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Der große Ärztesprüche-Thread

.... Es dürfte schon zwei, drei Jahre her sein, dass ich sinngemäß andeutete:

ALLE von uns, die sich wissentlich und ungerechtfertigt in die psychosomatische Ecke stecken lassen (und sei es zum schnellen Weg in die Rente), sind mit verantwortlich dafür, was den anderen Betroffenen geschieht.

All denen, die den Mut haben, andere Wege zu gehen, wünsche ich weiterhin viel Kraft!
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Thanks given by: Ingeborg

mari schrieb:ALLE von uns, die sich wissentlich und ungerechtfertigt in die psychosomatische Ecke stecken lassen (und sei es zum schnellen Weg in die Rente), sind mit verantwortlich dafür, was den anderen Betroffenen geschieht.
Ich finde solche Aussagen mehr als fragwürdig. Zum einen befinden sich Menschen, die eine psychosomatische Diagnose annehmen, in der Regel ohnehin in einer sehr schwierigen Situation, da sind nicht wirklich nachvollziehbare moralische Schuldzuweisungen für das Schicksal von Dritten absolut unnötig.
Zum anderen weiß niemand, ob die Diagnose, die die Ärzte gestellt haben, nun stimmt oder nicht. Man kann sie annehmen und dann entsprechend der gestellten Diagnose eine Therapie versuchen, die dann wirksam oder nicht wirksam sein kann, oder auch nicht. Bei Borreliosediagnosen weiß letztlich so gut wie keiner derjenigen, bei denen die Standardantibiosen nicht gewirkt haben, ob und welche Beschwerden von einer eventuell vorhandenen Borreliose (mit-)verursacht werden oder nicht.

Jeder Arzt stellt mal eine Fehldiagnose, auch oder gerade selbsternannte Borreliosepezis, die Patienten mit Beschwerden behandeln, deren Ursache eine Vielzahl von Erkrankungen sein könnte und das bei nicht idealen Tests, deren Ergebnis am Ende des Tages eh oft ignoriert wird, wenn es negativ ist.

Aussagen wie die oben zitierte könnte man auch als Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen betrachten, wobei ich der Meinung bin, dass eine länger andauernde chronische Erkrankung (insbesondere eine, die mit so vielen Unsicherheiten und Kontroversen verbunden ist, wie die Borreliose) sich immer auch zu einem gewissen Teil auf die Psyche auswirkt und unabhängig von der Diagnose eine psychotherapeutische Unterstützung in vielen (natürlich nicht allen) Fällen durchaus hilfreich sein kann und vielleicht auch die Genesung fördern könnte.

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Liebe® Valtuille,

hattest du die Worte "... wissentlich und ungerechtfertigt..." zur Kenntnis genommen? Mal abgesehen davon, dass es ganz und gar nicht um Stigmatisierung psychisch Erkrankter geht - mir jedenfalls nicht. Das mit deren Stigmatisierung übernehmen Andere schon gründlich...

Doch mehr Details dazu will ich hier nicht diskutieren; dafür fehlt mir inzwischen die Zeit - obwohl ich anfangs hoffte, das Forum eigne sich auch für solche Diskussionen und daraus ggf. folgende Aktionen.

Beste Grüße von Mari
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Thanks given by:

Hallo mari, 

Das "wissentlich und ungerechtfertigt" empfinde  ich als anmaßende Schuldzuweisung. Sagst du das Menschen so ins Gesicht? 

Ein kranker Mensch, der dringend auf finanzielle Unterstützung angewiesen ist, dem bleibt dann oft nichts ändert übrig, als diesen Weg zu beschreiten. Und zwar wissentlich und in meinen Augen gerechtfertigt, insbesondere wenn dann mittlerweile psychische Probleme eingetreten sind, was in Krisensituationen leicht eintreten kann. 

