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NACH Antibiose deutliche VERSCHLECHTERUNG?!
#1

Hallo zusammen,

ich habe vor einigen Tagen folgende Antibiose hinter mich gebracht: 3,5 Wochen Azithromycin, zwischenzeitlich kombiniert mit Metronidazol und Artemis annua. Die ersten Tage mit Azithromycin schienen zu einer Besserung zu führen, unter Metronidazol ging es mir dann extrem schlecht. Nun, einige Tage nach der Antibiose, sind alte Symptome wie ein starkes Kribbeln in den Fußsohlen, sehr starkes Ameisenlaufen in den Beinen, Nacken, Gesicht, enorme Fatigue, teils heftige Knieschmerzen, usw. wieder zurück. Es geht mir auch nach Absetzen noch immer SCHLECHTER als zuvor. Ist das normal??

"Die willkürliche Klassifikation der LL DGN als S3-Leitlinien ist wahrheitswidrig und gereicht Patienten auf dem medizinischen und forensischen Bereich zu erheblichen Nachteilen. Die Sache ist strafrechtsrelevant."
(Homepage Praxis Berghoff)
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#2

Hallo, 

normal finde ich es nicht, dass Beschwerden nach einer Behandlung stärker als zuvor sind. 

Mögliche Mängel von Vitamin B12 wären zu beachten. Ebenso müsste man aus meiner Sicht die gesamte Diagnose nochmals hinterfragen oder auch die Frage zur Verwendung von Metronidazol bei Borreliose. 

Liebe Grüße Urmel

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Thanks given by: biblio
#3

(25.03.2020, 18:40)Borrelienkriegsveteran schrieb:  starkes Kribbeln in den Fußsohlen, sehr starkes Ameisenlaufen in den Beinen, Nacken, Gesicht, enorme Fatigue
Das können auch Symptome einer durch Metronidazol ausgelösten Neuropathie sein. Ggfs. beim Arzt ansprechen. Verstehe eh nicht wie man bei Tinidazol als Alternative überhaupt noch Metronidazol nimmt.
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Thanks given by: urmel57 , Ixodes
#4

(26.03.2020, 07:26)Markus schrieb:   Verstehe eh nicht wie man bei Tinidazol als Alternative überhaupt noch Metronidazol nimmt.
Tinidazol kann auch sehr schlecht bei schon bestehender Neuropathie sein. Gibt einige Berichte hier dazu. Ich bin daher auch kein Freund davon. Hatte Metronidazol selbst schlecht vertragen. 

Ansonsten bliebe ggf. Auch abzuwarten, ob sich die Beschwerden im Nachhinein noch bessern. Auch gut möglich, dass das Immunsystem überreagiert hat. Da könnte man auch mal hinsehen. Tatsächlich sollte das abgesprochen werden mit dem Arzt.

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Thanks given by: Markus , borrärger , biblio
#5

Differentialdiagnostisch wurde bei mir schon einiges gemacht, ohne Ergebnis. Dazu habe ich ja spezifische Antikörper. Vitamin B12 habe ich immer mal wieder supplementiert, daran wird es also denke ich auch nicht liegen.

Das Kribbeln/Ameisenlaufen hatte ich auch schon vor einigen Monaten, noch vor der ersten Antibiose. Könnte also auch ein wieder aufgeflammtes altes Symptom sein.

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#6

(26.03.2020, 07:45)urmel57 schrieb:  Tinidazol kann auch sehr schlecht bei schon bestehender Neuropathie sein.
Schon. Aber in in vitro Untersuchungen war es deutlich effektiver als Metro, die Pharmakokinetik ist m.E. günstiger und es ist laut meinem Arzt und meiner Erfahrung auch deutlich verträglicher. Bei mir selbst unter Metro z.B. deutliche Leberwerterhöhungen, unter Tini gar nicht. Das habe ich schon von mehreren Patienten gehört. Es erschließt sich mir daher nicht weshalb überhaupt Metro verwendet wird.

Die Neuropathieberichte, die ich kenne, beziehen sich hauptsächlich auf Metro. Das kann aber auch daran liegen, dass Metro vielleicht deutlich häufiger eingesetzt wird als Tini. Jedenfalls muss man bei Vorschädigung (was hier der Fall sein dürfte) bei beiden Wirkstoffen vorsichtig sein.

Andererseits treten die Neuropathien in der Regel wohl nach längerfristiger Einnahme auf: https://www.arznei-telegramm.de/html/200...54_01.html
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Thanks given by: urmel57 , borrärger
#7

Also ich habe Tini und auch Metro (aber natürlich habe ich Tini bevorzugt) trotz meiner PNP immer super vertragen, es hat mir die Beschwerden, Ameisenlaufen und Schmerzen genommen, was natürlich nichts heißen mag.
Zu Anfang meiner Therpien wurden die Beschwerden nach Absetzen oft eher schlimmer als besser, oder waren extrem schnell wieder zurück. Bei mir waren dann die Therpien zu kurz und ich musste länger und durchgängiger therapieren um mich in einen besseren Zustand, der länger anhielt, zu bringen. Dass Metro unter der Therapie hart ist und man sich erst mal nicht besser fühlt halte ich für normal.

