(07.04.2021, 06:47)Chance schrieb: Viele hier im Forum müssen AB nehmen. Was geht in ihnen vor, wenn sie das lesen??? Da reicht schon die Überschrift, ohne den Link zu öffnen. Es werden Ängste hervorgerufen, die sowieso schon bestehen.
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Gut, du möchtest die User informieren über die Gefahren mit AB. Hast du auch eine andere Lösung?
Liebe/r Chance,
Dieser Thread soll ganz und gar nicht eine Art "Panikmache" sein, eher zur Wachsamkeit aufrufen. Du hast recht, dass jedes Medikament, selbst eine Aspirin, eine Litanei von Nebenwirkungen hat. Allerdings, so würde ich meinen, sollte man doch dann immer noch unterscheiden zwischen allgemeinen Nebenwirkungen und solchen, die ein erhöhtes Risiko für kardivaskuläre Mortalität mit sich bringen und vor denen dann extra in einem Rundschreiben der Ärztekammer gewarnt werden muss!
Natürlich bedeutet das jetzt nicht, dass man bei der Einnahme von Azi sofort und jederzeit tot umfällt und bei Mino sofort Autoimmunerkrankungen entwickelt, um Gottes Willen! Dann wären die beiden längst nicht mehr auf dem Markt.
Allerdings sollte man sich doch im Klaren darüber sein, was diese beiden im Zweifelsfall so anrichten können und dies sollte dazu verleiten, sich vielleicht auch über mögliche Alternativ-AB Gedanken zu machen. Es gibt nicht nur Azi und Mino zur Behandlung. Man sollte ohnehin bei medizinischen Themen nicht blindlings irgendwelchen Ärzten vertrauen, egal ob Nicht-Spezi oder Spezi.
Meine Erfahrung mit meinem ehemaligen Spezi war folgende:
Auch er riet mir zum Standard-Schema-F-Programm, das da wäre: Azithromycin, Minocyclin plus das in Deutschland gar nicht zugelassene und auch (im Tierversuch) karzinogene Tinidazol.
Da ich mich bereits vor dem Spezi-Besuch ausgiebig über diese Produkte informiert hatte (was in meinen Augen einfach dazu gehört), sprach ich ihn auf die obigen Studien beim Azi an und dem Risiko für QT-Verlängerungen beim Azi.
Seine Reaktion war vielsagend: "Ja und?"
Das hat mir direkt ein flaues Gefühl im Bauch gegeben. Ein Arzt, der es weder für nötig hält, vor der Verschreibung dieser 3er Präparate ein EKG zu schreiben, um den individuellen Herz-Kreislaufstatus zu prüfen, noch Leber- oder Nierenwerte zu checken, um zu schauen, ob es da eventuell Komplikationen geben könnte, und der dann auf die besorgte Nachfrage bezüglich nachgewiesener kardivaskulärer Probleme mit "Ja und?" antwortet, also das ist sehr suspekt.
Letzten Endes muss das jeder für sich selbst entscheiden - dieser Post hier dient, wie gesagt, nicht zur Panikmache, sondern zur Wachsamkeit. Mir persönlich wäre es lieber, ich wüsste direkt über alle Eventualitäten, welche nun mal erwiesen sind, Bescheid, als dass ich mir irgendetwas reinpfeiffe, und am Ende bin ich kränker als vorher.
Bezüglich der Phytotherapie:
Da muss ich @Markus ebenfalls zustimmen: die Phytotherapie ist sicherlich nicht weniger effektiv als die chemisch-synthetische AB-Therapie. Das Problem ist, wie schon angesprochen, nur darin, dass man bei pflanzlichen Produkten keine oder kaum Studien hat, die eine Wirkung und/oder Nebenwirkungen dokumentieren.
Ich habe das gerade selbst erlebt: ich nahm eine ganze Weile das Samento & Banderol vom Cowden-Protokoll ein, da dies (laut Berghoff) die einzigen pflanzlichen Alternativen zum Tinidazol seien und die Möglichkeit hätten, Biofilme aufzulösen (eine einzige Studie aus 2010 ist hier in vitro bekannt).
Allerdings bekam ich mit der Zeit ziemliches polyneuropathisches Hautbrennen und seit ich die 2 weggelassen und für das Hautbrennen täglich Keltican einnehme, ist es wieder besser geworden.
Soll heißen: ich wäre bei den pflanzlichen Produkten mindestens genauso vorsichtig und wachsam wie bei AB. Nur weil noch nichts darüber bekannt ist, heißt es nicht, dass das alles harmloses "Esotherik"-Zeug ist. Artimisia Annua, trotz seiner gepriesenen Kräfte, geht mit der Zeit auch sehr auf die Leber bzw. wirkt lebertoxisch.
Man ist bei den pflanzlichen Produkten eben nur sehr viel mehr Versuchskanichen als bei den antibiotischen Produkten, da die wenigstens allesamt Zulassungsverfahren durchlaufen haben. Bei den pflanzlichen Produkten heißt es: ausprobieren und schauen, ob und was passiert und im Zweifelsfall nichts negatives.
Das nur zur Aufklärung, welche Intention mit diesem Thread beabsichtigt ist: warnend und aufklärend, anstatt angsteinflößend.