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Azithromycin und Minocyclin erhöhen Risiko für tödliche Herzkreislauferkrankungen
#1

Liebes Forum,


schon vor einigen Jahren stieß ich beim Recherchieren bereits auf Studien, wonach insbesondere Vorsicht geboten ist bei der Einnahme von Azithromycin, da dieses laut diesen Studien in Verbindung mit erhöhten, tödlichen Herzkreislauf-Vorfällen stehen.

Nun haben allerdings aktuelle Studien von 2020 diese älteren Studien bestätigt. Die Deutsche Gesellschaft für Intensiv- und Notfallmedizin sowie das Deutsche Ärzteblatt warnen daher vor der Einnahme dieses Antibiotikums:

https://www.youtube.com/watch?v=wCCpEMjdmHA

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/1...enmClHf4Dc

Minocyclin hingegen steht bei Langzeiteinahme in Verbindung mit der Entwicklung von Autoimmunerkrankungen und Leberschäden:

https://www.aerzteblatt.de/archiv/16955/...pDu-3tyLTY

Ich denke, die Leute, die vorhaben, diese Antibiotika einzunehmen, oder aber es bereits tun, sollten sich über diese Risiken im Klaren sein.
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Thanks given by: urmel57 , Filenada , Waldgeist , claudianeff , Sabine
#2

(06.04.2021, 19:57)Marvolo schrieb:  Ich denke, die Leute, die vorhaben, diese Antibiotika einzunehmen, oder aber es bereits tun, sollten sich über diese Risiken im Klaren sein.
Hast du dir auch die absoluten Zahlen angeschaut? Dann dürfte sich das relativieren. Natürlich sollte man es nicht zum Spaß nehmen und bei bestimmten Risikokonstellationen vorsichtig sein. Am besten man nimmt Doxy, da gibt es keines der Probleme.
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Thanks given by: micci
#3

(06.04.2021, 19:57)Marvolo schrieb:  schon vor einigen Jahren stieß ich beim Recherchieren bereits auf Studien, wonach insbesondere Vorsicht geboten ist bei der Einnahme von Azithromycin, da dieses laut diesen Studien in Verbindung mit erhöhten, tödlichen Herzkreislauf-Vorfällen stehen.
Was war denn der Anlaß deiner Recherchen damals?
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Thanks given by:
#4

(06.04.2021, 21:06)Markus schrieb:  
(06.04.2021, 19:57)Marvolo schrieb:  Ich denke, die Leute, die vorhaben, diese Antibiotika einzunehmen, oder aber es bereits tun, sollten sich über diese Risiken im Klaren sein.
Am besten man nimmt Doxy, da gibt es keines der Probleme.

Leberschaden durch Doxycyclin kommt schon auch vor, zum Glück nicht so häufig aber ein Auge sollte man da auch drauf haben.

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Thanks given by: Marvolo , micci
#5

(06.04.2021, 21:07)Markus schrieb:  
(06.04.2021, 19:57)Marvolo schrieb:  schon vor einigen Jahren stieß ich beim Recherchieren bereits auf Studien, wonach insbesondere Vorsicht geboten ist bei der Einnahme von Azithromycin, da dieses laut diesen Studien in Verbindung mit erhöhten, tödlichen Herzkreislauf-Vorfällen stehen.
Was war denn der Anlaß deiner Recherchen damals?

Ein Familienmitglied hat es verschrieben bekommen. Und da ich eh immer erstmal zu allem die Pros & Cons recherchieren muss, stieß ich damals bereits auf Studien aus den frühen 10er Jahren. Zwischenzeitlich dachte ich dann, dass diese durch neuere widerlegt wurden. Aber die aktuellsten sind wohl nun die von letztem Jahr.

(06.04.2021, 21:06)Markus schrieb:  
(06.04.2021, 19:57)Marvolo schrieb:  Ich denke, die Leute, die vorhaben, diese Antibiotika einzunehmen, oder aber es bereits tun, sollten sich über diese Risiken im Klaren sein.
Hast du dir auch die absoluten Zahlen angeschaut? Dann dürfte sich das relativieren. Natürlich sollte man es nicht zum Spaß nehmen und bei bestimmten Risikokonstellationen vorsichtig sein. Am besten man nimmt Doxy, da gibt es keines der Probleme.

Beim Doxy las ich von Magenschleimhaut-Schädigungen. Da wird teilweise sogar empfohlen, einen Magenschutz mit dazu einzunehmen.
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Thanks given by: urmel57
#6

(06.04.2021, 22:08)urmel57 schrieb:  Leberschaden durch Doxycyclin kommt schon auch vor, zum Glück nicht so häufig aber ein Auge sollte man da auch drauf haben.
Ich meinte die seltenen, autoimmunen NW bei Minocyclin. Da ist m.W. nichts bekannt, dass das bei Doxy auch vorkommt.
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Thanks given by:
#7

(06.04.2021, 23:00)Markus schrieb:  
(06.04.2021, 22:08)urmel57 schrieb:  Leberschaden durch Doxycyclin kommt schon auch vor, zum Glück nicht so häufig aber ein Auge sollte man da auch drauf haben.
Ich meinte die seltenen, autoimmunen NW bei Minocyclin. Da ist m.W. nichts bekannt, dass das bei Doxy auch vorkommt.

