[Susanne_05]

Bei dem derzeitigen Stand der Gentests wäre ich trotzdem eher vorsichtig, was ich mit den Analysen anfange, zumal wir ja alle keine Spezialisten dafür sind und die "halbwegs erschwinglichen" Gentests - so genannte lifestyle-tests sehr begrenzt in ihrer Aussagekraft sind.
Medizinische kommerzielle tests sind derzeit in Deutschland verboten.

Zu medizinischen Zwecken werden entsprechende Gentests unter medizinischer Begleitung durchgeführt. Das habe ich selbst auch schon testen lassen, kann man kostenfrei testen lassen, wenn genetische Erkrankungen in der Familie auftauchen.

Hier nochmal ein Artikel zur begrenzten Aussagekraft dieser tests. Ich weiß, dass die lifestyle-tests trotzdem "hype" sind derzeit, aber habe jetzt selbst Etliches darüber gelesen und es überzeugt mich im Moment eher weniger...

Nur mal  Zitate aus folgendem Artikel von Florian Eger, Facharzt für Humangenetik an der Uniklinik in Köln:

"Für solche Tests werden punktuell einzelne Positionen im Genom angeguckt, die etwas mit Krankheiten zu tun haben könnten – etwa jeder fünftausendste DNA-Buchstabe. Für die Berechnung einer bestimmten Risikoziffer werden vielleicht ein paar Dutzend Positionen berücksichtigt. Am Ende ist das Ergebnis: Die Wahrscheinlichkeit an Herzinfarkt zu sterben ist im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung nur halb so hoch. Hätte der Test aber noch tausend weitere Punkte untersucht, wäre vielleicht herausgekommen, dass das Risiko fünffach erhöht ist“ 

oder:

"Auch der Abstrich über die Mundschleimhaut, wie er im Fall von kommerziellen Anbietern häufig als Grundlage genutzt wird, biete kein besonders hochwertiges Ausgangsmaterial – sagt der Humangenetiker Huu Phuc Nguyen, Lehrstuhlleiter an der Ruhr-Uni Bochum."


https://www.envivas.de/magazin/gesundhei.../gentests/

[micci]

Ich weiß zu diesem Thema Genanalyse auch (noch) nichts Konkretes aber es gibt wohl anscheinend facebook-Gruppen, die sich dazu austauschen.

Das stimmt. Allerdings, wenn man austauschen will, braucht man zuerst, einige neue Begriffe/Wörter zu lernen, so wie die Sprache, durch die man kommunizieren will.

Medizinisch wird es derzeit anscheinend eher nicht begleitet.

Das Wissen über genetische Prädisposition kann manchmal Hinweise geben auf Probleme, die mit anderen diagnostischen Mitteln nicht erfasst oder unzureichend erklärt werden können. Also geht es nicht um die „medizinische Begleitung“, sondern um die Möglichkeit der besseren Diagnostik.

Im Übrigen gibt es Ärzte, die es „medizinisch begleiten“. Einen Namen darf ich hier erwähnen: Dr. Ben Lynch. In seinem Buch „Dirty Genes“ („Schmutzige Gene“) beschreibt er in einer sehr einfachen Sprache (für mich aus heutiger Sicht fast populistisch) die Wirkung von einigen Genen auf Stoffwechselprozesse im Körper und gibt einige Rezepte u.ä. zu Verbesserung der Symptomatik. Als Einstieg in die Thematik würde ich aber zunächst diese leicht verdauliche Kost empfehlen. Seine Videoveröffentlichungen im Netz sind schon viel komplexer.

Geht doch 

Es ging doch nicht um den generellen privaten Austausch, sondern die Infos, die Andere verwerten können. 
Es würde mich auch interessieren was bei deiner Genanalyse herausgekommen ist und mit welchen NEM Du Erfolge erzielen konntest. 

LG
micci

[claudianeff]

Wie das genetische Enzymsystem Entgiftungsprozesse steuert zeigt am besten Dr. Müller in diesem Video:

.

https://forum.onlyme-aktion.org/showthre...&highlight

.

