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Corona-Themen

(18.03.2020, 11:14)borrärger schrieb:  Ich denke das wird einem so genau kaum jemand sagen können, im Moment.
Wirklich sicher wird man es erst sagen können, wenn man mit beiden Substanzen Studien am Menschen gemacht hat. Wobei Studien mit Quensyl (Hydroxychloroquin) ja angemeldet sind, allerdings werden da erst noch Patienten rekrutiert. Die Ergebnisse dauern dann sicher noch Monate: https://clinicaltrials.gov/ct2/results?t...+Infection

Ich weiß auch nicht, wie man jetzt drauf kommt, dass Chloroquinphosphat wirksam ist, denn ich kann mir kaum vorstellen, dass Ergebnisse für eine kontrollierte, randomisierte, verblindete Studie schon vorliegen. In der verlinkten Studie wirds drin stehen, wie sie drauf gekommen sind. Aber ich kann jetzt auch nicht meinen ganzen Tagesinhalt dem Corona-Virus widmen und alles lesen. Ich bin ja auch krank, auch wenn ich derzeit zumindest nicht arbeiten muss und daher einige Zeit über hab.

@Urmel: Kannst du was dazu sagen, ob Quensyl dem Chloroquinphosphat gleichwertig sein könnte? Du hast da ja viel mehr Hintergrundwissen als ich.
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Thanks given by: borrärger

Die ersten Infos gibt's schon. Es geht nicht um Resochin (Chloroquin) sondern Plaquenil (= Hydroxychloroquin; also auch Quensyl):

   
(Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/b...or=CS3-162)

@ all: Bitte auf KEINEN FALL einfach so Quensyl schlucken! Grad das sind keine Smarties!

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Thanks given by: borrärger , Markus , urmel57 , micci , Boembel

Im Paper der Chinesen steht:

https://www.jstage.jst.go.jp/article/bst...f/-char/en schrieb:Bisher haben die Ergebnisse von mehr als 100 Patienten gezeigt, dass Chloroquinphosphat der Kontrollbehandlung überlegen ist, da es die Verschlimmerung der Lungenentzündung hemmt, die Befunde der Lungenbildgebung verbessert, eine virusnegative Umwandlung fördert und den Krankheitsverlauf verkürzt, so das News-Briefing.
Es wird halt immer von Chloroquinphosphat gesprochen, das bei uns als Resochin auf dem Markt ist (oder war?).
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Thanks given by: borrärger

Ohgottohgottohgott, hoffentlich ham die Regierungen, die Medikament X nun einkaufen, mehr Ahnung als wir hier! Biggrin

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Thanks given by: micci , borrärger

Chef des RKI heute morgen auf der Pressekonferenz (kurz vor Minute 8) an die Kliniken gerichtet: "Bauen Sie Ihre Intensiv- und Beatmungskapazitäten aus, und zwar: Verdoppeln Sie sie mindestens." Und wie soll das praktisch gehen?!

Hier ist übrigens das aktuelle Paper von Ferguson et al. vom Imperial College, einem internationalen Top-Epidemiologen, zu verschiedenen Eingrenzungsstrategien. Aus der Zusammenfassung:

https://www.imperial.ac.uk/media/imperia...3-2020.pdf schrieb:Wir kommen zu dem Schluss, dass die Wirksamkeit einer einzelnen Intervention in der Isolation wahrscheinlich begrenzt ist, so dass mehrere Interventionen kombiniert werden müssen, um eine wesentliche Auswirkung auf die Übertragung zu haben. Zwei grundlegende Strategien sind möglich: (a) Eindämmung, die sich darauf konzentriert, die Ausbreitung der Epidemie zu verlangsamen, aber nicht notwendigerweise zu stoppen, d.h. die Spitzennachfrage im Gesundheitswesen zu reduzieren und gleichzeitig die am stärksten von schweren Krankheiten bedrohten Personen vor einer Infektion zu schützen, und (b) Unterdrückung, die darauf abzielt, das Wachstum der Epidemie umzukehren, die Zahl der Fälle auf ein niedriges Niveau zu senken und diese Situation auf unbestimmte Zeit aufrechtzuerhalten.

