20.06.2024, 14:59
Hallo liebe Mitglieder,
ich bin neu hier, denn ich habe gestern die (wahrscheinliche) Diagnose „chronische Borreliose“ erhalten.
Ich schreibe hier um mich auszutauschen, in Erfahrung zu bringen ob meine Symptome einigen hier bekannt vorkommen und hoffe auch auf positive Erfahrungen.
Ich bin weiblich, 30 Jahre alt und habe 2 kleine Kinder. Zeckenstiche habe ich als Kind mehrmals gehabt, kann mich jedoch an keine Wanderröte oder danach aufgetretene Probleme erinnern.
Im letzten Jahr hatte ich mehrere Anginen während der Schwangerschaft, habe dann im April meine Tochter bekommen und danach wieder 2 Anginen gehabt. Während der letzten Angina fing ich urplötzlich an, furchtbar zu zittern und dachte, ich kippe gleich um. Ansonsten hatte ich auch mehrere Symptome, die ich von den vorherigen Anginen nicht kannte. Normalerweise habe ich nie Fieber, doch diesmal hatte ich welches und dazu extremen Schüttelfrost über mehrere Stunden. Am folgenden Tag bekam ich ein Antibiotikum gegen die Angina. Nach weiteren 3 Tagen kribbelte plötzlich meine linke Körperhälfte, als würde sie einschlafen. Zudem hatte ich in beiden Händen/armen ein Schwächegefühl. Dies alles schob ich auf die Angina. Jedoch blieben die Symptome noch einige Wochen, auch als die Angina längst abgeklungen war.
Irgendwann gingen die Symptome weg, lediglich das Zittern (Tremor) blieb in abgeschwächter Form (und ist bis heute da). Ich lies dies untersuchen und bekam die Diagnose „essentieller Tremor“ - alle anderen Symptome waren zu dem Zeitpunkt nicht da und wurden als „psychisch“ abgestempelt. Im August ließ ich mir die Mandeln entfernen. Ca. 1 Monat später kam dieses einseitige Kribbeln wieder und hielt einige Tage an. Das Zittern war auch wieder stärker. Ich fühlte mich auch ständig aus dem Nichts wie aufgeregt, spielte mit meinen Kindern und urplötzlich war mir, als müsste ich gleich vor 1000 Leuten sprechen. Ich ging danach zu 3 Neurologen. MS wurde anhand von Kopf- und Rücken-MRT ausgeschlossen. EEG, SEP und Muskel-Ultraschall waren absolut unauffällig.
Final diagnostizierten mir alle Ärzte eine neurologische Funktionsstörung bzw. eine Angststörung und schickten mich zum Psychologen.
Mittlerweile gesellen sich zu den Symptome auch Muskelzuckungen, die sichtbar sind und auftreten, sobald ich mich in Ruhe befinde. Außerdem ist das anfängliche Zittern in einen atypischen Rigor übergegangen. Sobald ich ein Körperteil (Hand, Rücken, Bein, Kopf, Arm) beuge, zittert es ruckeln im Gelenk - die Bewegung ist nicht flüssig. Dies passiert aber nur bei aktiver Bewegung, also wenn ich sie selbst ausführe. Bei passiver Bewegung wäre das wohl typisch für Parkinson.
Zudem leide ich seit Anfang des Jahres unter Problemen beim Gehen. Erst hatte ich wochenlang einen erhöhten Muskeltonus im rechten Bein, dann plötzlich das Gefühl, als wären beide Beine aus Wackelpudding. Seitdem das wieder besser ist, wechseln sich der erhöhte Muskeltonus mit einem unsicheren Gefühl in beiden Beinen ab. Ich habe oft nach einer Weile, das dringende Gefühl mich zu setzen. Nach dem Sitzen geht es dann auch kurzzeitig wieder. Ich liebe es zu wandern, klettern und zu rennen und habe mittlerweile echt Angst, im Rollstuhl zu landen. Wenn ich mich hinknie, fangen die Beine an zu zittern, ich habe kaum Halt. An manchen Tagen ist es mit der Feinmotorik schwierig, zudem sind auch Kauen & Schlucken manchmal anstrengend.