Wie man sieht, wirken unterschiedliche Enzyme eng zusammen. Wenn aber die Produktion oder die „Arbeitsweise“ von diesen Enzymen durch Varianten in den entsprechenden Genen gestört ist (Polymorphismen: Genvarianten), können metabolische Prozesse nicht so optimal verlaufen. Das Problem ist anscheinend bereits gut bekannt:

Immer wieder wird beobachtet, dass in einer Gruppe von Menschen, die unter vergleichbaren Bedingungen leben und gegenüber bestimmten Umweltfaktoren exponiert sind, nur einige Individuen im Zusammenhang mit diesen Expositionen von gesundheitlichen Auswirkungen betroffen sein können. In der Auseinandersetzung mit der Umwelt und den aufgenommenen Fremdstoffen spielen die Fremdstoff-metabolisierenden Enzyme (FME) eine große Rolle. So genannte „Polymorphismen“ oder Sequenzvariationen dieser Enzyme können, wie aus Studien zu Arzneimittelnebenwirkungen und Unglücksfällen bekannt, für erhebliche interindividuelle Unterschiede im Fremdstoffmetabolismus verantwortlich sein.

Aus: https://www.rki.de/DE/Content/Kommission...cationFile

Die Auswertungen der Tests, die ich gemacht habe, zeigten, dass die GSTP1 und SOD2 bei mir homozygote Varianten haben, CBS und mehrere NAT2 heterozygot sind. Hinzu kommt, dass Methylierungsgene von MTHFR und MTRR (ein anderer Genkomplex, der aber ebenso an Entgiftungsprozessen beteiligt ist) auch mehrere Polymorphismen aufweisen: Und die Genvarianten COMT, die de Katecholamine abbauen sollen, funktionieren etwa zu 48%.

Anhand dieses Befundes gab es Empfehlungen:

Brokkoli, Kohl zuführen, Diindolylmethan, Glucarate, NAC, Kardamom, Sulforaphan, NAC, Molke, Vitamin B3, Vitamin B5, Molybden, Hydroxy B12 (hydroxycobalamin), Phosphatidylcholine,TMG, Phosphatidylserine, Zinc, Ornithin/Arginin, Mangan, SAMe, CoQ10, L-Methylfolat, Vitamin B12, Ribo-5-phosphat, Folinsäure, Folat, Vitamin E in Tocotrienolform, Gluthation, 

Vit C

Zugleich sollte man vermeiden (was bei entsprechenden Genvarianten vermerkt wurde): Curcuma, Cumin, Graipfrut, Vit E,

Methyl B12, Methyl donors, Cannabis, Taurin, Sulfates, BCAA.

Am besten haben mir die Aminosäuren Ornithin, Glycin, Glutamin und NAC geholfen (auf einmal konnte ich das NAC vertragen). Mit B Vitaminen habe ich alle auf aktives Vitamin B Hydroxycobalamin, Folat und auf B6 in P-5-P Form umgestellt, mit ab und zu auch B12 als L-Methylfolat.

Alles andere habe ich nur in kleinen Mengen genommen, mit Ausnahme von Brokkoli und Kohl. Vit E habe ich ganz abgesetzt, Arginin und Molke auch.

Noch etwas zu Auswertung: Es gibt viele Anbieter, die solche Tests auswerten, ich habe bei zwei gemacht, die es kostenlos anbieten.

[zeitzone]

Hallo Claudia

einen Gen-Test (siehe Anhang) habe ich auch, aber null Auswertung. Es wurde nur angemerkt, daß meine Entgiftung miserabel sei. Vielleicht schiebe ich mir ja teuere NEMs und gute Lebensmittel rein, die mir eher schaden als nützen, aber mir fehlt einfach der Durchblick.
Dort nachfragen kann ich nicht, da ich aus anderen Gründen diese Praxis nicht mehr aufsuche.
 

                                                                                                                                                             Gruß  zeitzone

[micci]

Hallo Claudia

einen Gen-Test (siehe Anhang) habe ich auch, aber null Auswertung. Es wurde nur angemerkt, daß meine Entgiftung miserabel sei.                Vielleicht schiebe ich mir ja teuere NEMs und gute Lebensmittel rein, die mir eher schaden als nützen, aber mir fehlt einfach der Durchblick.
Dort nachfragen kann ich nicht, da ich aus anderen Gründen diese Praxis nicht mehr aufsuche.
 

                                                                                                                                                             Gruß  zeitzone

Vielleicht kann Claudia noch mal für uns Alle schreiben, wie man an die kostenlose Auswertung ran kommt.
Danke!

[claudianeff]

Vielleicht schiebe ich mir ja teuere NEMs und gute Lebensmittel rein, die mir eher schaden als nützen,

Mir scheint (geht zumindest aus meiner Erfahrung hervor), dass die Ärzte bei der Anamnese und bei Beratungsgesprächen zuerst ihre eigene Verkaufsstrategie im Blick haben. Und sie können dabei sehr überzeugend sein. 