Wir sind der Ansicht, dass eine optimale Politik der Eindämmung (die die häusliche Isolation von Verdachtsfällen, die häusliche Quarantäne von Personen, die im selben Haushalt wie die Verdachtsfälle leben, und die soziale Distanzierung von älteren Menschen und anderen Personen mit dem höchsten Risiko einer schweren Erkrankung kombiniert) die Spitzennachfrage im Gesundheitswesen um 2/3 und die Todesfälle um die Hälfte reduzieren könnte.  Die sich daraus ergebende abgeschwächte Epidemie würde jedoch wahrscheinlich immer noch Hunderttausende von Todesfällen zur Folge haben, und die Gesundheitssysteme (insbesondere die Intensivstationen) würden um ein Vielfaches überfordert sein. Für Länder, die in der Lage sind, dies zu erreichen, bleibt die Unterdrückung die bevorzugte politische Option.

Wir zeigen, dass im britischen und amerikanischen Kontext die Unterdrückung mindestens eine Kombination aus sozialer Distanz zur gesamten Bevölkerung, häuslicher Isolation der Fälle und Quarantäne der Familienmitglieder erfordert. Möglicherweise muss dies durch die Schließung von Schulen und Universitäten ergänzt werden, obwohl man sich darüber im Klaren sein sollte, dass solche Schließungen aufgrund der zunehmenden Abwesenheit negative Auswirkungen auf die Gesundheitssysteme haben können. Die größte Herausforderung bei der Unterdrückung besteht darin, dass diese Art von intensivem Interventionspaket - oder etwas gleichwertig Wirksames zur Verringerung der Übertragung - so lange beibehalten werden muss, bis ein Impfstoff verfügbar wird (möglicherweise 18 Monate oder länger) - vorausgesetzt, wir sagen voraus, dass sich die Übertragung schnell wieder ausbreiten wird, wenn die Interventionen gelockert werden.

Wir zeigen, dass eine zeitweilige soziale Distanzierung - ausgelöst durch Trends in der Krankheitsüberwachung - eine vorübergehende Lockerung der Interventionen in relativ kurzen Zeitfenstern ermöglichen kann, aber die Maßnahmen müssen wieder eingeführt werden, falls oder wenn die Fallzahlen wieder ansteigen. Zuletzt zeigen die Erfahrungen in China und jetzt auch in Südkorea, dass eine Unterdrückung kurzfristig möglich ist, aber es bleibt abzuwarten, ob sie langfristig möglich ist und ob die sozialen und wirtschaftlichen Kosten der bisherigen Interventionen gesenkt werden können.
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(18.03.2020, 09:03)judy schrieb:  Ja, man kann an 

meinefrage@ndr.de Fragen schreiben.
Ich habe meine Frage da hin geschickt, allerdings erheblich eingekürzt. Falls das Thema gebracht wird, könnt ihr ja Bescheid sagen, weil ich den Podcast eigentlich nicht anhöre. Vielleicht kam das Thema in der Vergangenheit auch schon dran?
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Thanks given by: judy

Hab mal eine Freundin gefragt, die im letzten Semester Pharmazie studiert, was sie dazu meint...
Ihre Antwort: "Chemisch ist es eindeutig nicht dasselbe. So eine zusätzliche Hydroxygruppe kann bei einem Medikament verdammt viel ausmachen, sowohl von Wirkstärke, Wirkspektrum als auch Toxizität..."

Sie meinte dann noch, dass es letztendlich da auf die klinische Studienlage ankommt, konkret geschaut werden muss, wie es dann wirkt.

Hhhmm, ist jetzt auch nichts so Konkretes aber im Moment ist's wohl echt schwer, da ganz konkrete Infos zu bekommen.
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Thanks given by: Markus , Filenada , borrärger

(18.03.2020, 18:11)Markus schrieb:  Chef des RKI heute morgen auf der Pressekonferenz (kurz vor Minute 8) an die Kliniken gerichtet: "Bauen Sie Ihre Intensiv- und Beatmungskapazitäten aus, und zwar: Verdoppeln Sie sie mindestens." Und wie soll das praktisch gehen?!


