21.04.2020, 22:25
Liebes Forum,
vielen Dank für die Aufnahme.
Ich versuche mich kurz zu fassen
Seit nun bestimmt 15 Jahren treiben mich diverse Beschwerden um:
DAUERHAFT
- Müdigkeit, Erschöpfung, schwere Beine, Muskelschmerzen
- Muskeln verkrampfen/blockieren, auch nach kleinen Anstrengungen
- schnelles Schwitzen, auch bei kleinsten Anstrengungen
- Kondition lässt sich nicht aufbauen/steigern
- Übelkeit, Magendruck, Appetitlosigkeit
- viel Schlaf, trotzdem nicht erholt; unregelmäßiges Aufwachen nachts
HIN UND WIEDER (unregelmäßig)
- Kribbeln in den Füßen
- Kribbeln der rechten Gesichtshälfte, zeitweise leichtes Taubheitsgefühl
- Halsschmerzen besonders nach körperlicher Anstrengung; Kältegefühl im Hals
- nächtliches Schwitzen (selten)
- Probleme mit dem Iliosakralgelenk; besonders nach langem Stehen, Sitzen oder Laufen/Joggen
- zeitweise extreme Konzentrationsschwierigkeiten
- Schwindel
- Kopfschmerzen
die Meilensteine meiner Krankengeschichte:
- im Grundschulalter extrem Probleme mit den Bronchien, ansonsten die üblichen Kinderkrankheiten
- Lungenentzündung im Alter von ca. 12 Jahren
- 2010 wochenlange Erkältung (kein Arztbesuch)
- 2011 Weisheitszahn entzündet
- 2012 Wundrose im Nacken + linke Gesichtshälfte
- 2012 Stimmbandentzündung
- 2013 Bandscheibenvorfall Lendenwirbelsäule
- 2015 Diagnose Zöliakie (stellte sich Anfang 2020 als Fehldiagnose heraus! Es wurde dann festgestellt, dass es sich NICHT um Zöliakie handelt, sondern um eine Weizenallergie)
- 2015 Diagnose Schilddrüsenunterfunktion
- 2016 erneuter Bandscheibenvorfall Lendenwirbelsäule (selbe Stelle wie 2013)
- 2018 Bronchitis
- 2020 erneuter Bandscheibenvorfall Lendenwirbelsäule (selbe Stelle wie 2013 und 2016)
- 2020 Diagnose Allergie Typ 01 auf Milcheiweiß (Casein) und Hühnereiweiß, Allergie Typ 04 auf Weizen und Roggen
- leichte Vergrößerung der Milz (Nebenbefund bei Sonographie vor ein paar Jahren)
Nach der Diagnose Zöliakie, einer entsprechenden Ernährungsumstellung sowie der Einstellung der Schilddrüse (L-Thyroxin) hatte ich gehofft, dass die Ursachen für oben stehende Listen gefunden worden waren.
Einige Beschwerden haben sich in den folgenden Wochen, Monaten, Jahren leicht gebessert.
Bei einigen Beschwerden hat es zwischendurch eine temporäre Verbesserung gegeben.
Einige Beschwerden (vor allem Müdigkeit, Muskelschmerzen) sind bis heute gleich geblieben.
Im Großen und Ganzen hat es keine spruchreife Verbesserung der Allgemeinsituation gegeben.
Ich war total ratlos (und bin es aktuell weitestgehend noch).
Meine zwischenzeitlichen Arztbesuche haben absolut kein Licht ins Dunkel gebracht.
Es wurde lediglich angezweifelt, ob ich die glutenfreie Diät evt. nicht einhalten würde und quasi selbst Schuld wäre an den wiederkehrenden bzw. noch immer vorhandenen Symptomen. Oder es wurde auf die Psyche geschoben (Stress,…).
An einen Zeckenbiss/-stich kann ich mich zu keinem Zeitpunkt erinnern.
Auch eine Wanderröte ist mir niemals aufgefallen.
Da ich aber so gut wie jeden Tag in der Natur unterwegs bin, ist ein Zeckenkontakt schon ziemlich wahrscheinlich.
Seit Anfang 2020 habe ich nun einen neuen Hausarzt.
Dieser hat zu allererst die Diagnose Zöliakie (also Autoimmunerkrankung) in Frage gestellt.
Dabei kam eben raus, dass es das nicht ist.
Im Folgenden wurden oben benannte Allergien herausgefunden.
Zudem wurde ich auf Borreliose getestet.
Leider habe ich erst in der übernächsten Woche wieder einen Termin in der Praxis.