Hoffen wir's. Tendentiell: nur weil etwas nicht bekannt ist, muss es ja nicht heißen, dass es nicht existiert. Andererseits traten die autoimmunen Nebenwirkungen bei Minocyclin ja auch bei der Langzeiteinahme zur Aknetherapie auf. Also größer 6 Monate.

Ich weiß nicht, ob es hier Leute gibt, die Mino für solch lange Zeit am Stück dauerhaft einnehmen. Generell würde ich meinen, sollte man AB ja nur so lange wie nötig und dabei so wenig wie möglich nehmen.

Wieder andererseits ist Mino mittlerweile sogar im Gespräch zur anfänglichen prophylaktischen Versorgung bei Multiple Sklerose. Zumindest hat es Patienten nach einem CIS signifikant weniger in eine MS geführt als in der Placebo-Gruppe. Studien gibts bei Google: Mino + MS.
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Thanks given by: urmel57 , Sabine
#8

@Marvolo
Das AB immer Nebenwirkungen haben, wissen wir alle.
Ich habe mein Leben lang AB vermieden, wenn es ging. Jetzt brauche ich sie wegen Borrelliose. Mein grösster Wunsch ist es, davon wegzukommen. Ich probiere einiges.
Ich werde jetzt mit Buhner einiges machen. Ich weiss auch, dass das Imunsystem wichtig ist. Aber viele haben kein gutes Immunsystem, aus welchen Gründen auch immer.
Ich würde dir auch mal das Buch von H.-S. empfehlen.
Viele hier im Forum müssen AB nehmen. Was geht in ihnen vor, wenn sie das lesen??? Da reicht schon die Überschrift, ohne den Link zu öffnen. Es werden Ängste hervorgerufen, die sowieso schon bestehen.
Ausserdem schreibst du in deinen Threads, dass du selbst mit Ängsten zu tun hast.
Gut, du möchtest die User informieren über die Gefahren mit AB. Hast du auch eine andere Lösung?
Jeder kann sich dies bei Bedarf googeln. Jemand, der Krebs hat, kann man auch nicht von einer Chemo abraten, weil dies Nebenwirkungen hat oder?
Du therapierst mit Alternativmedizin? Das würden wir hier alle gern machen, wenn es ausreichen würde.
Das man Medikamente nur soviel und solange einnehmen muss, wie benötigt wird, ist uns allen bekannt.
Was sollen bitte alle diejenigen machen, die keine andere Möglichkeit haben? Davon gibt es genug User. Es gibt auch User, die erst länger so mit Naturheilmethoden therapiert haben, wo sich die Borreliose und dazu Co. Infektionen so richtig entwickelt haben. Da braucht man nur etwas hier zu googeln. Dann gibt es auch User, die lange registriert sind, nicht mehr hier schreiben und noch hier reinschauen. Warum wohl? Wenn sie keine Probleme mehr haben, würden sie dann noch hier reinschauen? Das frage ich mich.
Das wünsche ich dir nicht.
Ich wünsche dir, dass du mit deiner Therapie richtig bei dir liegst.
Sorry ist nicht böse gemeint, nur mal zum nachdenken.
LG
Chance
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Thanks given by: micci , Frln_Brd
#9

Prinzipiell sollte man mit konkreten Zahlen arbeiten, die es hier ja auch geben würde. Eine Pauschale Aussage "erhöht Risiko" ist halt wenig hilfreich und Zugriff auf den Artikel habe ich jetzt nicht. Wie stark wird das Risiko erhöht? Bei wem? Prinzipiell kann jedes Medikament tödliche Nebenwirkungen haben und sei es nur ein allergischer Schock.

Ich wäre vorsichtig die alternativen Mittel als harmlos(er) anzusehen. Es gibt dort nur keine Untersuchungen dazu, das heißt man weiß einfach nichts dazu. Auch weil Kräuter hunderte wirksame Verbindungen drin haben, dazu nimmt man ja in der Regel mehrere verschiedene Kräuter und dann oft noch Medikamente dazu. Gerade die Auswirkungen auf die Erregungsbildung des Herzmuskels (QTc-Intervall) dürfte bei den meisten Kräutern nicht untersucht sein, wohingegen das bei allen Medikamenten gemacht wurde.

Aber ich stimme marvolo insofern zu, dass man schon gute Argumente haben sollte, weshalb man Minocyclin gegenüber Doxycyclin präferiert. Bei einer manifesten Autoimmunerkrankung würde ich davon absehen das zu nehmen. Und bei Makroliden muss man halt den Einzelfall anschauen. Frauen, Ältere und am Herzen Vorerkrankte sind prinzipiell gefährdeter und da muss man es halt gut abwägen und auch regelmäßig EKG kontrollieren.
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Thanks given by: Marvolo , micci , Sabine
#10

(07.04.2021, 06:47)Chance schrieb:  Viele hier im Forum müssen AB nehmen. Was geht in ihnen vor, wenn sie das lesen??? Da reicht schon die Überschrift, ohne den Link zu öffnen. Es werden Ängste hervorgerufen, die sowieso schon bestehen.
[...]
Gut, du möchtest die User informieren über die Gefahren mit AB. Hast du auch eine andere Lösung?