Und jetzt zu Deinem Test:

Anhand von diesen einzelnen Genen kann man kaum was sagen. Da müssten mehrere Gene erfasst werden, um aus dem Zusammenhang das Problem erkennen zu können. Z.b. Du hast das NAT homozygot, aber es gibt mehrere NAT Gene, die vielleicht unverändert sind und somit die Wirkung eines einzelnen NAT ausgleichen können. Außerdem sind Deine gstmt1 Gene (Entgiftungsgene) ohne Veränderung, da sollte die Entgiftung gut funktionieren. Du kannst natürlich selbst zu jedem Gen etwas nachlesen, wenn Du dr. google fragst. Und es gibt im Netz eine Menge von Informationen dazu, auch einfache Erklärungen für den Anfang, z.b. hier:

Nutrigenetik

Nutrigenetik – Ernährung und Nahrungsergänzung bei genetischen Polymorphismen - Das GesundheitsPlus (das-gesundheitsplus.de)

Was mir dennoch auffällig in Deinem Test erscheint, sind es zwei ungünstige Konstellationen:

1. Dein COMT Gen ist in homozygoter Variante. D.h. es baut solche Stoffe wie verschiedene Hormone etc, deutlich langsamer ab als ein unverändertes Gen. Die meisten Menschen können damit gut leben (das muss man immer betonen). Außerdem macht ein Gen für sich allein noch keine Musik. Nur wenn andere Faktoren ins Spiel kommen, können metabolische Kreise ins Wanken geraten. Eines von diesen ungünstigen Faktoren sehe ich bei Dir das Gen MTHFR homo (habe ich auch). Das MTHFR steht für gute/schlechte Methylierung. In Deinem Fall stark reduziert (könnte schon allein Vergiftungssymptome verursachen) und zusammen mit dem ungünstigen COMT würde ich als erstes auf die NEMs Einnahme achten, insbesondere auf die Vitamin B Gruppe. Hier wird empfohlen, Methylspender zu vermeiden. Also kein B12 Methylcobalamin, eher B12 Hydroxycobalamin. Keine konventionelle Folsäure! Beim MTHFR sollte man außerdem alle Vitamine B-Gruppe im Komplex substituieren und nur in ihrer aktiven Form. Z.b. B6 als P-5-P. (Aber zuerst in kleinsten Mengen ausprobieren!)

2. Die Expression von IFNG Gen ist äußerst ungünstig bei einer chronischen Infektion. Hier nachzulesen:

Dieses Gen kodiert für ein lösliches Zytokin, das zur Klasse der Typ-II-Interferone gehört. Das kodierte Protein wird sowohl von Zellen des angeborenen als auch des adaptiven Immunsystems sezerniert. Das aktive Protein ist ein Homodimer, das an den Interferon-Gamma-Rezeptor bindet, der eine zelluläre Reaktion auf virale und mikrobielle Infektionen auslöst. Mutationen in diesem Gen sind mit einer erhöhten Anfälligkeit für virale, bakterielle und parasitäre Infektionen sowie für verschiedene Autoimmunerkrankungen verbunden.

Aus: IFNG-Interferon gamma [Homo sapiens (Mensch)] - Gen - NCBI (nih.gov)

Insgesamt würde ich aus meiner Kaffeesatzleserei empfehlen, immunologisch weiter abzuklären und wenn möglich, den Erregerlast zu minimieren.

Vielleicht kann Claudia noch mal für uns Alle schreiben, wie man an die kostenlose Auswertung ran kommt.

@micci:

Als erstes möchte ich Dir empfehlen, die Suchmaschine zu bedienen, z.b. sagt sie dann:

Gentests & DNA-Analysen - alle Infos | Gesundheitsportal

Wenn Du ganz konkret danach fragst, wo ich die Auswertung gemacht habe, ist es kein Problem: bei nutrahacker. Aber bitte verstehe mich nicht falsch: wenn die Auswertung kostenlos ist, heißt es nicht, dass sie die beste ist. Genauso bei den Tests. Das versuche ich die ganze Zeit klar zu machen: man muss sich selbst mit eigenen Genen und mit den div. Anbietern der Tests / Auswertungen befassen.

Und ich würde es sehr begrüßen, wenn weitere Fragen in einem anderen Thread besprochen werden.
z.b. hier wurde schon einiges dazu geschrieben:

https://forum.onlyme-aktion.org/showthre...ht=gentest

[lI Moderator Il]

Die beiden Threads, in denen sich zu Gentests ausgetauscht wird, habe ich zusammengeführt.

Gruß Mod.