14.08.2019, 22:33
(14.08.2019, 22:01)Towanda schrieb: Wenn ein Lab nicht auch forschungsmässig unterwegs ist, haben die meist weder das Equippment noch das Personal, dass zu machen.Das denke ich mir schon. Ich hab die 100 € vom IMD halt genommen, weil ich bei denen den Preis gekannt habe. Was denkst du würde das Kosten, die Untersuchungen im Paper zu reproduzieren, d.h. Kultur aus jeweils zwei Proben pro Patient und Kontrolle und dann jede Kultur in zwei Laboren mit der speziellen PCR zu untersuchen? Falls möglich, würde ich da ja nach New Haven und zum NRZ schicken. Die Kultur muss man wohl eh in Deutschland machen, denke nicht, dass da noch was wächst wenn man die Probe erst nach USA schicken muss. Es geht mir jetzt aber erstmal um die Größenordnung der Kosten. Damit man mal abschätzen kann, ob das durch Crowdfunding reinkommen kann. Habe gestern gesehen, da wird für eine junge Mutter mit CFS für eine Versteifungs-OP gesammelt. Die hatte auch schon 70 000 € beisammen. Ich denke ein paar 10 000 € kriegt man gut zusammen, wenn man ein ordentliches Konzept hat und am Ende eine Publikation rauspurzelt, die auch ernst genommen wird. Wenn wir das NRZ als ein Labor mit ins Boot nehmen und Dr. Fingerle dann den (Co-)Autor machen würde, würde das sicher gut kommen.
Mal eine andere Frage: Die Ergebnisse der aktuellen Studie sind ja schon fast bahnbrechend. Wieso muss das dann in einem so billigen Journal erscheinen? Nur wegen der Person Stricker? Oder gibt es fachliche Einwände? Wenn die Ergebnisse so korrekt wären müsste das ja eigentlich im NEJM, Lancet, BMJ, etc. kommen. Ok, die haben Gatekeeper; falls was kritisch fürs System ist, wird das oft nicht gebracht, egal wir reputabel die Quelle ist; sind mir mittlerweile einige Fälle bekannt. Aber PlosONE oder so scheint mir recht frei zu sein. Wenn Stricker und Co. sich also genötigt sehen, ihre Studie in dem MDPI-Journal zu veröffenlichen, das wohl ziemlich minderwertig ist, dann wurde die Studie doch zuvor bestimmt von einigen anderen Journalen abgelehnt. Das müsste dann doch fachliche Gründe haben, oder? Nur "deine Nase gefällt mir nicht" wäre jetzt etwas dünn.
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