Und die WHO mahnt, daß mehr getestet werden muß, und kritisiert fehlendes Engagement und unzureichende Maßnahmen - inzwischen täglich.

Heute: "WHO-Appell: Erkrankte isolieren und testen, testen, testen...
Die WHO appelliert an die Weltgemeinschaft, verstärkt auf das Coronavirus zu testen, Erkrankte zu identifizieren und zu isolieren. Dies sei das Rückgrat der Pandemie-Bekämpfung und müsse in jedem Land beherzigt werden"



Zitat:Hier ist übrigens das aktuelle Paper von Ferguson et al. vom Imperial College, einem internationalen Top-Epidemiologen, zu verschiedenen Eingrenzungsstrategien.


Über diese Studie hat Drosten heute gesprochen und meinte, daß die sehr gut ist.



Leider nicht das Ergebnis, welches bei egal welcher Berechnung rauskommt. Nur mit sehr radikalen Maßnahmen hat man überhaupt noch eine Chance zu... Ich weiß nicht, wie ich das formulieren soll. Ich vermute, es ist noch ernster, als wir uns das vor unseren Monitoren vorstellen. Daß es ernst ist, sieht man schon daran, daß es 'ne Ansprache vonna Bundeskanzlerin sonst nur zum neuen Jahr gibt.

Und wenn ich die aktuellen Zahlen für Dtl. sehe und sie mit denen von Italien von vor paar Tagen vergleiche (wir hängen mit den bestätigten Fällen nicht mal mehr acht Tage hinterher), dann geht mir nur ein Satz durch den Kopf: Wir ham's verkackt. Und zwar richtig.

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Thanks given by: judy

@ all: Überall grad zu lesen: "soziale Distanzierung"

Ich mag diese Formulierung überhaupt nicht, ich finde sie sogar extrem furchtbar. Und sie ist falsch. Nicht soziale Distanzierung ist jetzt mehr als wichtig, sondern die physische Distanzierung, was etwas komplett anderes ist.
Könnten wir uns vielleicht hier im Forum darauf einigen, nicht "soziale Distanzierung" zu verwenden? Nicht daß sich das irgendwo im letzten Hinterhirn einnistet und dann irgendwann in unser Verhalten übergeht.

physisch so:  Icon_winken3 ...   Icon_winken3
sozial aber so:  Icon_unknownauthor_troest  und so  Icon_kolobok

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Thanks given by: urmel57 , Boembel , judy

(18.03.2020, 20:18)Filenada schrieb:  Wir ham's verkackt. Und zwar richtig.
Wen meinst du mit wir? Hätte man vor 6 Wochen beherzt gehandelt sähe es anders aus. Und kommt mir nicht mit "Hat hiemand wissen können". Wenn ich es wusste und teilweise im Forum geschrieben hab, dann hat es im RKI etc. auch jeder wissen können und müssen. Und wenn dann der Wiehler vom RKI noch meint, man habe früh erkannt und gehandelt.

In Italien steigen die Fälle täglich um den Faktor 1,13, in Deutschland um den Faktor 1,3. Da es sich auch hier um exponentielles Wachstum handelt wird Deutschland - wenn sich an den Zuwachsraten nichts ändert- Italien in 9 Tagen überholt haben und wird dann mit den Fällen davon galoppieren. Bin dann gespannt wie man das den Leuten verkaufen wird.

Wir werden nach meiner Einschätzung Hunderttausende, wenn nicht sogar Millionen Tote alleine in Deutschland haben. Es sei denn es kommt schnell ein effektives Medikament. Die Leute bekommen nun geliefert, was bestellt wurde, denn diese Regierung wurde demokratisch gewählt.

Wegen "soziale Distanzierung": Das war die automatische Übersetzung von "social distancing". Hat schon einen Grund, warum es noch professionelle Übersetzer gibt.
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