Gerade das Ameisenlaufen hatte ich als Erstsymptom bei nicht ausreichender Therpie schnell wieder zurück. Ich habe mir dann ein bischen Zeit gegeben, bis zu drei Wochen um zu sehen wie es sich entwickelt. Wenn es dann nicht besser wurde habe ich weiter therapiert, irgendwann war klar ich muss länger und durchgängiger therapieren, was natürlich nicht bei jedem so sein muss, wünscht man ja bestimmt keinem. Manchmal, vorallem später, hatte ich erst das Ameisenlaufen direkt nach der Therpie und es hat sich dann tatsächlich wieder vertan, also guck erst mal, direkt ein paar Tage nach der Therapie ist es oft schwer was zu sagen. Manches kann sich wirklich auch bessern.
Mino hatte Dir dochmal was gebracht, warum nicht nochmal Mino und Azi kombinieren, vielleicht mit gepulstem Tini oder ohne, wenn sich doch nichts bessert. Sowas Könntest Du mit dem Spezie besprechen, denn wir können keine Therpieempfehlungen geben. Nicht gerade leicht weg zu stecken sind Ab Therpien ja leider oft, davon könnte ich dir ein Lied singen.
Du hattest unter Mino Probleme im Mund das hatte ich zu Anfang auch, eigentlich bei sämtlichen Ab, hat sich dann aber bei öfteren Versuchen gegeben. Also man kann Mino ruhig nochmal probieren da es geholfen hatte, finde ich.
Den Problemen im Mund bin ich mit bestimmten Mitteln begegnet, hatte ich bei eingen Ab, sollte sowas auftreten kann ich Tips geben.
Ja und Differenzialdiagnostisch schön am ball bleiben, auch vielleicht Vit. D testen, Rheuma, Schilddrüse, aber warscheinlich alles schon passiert, Du bist ja nicht ganz neu.

liebe Grüße borrärgerIcon_winken3
Glücklich ist der, der hinter den schwarzen Regenwolken auch die Sonne sieht.

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Thanks given by: Borrelienkriegsveteran
#8

Danke für deine ausführliche Antwort, borrärger.

Erstmal zur Differentialdiagnose. Ja, Schilddrüse und Vit. D sind abgeklärt. Rheumatologisch wurde schon mal Blut entnommen, da war nichts auffällig.
Mein Hausarzt hat mich noch einmal zu einer ausführlichen Untersuchung zu einem Rheumatologen überwiesen.

Damit wären wir auch schon beim Thema weitere Therapien. Das Problem ist, dass der Termin beim Rheumatologen erst in einem Monat ist. Mein HA meinte, ich soll davor keine ABs nehmen, um die Werte nicht zu verfälschen. Auf der anderen Seite wäre es fatal, einen Monat tatenlos zu bleiben, da der Zustand gerade echt schlimm ist. Was würdest du machen, bzw. die anderen, die hier mitlesen?

Minocyclin war an sich gut, hat aber neben den Beschwerden im Mund auch zu Nierenschmerzen geführt (das war auch schon beim Oreganoöl der Fall). Daher wollte der Spezi etwas anderes probieren. Die Nierenwerte waren zwar ok, aber so ganz wohl war mir nicht beim Gedanken an eine dauerhafte Nierenschädigung. Aber ja, ich denke, das muss ich alles mit meinem Spezi besprechen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass er jetzt erstmal mit Infusionen arbeiten wird.

Es ist verzwickt.

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(Homepage Praxis Berghoff)
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#9

(27.03.2020, 13:16)Borrelienkriegsveteran schrieb:  Was würdest du machen, bzw. die anderen, die hier mitlesen?
Wenn dir AB klar helfen, würde ich die nehmen. Wäre mir nicht bekannt, dass rheumatologische Untersuchungen dadurch beeinflusst werden. Die machen eh nur BSG, CRP, Rheumafaktoren und verschiedene Autoantikörper.
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#10

(27.03.2020, 13:45)Markus schrieb:  
(27.03.2020, 13:16)Borrelienkriegsveteran schrieb:  Was würdest du machen, bzw. die anderen, die hier mitlesen?
Wenn dir AB klar helfen, würde ich die nehmen. Wäre mir nicht bekannt, dass rheumatologische Untersuchungen dadurch beeinflusst werden. Die machen eh nur BSG, CRP, Rheumafaktoren und verschiedene Autoantikörper.

Danke für deinen Rat. Der Rheumatologe soll aufgrund der spezifischen Antikörper wohl auch nochmal das Thema Borreliose "abklären". Vielleicht hat sich der Hausarzt darauf bezogen.

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