Nachdem ich mich die letzten Tage ein wenig ins Thema eingearbeitet habe, brennt mir nun aber das Ein oder Andere unter den Nägeln
Kurz noch vorweg:
Es wurde lediglich der LTT gemacht, soweit ich weiß.
Keine Bestimmung der Antikörper.
Die LTT-Werte lagen allesamt zwischen 2 und 3.
Eine aktuell aktive Borrelieninfektion ist erst ab einem Wert von 3 „gesichert“, wenn ich es richtig verstanden habe.
In Kombination mit all den Beschwerden ist mein Arzt allerdings sehr sicher, dass es sich um Borreliose handelt.
Und hat mir geraten es mit Antibiotika zu versuchen.
Dem folgte eine 3-wöchige Infusionstherapie (ambulant) mit
- Tag 1-6; Ceftriaxon
- Tag 7-12; Ceftriaxon + Metronidazol
- Tag 13-18; Metronidazol
Die Dosierungen weiß ich leider nicht mehr.
Ergänzend habe ich 1x pro Woche eine Vitamininfusion zur Stärkung des Immunsystems bekommen.
Nun zu meinen Fragen..
1.) Reicht ein (leicht) positiver LTT zur Diagnose aus?
Natürlich in Kombi mit den Beschwerden, aber eben ohne Bestimmung Antikörper etc.
2.) Kann es sein, dass die Werte LTT vielleicht höher ausgefallen wären, hätte man zu einem anderen Zeitpunkt getestet?
Zu einem Zeitpunkt, an dem es mir schlechter ging?
Haben wir einfach nur einen ungünstigen Zeitpunkt erwischt?
3.) Kann es sein, dass es sich bei der Wundrose im Gesicht vor ein paar Jahren um eine vom Zeckenbiss bedingte Wanderröte gehandelt hat?
Und gar nicht um eine Wundrose?
Die Symptomatik ist verblüffend ähnlich (Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit).
Die Wundrose wurde soweit ich mich erinnern kann damals mit ca. 8 Tagen Antibiotika behandelt.
Danach war die Rötung weg.
4.) Während der 3 Wochen Antibiotika Infusionen ging es mir die meiste Zeit relativ gut.
Bis auf Müdigkeit und schwere Beine hatte ich eigtl. keine Nebenwirkungen bzw. Reaktionen.
Eine Woche nach Beendigung der Therapie hat es mich vor ein paar Tagen total umgehauen.
mehrstündiges Schwindelgefühl, allerstärkste Übelkeit, Schwarzwerden vor Augen, Herzrasen, extrem dolles Herzschlagen
Kann das eine „verspätete“ Reaktion auf die Therapie sein?
Quasi noch als Beweis, dass diese angeschlagen hat?
Serologie in der Notaufnahme war unauffällig, bis auf niedrige Lymphozytenwerte und einen erhöhten CRP.
Also eine akute Entzündung.
Kann auch das als Reaktion auf die angeschlagene Therapie zu sehen sein?
5.) Mein Orthopäde stellte nun die Frage nach einer Neuroborreliose in den Raum.
Da die Kribbelgefühle in Händen, Füßen und vor allem im Gesicht nicht unbedingt auf einen Bandscheibenvorfall zurückzuführen wären.
Das Kribbeln besteht die letzten Jahre zwar unregelmäßig, aber doch durchgängig.
Auch wenn mit der Bandscheibe Ruhe war.
Er meinte, eine Liquoruntersuchung würde ergänzend Sinn machen.
Macht das zum jetzigen Zeitpunkt denn noch Sinn?
Und ist es überhaupt notwendig bzw. welchen Mehrwert hätte die Erkenntnis für mich, sollte dort was gefunden werden?
Im Idealfall sollte da ja jetzt eh nix mehr zu finden sein.. oder?
Denn das Metronidazol wirkt doch intrazellulär, wenn ich es richtig verstanden habe.
Aktuell merke ich keinen positiven Unterschied zu der Zeit vor der Therapie.
Wenn überhaupt habe ich eher das Gefühl, es geht mir schlechter.
Das Ende der Therapie ist aber auch erst 1,5 Wochen her.
Nun habe ich ein bisschen Bedenken, einen möglichen nächsten Schritt zu verpassen.
Und beim nächsten Arztbesuch nicht die richtigen Fragen stellen zu können.
Denn von den Ärzten selbst kommt ja meist nur das Allernötigste...
Falls also jemand eine Idee zu einer meiner Fragen oder Anmerkung zu all dem hat – ich bin für jeden konstruktiven Kommentar extrem dankbar.
Vielen Dank auf jeden Fall an alle, die es geschafft haben, bis hierhin zu lesen J
lieben Gruß in die Runde und alles Gute
vielen Dank für die Aufnahme.