Wenn ich nachts oder morgens aufwache, zittere ich am ganzen Körper. Das hält kurz an, bis ich richtig wach bin, ist aber sehr beängstigend.
Meine Muskeln im ganzen Körper fühlen sich an, als hätte ich Kraftsport gemacht, als wären sie überanstrengt worden. Manchmal jucken und vibrieren die Muskeln/Nerven auch von innen, ist ganz seltsam und schwer zu beschreiben. Insgesamt fühle ich mich sehr wackelig und unsicher, aber auch als wäre ich gleichzeitig sehr angespannt.
Im Dezember hat mein Hausarzt Borrelien igG-AK (ELISA) und Borrelien IgM-AK (ELISA) kontrollieren lassen, aber beides war mit 0.51 Al und 0.26 Al im Referenzbereich. Kann mir hier vielleicht jemand erklären, wie das geht? Warum war beides unauffällig, obwohl nun doch Borreliose nachgewiesen wurde?
Ich war vor kurzem dann, weil ich einfach keine Ruhe geben möchte, bei einem auf Borreliose spezialisierten Arzt. Gestern hat die Auswertung dann ergeben, dass doch Borreliose vorliegt.
Rückblickend ist mir auch aufgefallen, dass ich die letzten Monate immerwieder Hüftschmerzen und schmerzende Füße (vor allem morgens) hatte. Teilweise konnte ich kaum auftreten und es ist immerwieder von selbst verschwunden.
Meine aktuellen Werte sind wohl nicht ganz eindeutig, er sagte jedoch, dass ja nichts anderes gefunden wurde und die Symptome schon passen könnten (nur den Rigor kennt er bisher nicht als Symptom).
Meine Werte:
CRP 0.46 mg/dl (< 3.0)
TNF-Alpha 8.6 pg/ml (< 8.1)
ATP 2.88 uM (> 2.5)
Borrelia afzelii 2.6 SI (< 2.0)
Borrelia sensu stricto 2.8 SI (< 2.0)
Borrelia garinii 4.2 SI (< 2.0)
Borrelia OspC 2.3 SI (< 2.0)
CD57+/NK-Zellen 54.8 /ul (60-360).
Er sagte, dass die Borrelien jetzt nicht extrem hoch sind, wie er es bei vielen anderen hat. Jedoch sind sie außerhalb des Normbereichs. Zudem Sprüche der CD57-Wert ebenfalls für eine chronische Borreliose, da werte unter 60 bisher wohl nur bei chronischer Borreliose aufgetreten wären und auch hauptsächlich bei Menschen, bei denen das Nervensystem betroffen ist.
Was auch passen würde ist, dass ich seit einigen Monaten mit dem Kubitaltunnelsyndrom zu tun habe.
Da die Behandlungen privat bezahlt werden müssen und ordentlich kosten, bin ich aktuell sehr unsicher. Er klang recht sicher, dass die Borreliose der Ursprung allen Übels ist. Jedoch sind die Werte so niedrig und dass er den Rigor so bisher nicht gesehen hat, hat mich auch verunsichert. Er sagte jedoch auch, dass das plötzliche Auftreten während eines Infekts auch für eine Borreliose sprechen würde. Der Infekt hat dann wohl das Fass zum Überlaufen gebracht, da mein Körper insgeheim eh schon mit der Borreliose zu kämpfen hatte und diese ist dann ausgebrochen.
Nun würde ich gern eure Meinung dazu wissen. Wie schätzt ihr meine Werte ein? Hattet ihr ähnliche Symptome? Ist es typisch, dass alles so wechselhaft ist? Symptomfrei bin ich nie, aber die Symptome verändern sich immerwieder.
Ich habe große Angst dass die Symptome trotz Behandlung schlimmer werden könnten. Der Jackpot wäre natürlich, wenn die Symptome auch wieder zurückgehen würden. Ich weiß, dass positiv denken ganz wichtig ist und ich arbeite daran :-)
Sicherlich wird ein Teil der Symptome auch von meiner Angst herrühren, denn sich permanent zu sorgen was man hat, macht natürlich was mit einem. Ich denke das können hier fast alle nachvollziehen.