Liebe/r Chance,

Dieser Thread soll ganz und gar nicht eine Art "Panikmache" sein, eher zur Wachsamkeit aufrufen. Du hast recht, dass jedes Medikament, selbst eine Aspirin, eine Litanei von Nebenwirkungen hat. Allerdings, so würde ich meinen, sollte man doch dann immer noch unterscheiden zwischen allgemeinen Nebenwirkungen und solchen, die ein erhöhtes Risiko für kardivaskuläre Mortalität mit sich bringen und vor denen dann extra in einem Rundschreiben der Ärztekammer gewarnt werden muss!

Natürlich bedeutet das jetzt nicht, dass man bei der Einnahme von Azi sofort und jederzeit tot umfällt und bei Mino sofort Autoimmunerkrankungen entwickelt, um Gottes Willen! Dann wären die beiden längst nicht mehr auf dem Markt.

Allerdings sollte man sich doch im Klaren darüber sein, was diese beiden im Zweifelsfall so anrichten können und dies sollte dazu verleiten, sich vielleicht auch über mögliche Alternativ-AB Gedanken zu machen. Es gibt nicht nur Azi und Mino zur Behandlung. Man sollte ohnehin bei medizinischen Themen nicht blindlings irgendwelchen Ärzten vertrauen, egal ob Nicht-Spezi oder Spezi.

Meine Erfahrung mit meinem ehemaligen Spezi war folgende:
Auch er riet mir zum Standard-Schema-F-Programm, das da wäre: Azithromycin, Minocyclin plus das in Deutschland gar nicht zugelassene und auch (im Tierversuch) karzinogene Tinidazol.

Da ich mich bereits vor dem Spezi-Besuch ausgiebig über diese Produkte informiert hatte (was in meinen Augen einfach dazu gehört), sprach ich ihn auf die obigen Studien beim Azi an und dem Risiko für QT-Verlängerungen beim Azi.

Seine Reaktion war vielsagend: "Ja und?"

Das hat mir direkt ein flaues Gefühl im Bauch gegeben. Ein Arzt, der es weder für nötig hält, vor der Verschreibung dieser 3er Präparate ein EKG zu schreiben, um den individuellen Herz-Kreislaufstatus zu prüfen, noch Leber- oder Nierenwerte zu checken, um zu schauen, ob es da eventuell Komplikationen geben könnte, und der dann auf die besorgte Nachfrage bezüglich nachgewiesener kardivaskulärer Probleme mit "Ja und?" antwortet, also das ist sehr suspekt.

Letzten Endes muss das jeder für sich selbst entscheiden - dieser Post hier dient, wie gesagt, nicht zur Panikmache, sondern zur Wachsamkeit. Mir persönlich wäre es lieber, ich wüsste direkt über alle Eventualitäten, welche nun mal erwiesen sind, Bescheid, als dass ich mir irgendetwas reinpfeiffe, und am Ende bin ich kränker als vorher.

Bezüglich der Phytotherapie:
Da muss ich @Markus ebenfalls zustimmen: die Phytotherapie ist sicherlich nicht weniger effektiv als die chemisch-synthetische AB-Therapie. Das Problem ist, wie schon angesprochen, nur darin, dass man bei pflanzlichen Produkten keine oder kaum Studien hat, die eine Wirkung und/oder Nebenwirkungen dokumentieren.

Ich habe das gerade selbst erlebt: ich nahm eine ganze Weile das Samento & Banderol vom Cowden-Protokoll ein, da dies (laut Berghoff) die einzigen pflanzlichen Alternativen zum Tinidazol seien und die Möglichkeit hätten, Biofilme aufzulösen (eine einzige Studie aus 2010 ist hier in vitro bekannt).
Allerdings bekam ich mit der Zeit ziemliches polyneuropathisches Hautbrennen und seit ich die 2 weggelassen und für das Hautbrennen täglich Keltican einnehme, ist es wieder besser geworden.

Soll heißen: ich wäre bei den pflanzlichen Produkten mindestens genauso vorsichtig und wachsam wie bei AB. Nur weil noch nichts darüber bekannt ist, heißt es nicht, dass das alles harmloses "Esotherik"-Zeug ist. Artimisia Annua, trotz seiner gepriesenen Kräfte, geht mit der Zeit auch sehr auf die Leber bzw. wirkt lebertoxisch.

Man ist bei den pflanzlichen Produkten eben nur sehr viel mehr Versuchskanichen als bei den antibiotischen Produkten, da die wenigstens allesamt Zulassungsverfahren durchlaufen haben. Bei den pflanzlichen Produkten heißt es: ausprobieren und schauen, ob und was passiert und im Zweifelsfall nichts negatives.

Das nur zur Aufklärung, welche Intention mit diesem Thread beabsichtigt ist: warnend und aufklärend, anstatt angsteinflößend.
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Thanks given by: Filenada


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