Ich versuche mich kurz zu fassen
Seit nun bestimmt 15 Jahren treiben mich diverse Beschwerden um:
DAUERHAFT
- Müdigkeit, Erschöpfung, schwere Beine, Muskelschmerzen
- Muskeln verkrampfen/blockieren, auch nach kleinen Anstrengungen
- schnelles Schwitzen, auch bei kleinsten Anstrengungen
- Kondition lässt sich nicht aufbauen/steigern
- Übelkeit, Magendruck, Appetitlosigkeit
- viel Schlaf, trotzdem nicht erholt; unregelmäßiges Aufwachen nachts
HIN UND WIEDER (unregelmäßig)
- Kribbeln in den Füßen
- Kribbeln der rechten Gesichtshälfte, zeitweise leichtes Taubheitsgefühl
- Halsschmerzen besonders nach körperlicher Anstrengung; Kältegefühl im Hals
- nächtliches Schwitzen (selten)
- Probleme mit dem Iliosakralgelenk; besonders nach langem Stehen, Sitzen oder Laufen/Joggen
- zeitweise extreme Konzentrationsschwierigkeiten
- Schwindel
- Kopfschmerzen
die Meilensteine meiner Krankengeschichte:
- im Grundschulalter extrem Probleme mit den Bronchien, ansonsten die üblichen Kinderkrankheiten
- Lungenentzündung im Alter von ca. 12 Jahren
- 2010 wochenlange Erkältung (kein Arztbesuch)
- 2011 Weisheitszahn entzündet
- 2012 Wundrose im Nacken + linke Gesichtshälfte
- 2012 Stimmbandentzündung
- 2013 Bandscheibenvorfall Lendenwirbelsäule
- 2015 Diagnose Zöliakie (stellte sich Anfang 2020 als Fehldiagnose heraus! Es wurde dann festgestellt, dass es sich NICHT um Zöliakie handelt, sondern um eine Weizenallergie)
- 2015 Diagnose Schilddrüsenunterfunktion
- 2016 erneuter Bandscheibenvorfall Lendenwirbelsäule (selbe Stelle wie 2013)
- 2018 Bronchitis
- 2020 erneuter Bandscheibenvorfall Lendenwirbelsäule (selbe Stelle wie 2013 und 2016)
- 2020 Diagnose Allergie Typ 01 auf Milcheiweiß (Casein) und Hühnereiweiß, Allergie Typ 04 auf Weizen und Roggen
- leichte Vergrößerung der Milz (Nebenbefund bei Sonographie vor ein paar Jahren)
Nach der Diagnose Zöliakie, einer entsprechenden Ernährungsumstellung sowie der Einstellung der Schilddrüse (L-Thyroxin) hatte ich gehofft, dass die Ursachen für oben stehende Listen gefunden worden waren.
Einige Beschwerden haben sich in den folgenden Wochen, Monaten, Jahren leicht gebessert.
Bei einigen Beschwerden hat es zwischendurch eine temporäre Verbesserung gegeben.
Einige Beschwerden (vor allem Müdigkeit, Muskelschmerzen) sind bis heute gleich geblieben.
Im Großen und Ganzen hat es keine spruchreife Verbesserung der Allgemeinsituation gegeben.
Ich war total ratlos (und bin es aktuell weitestgehend noch).
Meine zwischenzeitlichen Arztbesuche haben absolut kein Licht ins Dunkel gebracht.
Es wurde lediglich angezweifelt, ob ich die glutenfreie Diät evt. nicht einhalten würde und quasi selbst Schuld wäre an den wiederkehrenden bzw. noch immer vorhandenen Symptomen. Oder es wurde auf die Psyche geschoben (Stress,…).
An einen Zeckenbiss/-stich kann ich mich zu keinem Zeitpunkt erinnern.
Auch eine Wanderröte ist mir niemals aufgefallen.
Da ich aber so gut wie jeden Tag in der Natur unterwegs bin, ist ein Zeckenkontakt schon ziemlich wahrscheinlich.
Seit Anfang 2020 habe ich nun einen neuen Hausarzt.
Dieser hat zu allererst die Diagnose Zöliakie (also Autoimmunerkrankung) in Frage gestellt.
Dabei kam eben raus, dass es das nicht ist.
Im Folgenden wurden oben benannte Allergien herausgefunden.
Zudem wurde ich auf Borreliose getestet.
Leider habe ich erst in der übernächsten Woche wieder einen Termin in der Praxis.