Für eure Antworten bin ich jetzt schon sehr dankbar :-)
ich bin neu hier, denn ich habe gestern die (wahrscheinliche) Diagnose „chronische Borreliose“ erhalten.
Ich schreibe hier um mich auszutauschen, in Erfahrung zu bringen ob meine Symptome einigen hier bekannt vorkommen und hoffe auch auf positive Erfahrungen.
Ich bin weiblich, 30 Jahre alt und habe 2 kleine Kinder. Zeckenstiche habe ich als Kind mehrmals gehabt, kann mich jedoch an keine Wanderröte oder danach aufgetretene Probleme erinnern.
Im letzten Jahr hatte ich mehrere Anginen während der Schwangerschaft, habe dann im April meine Tochter bekommen und danach wieder 2 Anginen gehabt. Während der letzten Angina fing ich urplötzlich an, furchtbar zu zittern und dachte, ich kippe gleich um. Ansonsten hatte ich auch mehrere Symptome, die ich von den vorherigen Anginen nicht kannte. Normalerweise habe ich nie Fieber, doch diesmal hatte ich welches und dazu extremen Schüttelfrost über mehrere Stunden. Am folgenden Tag bekam ich ein Antibiotikum gegen die Angina. Nach weiteren 3 Tagen kribbelte plötzlich meine linke Körperhälfte, als würde sie einschlafen. Zudem hatte ich in beiden Händen/armen ein Schwächegefühl. Dies alles schob ich auf die Angina. Jedoch blieben die Symptome noch einige Wochen, auch als die Angina längst abgeklungen war.
Irgendwann gingen die Symptome weg, lediglich das Zittern (Tremor) blieb in abgeschwächter Form (und ist bis heute da). Ich lies dies untersuchen und bekam die Diagnose „essentieller Tremor“ - alle anderen Symptome waren zu dem Zeitpunkt nicht da und wurden als „psychisch“ abgestempelt. Im August ließ ich mir die Mandeln entfernen. Ca. 1 Monat später kam dieses einseitige Kribbeln wieder und hielt einige Tage an. Das Zittern war auch wieder stärker. Ich fühlte mich auch ständig aus dem Nichts wie aufgeregt, spielte mit meinen Kindern und urplötzlich war mir, als müsste ich gleich vor 1000 Leuten sprechen. Ich ging danach zu 3 Neurologen. MS wurde anhand von Kopf- und Rücken-MRT ausgeschlossen. EEG, SEP und Muskel-Ultraschall waren absolut unauffällig.
Final diagnostizierten mir alle Ärzte eine neurologische Funktionsstörung bzw. eine Angststörung und schickten mich zum Psychologen.
Mittlerweile gesellen sich zu den Symptome auch Muskelzuckungen, die sichtbar sind und auftreten, sobald ich mich in Ruhe befinde. Außerdem ist das anfängliche Zittern in einen atypischen Rigor übergegangen. Sobald ich ein Körperteil (Hand, Rücken, Bein, Kopf, Arm) beuge, zittert es ruckeln im Gelenk - die Bewegung ist nicht flüssig. Dies passiert aber nur bei aktiver Bewegung, also wenn ich sie selbst ausführe. Bei passiver Bewegung wäre das wohl typisch für Parkinson.
Zudem leide ich seit Anfang des Jahres unter Problemen beim Gehen. Erst hatte ich wochenlang einen erhöhten Muskeltonus im rechten Bein, dann plötzlich das Gefühl, als wären beide Beine aus Wackelpudding. Seitdem das wieder besser ist, wechseln sich der erhöhte Muskeltonus mit einem unsicheren Gefühl in beiden Beinen ab. Ich habe oft nach einer Weile, das dringende Gefühl mich zu setzen. Nach dem Sitzen geht es dann auch kurzzeitig wieder. Ich liebe es zu wandern, klettern und zu rennen und habe mittlerweile echt Angst, im Rollstuhl zu landen. Wenn ich mich hinknie, fangen die Beine an zu zittern, ich habe kaum Halt. An manchen Tagen ist es mit der Feinmotorik schwierig, zudem sind auch Kauen & Schlucken manchmal anstrengend.