Tatsächlich sollten auch psychische Erkrankungen nicht stigmatisiert werden. Durch was diese ausgelöst wurde, ist eine andere Baustelle. Dass Borreliose dazu führt, dazu gibt es leider einige Beispiele hier. Niemand muss sich dafür schämen, dann psychologische Hilfe anzunehmen. 
Sprich einem finanziell in Not geratenem Menschen würdest du an den Kopf werfen, dass er DIR wissentlich schadet, weil er keinen Rechtsstreit einschlägt? Dass er ohne irgendwelche Nachweismöglichkeiten zu Kausalität auf Borreliose klagt? Darauf liefe es nämlich hinaus. Die Ergebnisse kennen wir. Die Menschen werden dabei meist nur noch kranker und das kann keiner wollen. 

Sich für weitere Erforschung der Pathogenese, Diagnostik und Behandlung einzusetzen, ist schwer genug, da braucht es keine Anfeindungen durch dich. 

In einem Diskussionsforum dann so ein Thema aufzureißen, um dann hinterher zu erklären, man habe keine Lust und Zeit dazu zu diskutieren, DAS finde ich ignorant und anmaßend. Das Forum eignet sich für durchaus für solche Diskussionen, man muss allerdings auch die Meinungen anderer aushalten können und sich nicht hinter Zeitnot verstecken. Der Tag hat für uns alle 24 Stunden.

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Thanks given by: Nala , Valtuille , micci , AnjaM , Amethyst , Filenada , Susanne_05

mari schrieb:hattest du die Worte "... wissentlich und ungerechtfertigt..." zur Kenntnis genommen?
Wenn du meinen Post nochmal liest, fällt dir vielleicht auf, dass ich argumentativ dargelegt habe, weshalb ich der Meinung bin, dass es diese Konstellation in der Praxis kaum geben wird. Gleichzeitig führt das zu zusätzlicher Verunsicherung von Patienten, die ohnehin schon von verschiedenen ärztlichen Meinungen verunsichert sind. Geholfen ist damit niemandem.
mari schrieb:Mal abgesehen davon, dass es ganz und gar nicht um Stigmatisierung psychisch Erkrankter geht - mir jedenfalls nicht.
Vielleicht solltest du dann nicht von der "psychosomatischen Ecke" sprechen, das wirkt auf mich bei einer neutralen Leseart (mir wurde noch nie eine psychosomatische Diagnose gestellt) abwertend. Wie würdest du dich fühlen, wenn von der "Borreliose Ecke" gesprochen wird, in die man sich "stecken lässt" und sich damit gleich noch eine moralische Mitschuld an dem Schicksal Dritter aufbürdet?

Wenn man sich gegen die Stigmatisierung von Borrelioseerkrankten einsetzen will, sollte man sich vielleicht nicht gleichzeitig an der Stigmatisierung anderer Erkrankungen beteiligen.

Zudem steht die Tatsache, dass du ausschließlich von psychosomatischen Erkrankungen sprichst, im Widerspruch zu der Aussage, dass es dir nicht um Stigmatisierung geht. Du hast diese Diagnose, ohne ersichtlichen Kontext, herausgegriffen. Es hätten genauso Autoimmunerkrankungen (oder Umwelterkrankungen, orthopädische Erkrankungen...) dort stehen können, deren Behandlung bei einer unerkannten Borreliose vermutlich schädlicher wäre, als die von psychosomatischen Erkrankungen.

Ansonsten schließe ich mich Urmel an.

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Thanks given by: urmel57 , Filenada , Susanne_05

Hallo Urmel und Valtuille,

eure Sichtweisen stehen euch natürlich zu; sie sind mir auch bereits länger bekannt. Doch mehr Wahrheitsliebe halte ich auf lange Sicht für besser für die Sache der Erkrankten, die wissen, was sie haben. Und mehr Wahrheitsliebe wäre besser für viele der Erkrankten, die nicht wissen, was sie haben. Denn ihnen drohen empfindliche Fehlbehandlungen bzw. die werden ihnen sogar angetan. Übrigens wären m. E. alle Aufklärungsbücher in unserer Sache oder die Bemühungen gewisser Ärzte um unsere Erkrankung ohne Wahrheitsliebe regelrecht "überflüssig". Diese Sicht steht mir wiederum zu, und die setze ich auch stringent um:

Ohne Gesundheit und Hilfen von unserem sog. Gesundheits-/Sozialsystem bleibt mir nur das mühselige Erarbeiten meiner "Medizin". Das sind nun seit drei Jahren halbwegs gesunde Ernährung v. a. aus dem eigenen Garten und selbst gesammelte, erstklassige Heilkräuter. Dafür brauche ich genügend Zeit, die von langen Diskussionen geraubt wird.