Nachdem ich mich die letzten Tage ein wenig ins Thema eingearbeitet habe, brennt mir nun aber das Ein oder Andere unter den Nägeln
Kurz noch vorweg:
Es wurde lediglich der LTT gemacht, soweit ich weiß.
Keine Bestimmung der Antikörper.
Die LTT-Werte lagen allesamt zwischen 2 und 3.
Eine aktuell aktive Borrelieninfektion ist erst ab einem Wert von 3 „gesichert“, wenn ich es richtig verstanden habe.
In Kombination mit all den Beschwerden ist mein Arzt allerdings sehr sicher, dass es sich um Borreliose handelt.
Und hat mir geraten es mit Antibiotika zu versuchen.
Dem folgte eine 3-wöchige Infusionstherapie (ambulant) mit
- Tag 1-6; Ceftriaxon
- Tag 7-12; Ceftriaxon + Metronidazol
- Tag 13-18; Metronidazol
Die Dosierungen weiß ich leider nicht mehr.
Ergänzend habe ich 1x pro Woche eine Vitamininfusion zur Stärkung des Immunsystems bekommen.
Nun zu meinen Fragen..
1.) Reicht ein (leicht) positiver LTT zur Diagnose aus?
Natürlich in Kombi mit den Beschwerden, aber eben ohne Bestimmung Antikörper etc.
2.) Kann es sein, dass die Werte LTT vielleicht höher ausgefallen wären, hätte man zu einem anderen Zeitpunkt getestet?
Zu einem Zeitpunkt, an dem es mir schlechter ging?
Haben wir einfach nur einen ungünstigen Zeitpunkt erwischt?
3.) Kann es sein, dass es sich bei der Wundrose im Gesicht vor ein paar Jahren um eine vom Zeckenbiss bedingte Wanderröte gehandelt hat?
Und gar nicht um eine Wundrose?
Die Symptomatik ist verblüffend ähnlich (Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit).
Die Wundrose wurde soweit ich mich erinnern kann damals mit ca. 8 Tagen Antibiotika behandelt.
Danach war die Rötung weg.
4.) Während der 3 Wochen Antibiotika Infusionen ging es mir die meiste Zeit relativ gut.
Bis auf Müdigkeit und schwere Beine hatte ich eigtl. keine Nebenwirkungen bzw. Reaktionen.
Eine Woche nach Beendigung der Therapie hat es mich vor ein paar Tagen total umgehauen.
mehrstündiges Schwindelgefühl, allerstärkste Übelkeit, Schwarzwerden vor Augen, Herzrasen, extrem dolles Herzschlagen
Kann das eine „verspätete“ Reaktion auf die Therapie sein?
Quasi noch als Beweis, dass diese angeschlagen hat?
Serologie in der Notaufnahme war unauffällig, bis auf niedrige Lymphozytenwerte und einen erhöhten CRP.
Also eine akute Entzündung.
Kann auch das als Reaktion auf die angeschlagene Therapie zu sehen sein?
5.) Mein Orthopäde stellte nun die Frage nach einer Neuroborreliose in den Raum.
Da die Kribbelgefühle in Händen, Füßen und vor allem im Gesicht nicht unbedingt auf einen Bandscheibenvorfall zurückzuführen wären.
Das Kribbeln besteht die letzten Jahre zwar unregelmäßig, aber doch durchgängig.
Auch wenn mit der Bandscheibe Ruhe war.
Er meinte, eine Liquoruntersuchung würde ergänzend Sinn machen.
Macht das zum jetzigen Zeitpunkt denn noch Sinn?
Und ist es überhaupt notwendig bzw. welchen Mehrwert hätte die Erkenntnis für mich, sollte dort was gefunden werden?
Im Idealfall sollte da ja jetzt eh nix mehr zu finden sein.. oder?
Denn das Metronidazol wirkt doch intrazellulär, wenn ich es richtig verstanden habe.
Aktuell merke ich keinen positiven Unterschied zu der Zeit vor der Therapie.
Wenn überhaupt habe ich eher das Gefühl, es geht mir schlechter.
Das Ende der Therapie ist aber auch erst 1,5 Wochen her.
Nun habe ich ein bisschen Bedenken, einen möglichen nächsten Schritt zu verpassen.
Und beim nächsten Arztbesuch nicht die richtigen Fragen stellen zu können.
Denn von den Ärzten selbst kommt ja meist nur das Allernötigste...
Falls also jemand eine Idee zu einer meiner Fragen oder Anmerkung zu all dem hat – ich bin für jeden konstruktiven Kommentar extrem dankbar.
Vielen Dank auf jeden Fall an alle, die es geschafft haben, bis hierhin zu lesen J
lieben Gruß in die Runde und alles Gute