Wenn ich nachts oder morgens aufwache, zittere ich am ganzen Körper. Das hält kurz an, bis ich richtig wach bin, ist aber sehr beängstigend.
Meine Muskeln im ganzen Körper fühlen sich an, als hätte ich Kraftsport gemacht, als wären sie überanstrengt worden. Manchmal jucken und vibrieren die Muskeln/Nerven auch von innen, ist ganz seltsam und schwer zu beschreiben. Insgesamt fühle ich mich sehr wackelig und unsicher, aber auch als wäre ich gleichzeitig sehr angespannt.
Im Dezember hat mein Hausarzt Borrelien igG-AK (ELISA) und Borrelien IgM-AK (ELISA) kontrollieren lassen, aber beides war mit 0.51 Al und 0.26 Al im Referenzbereich. Kann mir hier vielleicht jemand erklären, wie das geht? Warum war beides unauffällig, obwohl nun doch Borreliose nachgewiesen wurde?
Ich war vor kurzem dann, weil ich einfach keine Ruhe geben möchte, bei einem auf Borreliose spezialisierten Arzt. Gestern hat die Auswertung dann ergeben, dass doch Borreliose vorliegt.
Rückblickend ist mir auch aufgefallen, dass ich die letzten Monate immerwieder Hüftschmerzen und schmerzende Füße (vor allem morgens) hatte. Teilweise konnte ich kaum auftreten und es ist immerwieder von selbst verschwunden.
Meine aktuellen Werte sind wohl nicht ganz eindeutig, er sagte jedoch, dass ja nichts anderes gefunden wurde und die Symptome schon passen könnten (nur den Rigor kennt er bisher nicht als Symptom).
Meine Werte:
CRP 0.46 mg/dl (< 3.0)
TNF-Alpha 8.6 pg/ml (< 8.1)
ATP 2.88 uM (> 2.5)
Borrelia afzelii 2.6 SI (< 2.0)
Borrelia sensu stricto 2.8 SI (< 2.0)
Borrelia garinii 4.2 SI (< 2.0)
Borrelia OspC 2.3 SI (< 2.0)
CD57+/NK-Zellen 54.8 /ul (60-360).
Er sagte, dass die Borrelien jetzt nicht extrem hoch sind, wie er es bei vielen anderen hat. Jedoch sind sie außerhalb des Normbereichs. Zudem Sprüche der CD57-Wert ebenfalls für eine chronische Borreliose, da werte unter 60 bisher wohl nur bei chronischer Borreliose aufgetreten wären und auch hauptsächlich bei Menschen, bei denen das Nervensystem betroffen ist.
Was auch passen würde ist, dass ich seit einigen Monaten mit dem Kubitaltunnelsyndrom zu tun habe.
Da die Behandlungen privat bezahlt werden müssen und ordentlich kosten, bin ich aktuell sehr unsicher. Er klang recht sicher, dass die Borreliose der Ursprung allen Übels ist. Jedoch sind die Werte so niedrig und dass er den Rigor so bisher nicht gesehen hat, hat mich auch verunsichert. Er sagte jedoch auch, dass das plötzliche Auftreten während eines Infekts auch für eine Borreliose sprechen würde. Der Infekt hat dann wohl das Fass zum Überlaufen gebracht, da mein Körper insgeheim eh schon mit der Borreliose zu kämpfen hatte und diese ist dann ausgebrochen.
Nun würde ich gern eure Meinung dazu wissen. Wie schätzt ihr meine Werte ein? Hattet ihr ähnliche Symptome? Ist es typisch, dass alles so wechselhaft ist? Symptomfrei bin ich nie, aber die Symptome verändern sich immerwieder.
Ich habe große Angst dass die Symptome trotz Behandlung schlimmer werden könnten. Der Jackpot wäre natürlich, wenn die Symptome auch wieder zurückgehen würden. Ich weiß, dass positiv denken ganz wichtig ist und ich arbeite daran :-)
Sicherlich wird ein Teil der Symptome auch von meiner Angst herrühren, denn sich permanent zu sorgen was man hat, macht natürlich was mit einem. Ich denke das können hier fast alle nachvollziehen.
Für eure Antworten bin ich jetzt schon sehr dankbar :-)