis schicken. Die meisten muß man privat zahlen, aber es lohn sich.
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Hey, erneut an Borrelienkriegsveteran:
Du wirst dich noch ganz schön wundern (lernen), was in unserem so genannten Gesundheitssystem abläuft und toleriert wird.
Richte dich frühzeitig darauf ein. - Anfangs glaubte ich auch noch, das könne ja alles nicht sein. Heute weiß ich: ist so. Und ich weiß außerdem, dass ich nur noch sehr, sehr wenigen Leuten glaube.
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Genau. Und bei Borreliose und „Arzt“ wundert einen dann bald gar nichts mehr.
Und wenn man glaubt es müsste einem doch einer glauben und helfen, dann kann man ebenfalls an den Weihnachtsmann, Osterhasen, etc. glauben. Und dass die Erde eine Scheibe ist und Schweine können fliegen.
Denn Borreliose ist eben einfach nur eine Modekrankheit. So. Und wir alle hier bilden uns das nur ein weil wir sonst nix zu tun wissen.
Aber ich bin ja auch nur schwer depressiv, manisch depressiv, ein Hypochonder, usw. Was weiss ich schon?!
Imagine a world where people with Lyme disease are diagnosed and treated correctly and go back to living their lives!
Chronic Lyme disease is real, it’s painful, scary and no one
can tell you if you’ll get better, die or somewhere in between.
Ärzte Strategie bei Borreliose:
„Delay, deny and hope you die“
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In diesen Chor kann ich nur einstimmen, praktisch die gleiche Sachlage.
Doxy nicht geholfen, Arzt von selbst 15 Tage Ceftriaxon und dann sollte ich austherapiert sein. 15 Tage war damals der letzte Schrei.
Über zehn Jahre 4 Infusionen, immer Besserung aber keine Heilung. Dieses Jahr 28 Tage mit dem größten Erfolg und der stärksten Reaktion, die mir keiner erklären kann. Alles ohne Spezi und nur eine Woche selbst bezahlt. Selbst entschieden, hätte ich die großen Pausen nicht zugelassen, aber... Es ist wirklich ein Kampf!
Wenn Du schon lange krank bist, würde mich interessieren, ob Du Hautveränderungen oder einen erhöhten CRP Wert hast.
Viele gute Wünsche für Dich!
biblio
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18.08.2019, 10:32
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.08.2019, 11:40 von
FreeNine.)
Nur kurz
(13.08.2019, 16:21)Borrelienkriegsveteran schrieb: ..., hatte aber gehofft, dass ich es eventuell über den Hausarzt in den Griff bekomme. Bei einer Schwersterkrankung wie der Borreliose fällt es mir schwer, zu akzeptieren, dass die Krankenkasse jedes Jahr tausende Euro einkassiert und mich (und tausende andere Betroffene) im Ernstfall sitzen lässt.
Leider gibt es aufgrund fehlender europäischer Langzeitstudien eine medizinische Kontroverse um die Behandlung einer Borreliose.
Lies dir dazu mal den letzten Abschnitt "Therapie..." in den
Erstinfos durch.
Deshalb wird meist nur behandelt wie bei einer Frischinfektion. Ausnahmen erfolgen bei Akkutfällen z.B. Lähmungen usw. wenn im Krankenhaus behandelt wird, aber auch sehr sehr unterschiedlich (meist nur bei pos. Lumbalpunktion) ...
Aus meiner Sicht liegt es daran, dass die Ärzte solche Folgebehandlungen auch nur in bestimmten Fällen von der Kasse erstattet bekommen und bevor die Ärzte dann Regreßforderungen der Kassen erhalten usw., behandeln sie lieber gleich auf privater Basis.
Die meisten Kassenärzte behandeln dann nur noch Folgesymptome wie Schmerzen , Psyche usw. und das zahlt ja die Kasse ohne umständliche Erklärungen ... - Sie befassen sich somit gar nicht weiter mit dem Krankheitsbild. Nach Erstbehandlung ist es für sie erledigt und dann müssen die Beschwerden ganz einfach wo anders her kommen ... (Also das ist meine gemachte Erfahrung bzw. Sichtweise)
Du kannst nur alle untypischen Beschwerden, also nicht typischen Symptome einer Borreliose, parallel Differenzialdiagnostisch abklären lassen, um zu wissen, ob es neben der Borreliose noch eine weitere Ursache gibt.
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Hallo,
wenn Du acrodermatitis hast, musst Du eine Überweisung zum Dermatologen bekommen. Das ist auch ein heißes Eisen, aber mit dem würde ich diskutieren. Es gibt einen Fall, der in den "Dresdener Dermatologischen Demonstrationen" veröffentlicht wurde mit Titel: "Bei Hautveränderungen immer an Borreliose denken". Das tun leider die Hautärzte nicht, warum auch immer. Oder sie kennen die Anfänge nicht?
Gewebeschwund ist ein ähnliches Thema.
Ich glaube, Urmel schrieb wohl, man könne den einzelnen Arzt evtl. aufschließen. Vielleicht hast Du Erfolg? Ich wünsche es Dir.
L.G. biblio
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Gut beschrieben, FreeNine.
Aber seien wir mal ehrlich: Welcher denkende Mensch möchte sich bis zum Abwinken auf alles Mögliche untersuchen lassen, nur eben genau immer an Borreliose vorbei? Und das sogar dann, wenn erinnerlicher Zeckenstich, Wanderröte plus positive Serologie? Wer will sich bis zum Geht-nicht-mehr für dumm verkaufen lassen?
... Zum Glück wollen das immer weniger Leute.