Immerhin kann ich noch sagen, dass die _unbedingte_ Wahrheitsliebe sehr gut für (meine?) psychische Stabilität zu sein scheint. Einige Borreliose-Erkrankten in meinem näheren Umfeld agieren inzwischen übrigens ähnlich und kommen seither auch besser mit ihrer (unserer!) Seuche zurecht...
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Thanks given by:

Die Frage die sich mir dabei aber stellt ist, was ist denn die Wahrheit? Das ist ja doch sehr subjektiv und da kann man ewig philosophieren. Oft lässt sich die Wahrheit ja nur in Teilen oder Etappen erkunden. Gerade bei solchen komplexen Erkrankungen weiß man ja oft gar nicht, welche Symptome da eigentlich was bedingen. Ich dachte auch lange Zeit, meine Symptome kommen von meiner grundlegenden Autoimmunerkrankung und habe da selbst so einige Zeit gebraucht, um sehen zu können, dass da doch noch etwas Anderes dahinter steckt. Jetzt weiß ich immer noch nicht genau, welche Symptome denn eigentlich der Borreliose zuzuordnen sind und ob die überhaupt noch so gravierend sind oder auch welche Rolle meine Co-Infektionen dabei spielen.

Ich will damit nur sagen, das fühlt sich alles sehr ähnlich und auch miteinander verwoben an und meine Wahrheit ist es z. B. nicht, alles nur auf die Borreliose zu schieben. Ich wäre sehr froh, wenn's denn so einfach bei mir wäre...

Wenn du mit Wahrheitsliebe aber auch meinst, man sollte dranbleiben ist es ja letztendlich auch so, dass jeder für sich selbst festlegt, wie er seine Prioritäten setzen möchte und auch kann.
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Thanks given by: urmel57 , mari

Liebe mari,

Deine Formulierung suggeriert, dass weder
ich noch Valtuille wahrheitsliebend sind. 

Darin täuscht du dich jedoch gewaltig, falls du so denkst. Ich lasse mir das auch nicht unterschwellig unterstellen.

Bei der Forschungslage, die wir haben, ist es mit keiner Wahrheit weit her. Auf sich selbst bezogen, badet man die Ergebnisse aus seiner Wahrheitsfindung selbst aus. Verallgemeinern lässt sich dabei nichts. 

Das schreibe ich nicht für dich, mari, da dein Meinungsbild schon festgezogen erscheint, sondern für andere, die sich das antun, diese Diskussion zu verfolgen. 

Und jetzt begebe ich mich auch auf den Egotrip und wünsche einen schönen Tag.

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Thanks given by:

(25.06.2020, 06:59)mari schrieb:  ... brauche ich genügend Zeit, die von langen Diskussionen geraubt wird.

Dann tu doch Dir und uns etwas Gutes und unterlasse diese unproduktiven Diskussionen.
Ich kann sehr gut damit leben, wenn Du Deine Zeit beim Kräutersammeln im Wald verbringst.

Zotti
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Thanks given by: Filenada

Mein Hausarzt geht in rente ,ich war da ,ich soll mir einen neuen hausarzt suchen ,und dort meine beschwerden abklören lassen ,warum war ich sonst bei den Arzt ? Aus spass ,wurde irgenwas was aufgeschrieben ,und da war mann draussen..Jahrelang kömpft mann ,gegen das Unverständnis der Ärzte an .Keine Angst ich kämpfe weiter und weiter.
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