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Metronidazol
#1

Hallo,
ich nehme jetzt Metronidazol als Tabletten 3x1 ein. Mit der Einnahme habe ich am 21.06./Fr. angefangen. Da ich deutliche Verbesserungen festgestell habe, wollte ich fragen, ob ich in der ersten Zeit Metronidazol-Phase ausweiten könnte. Z.B. 14 Tage statt 10 Tage (oder auch länger).

Was spricht dagegen? Sind dann meine DNA-Stränge auch kaputt?
Vielen Dank!
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#2

Hallo runge,

ich denke mal, Du kannst die Einnahme auf 14 Tage erhöhen, ohne Probleme zu bekommen. Die DNA wird nämlich nur bei den Erregern geschädigt.

Metronidazol

Und die krebserregende Wirkung beim Menschen wurde bisher nicht bewiesen.
Ich habe Metro schon sehr oft nehmen müssen, wegen einer anderen Erkrankung.

Alles Gute - Rosenfan

Älter werden ist die einzige Möglichkeit länger zu leben!
Aber alt werden ist nichts für Feiglinge...


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Thanks given by: runge
#3

Hallo runge,

die Begrenzung auf 10 Tage würde ich persönlich einhalten. Was genau passiert, darüber gibt es keine verlässlichen Studien. Strangbrüche in der DNA wurden nachgewiesen. Körperzellen sollen aber wesentlich weniger anfällig sein als bakterielle Zellen.

Viel hilft viel muss auch nicht immer notwendig sein. Nicht zu vergessen sind auch die antiinflammatorische und immunsuppressive Wirkungen von Metronidazol, die auch eine Rolle spielen können.

Da ich annehme, dass du das Metronidazol über einen Spezi/Arzt verodnet bekommen hast, würde ich diesen nochmals kontaktieren und die weitere Vorgehensweise mit ihm absprechen, falls du dazu neigst, die Behandlung damit zu verlängern, denn regelmäßige Laborkontrollen der Blut- und Leberwerte sind dann auch ratsam. Bei manchen Erkrankungen wie Morbus-Crohn gibt es auch Berichte, dass eine längere Einnahme erfolgt ist.

Liebe Grüße Urmel

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Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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Thanks given by: leonie tomate , runge , Filenada , Niki
#4

Hallo Runge,

ich denke auch nicht, dass ausgerechnet die 4 Tage mehr zu Erbgutschäden führen...aber was sagt denn dein Arzt?

Sollst du das Metro im Wechsel mit einem anderen Antibiotikum nehmen?
Ist es Teil eines Therapieschemas?
Dann würde ich persönlich, das erstmal auch genauso einhalten.

Ansonsten kannst du bei deinem Doc mal anfragen, ob er bereit ist statt Metro dir Tinidazol zu verschreiben?
Darauf weichen mittlerweile viele Spezis aus, wenn eine länger andauernde Therapie mit einem Nitroimidazol geplant ist. Hat in Deutschland zwar keine Zulassung mehr, scheint sich aber als verträglicher darzustellen.

Liebe Grüße

Leonie

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Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen.
 

Platon
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Thanks given by: urmel57 , runge
#5

Hallo,

und zuerst vielen, vielen Dank!

Ich war am 13.06. beim Arzt und habe Therapieplan bekommen: Mino 1-4 Wo. und gleichzeitig über 10 Tage Metro. Dann wiederholen bis es wieder gut ist.

Ich habe mit Metro am 21.06. angefangen. Die Besserungen sind deutlich spürbar. Ich bin natürlich begeistert und denke schon mit Sorge, was passiert wenn die 10 Tage vorbei sind.

Meinem Arzt habe ich schon E-Mail geschrieben und noch keine Rückantwort bekommen. Morgen gehe ich aber zum HA wegen Rezept und da muss ich schon wissen, was ich so machen soll.

Ich denke, dass bei Infektionskrankheiten muss mann die Erreger abtöten. Die Schwierigkeit besteht darin, von vorneherein das richtige Antibiotikum zu finden. Borreliose hat so vielen Co-Infektionen. Und bei wirkt natürlich das, was man "NUR 10 TAGE" nehmen soll.

Danke nochmals und einen schönen Tag!
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#6

Ah ja, dann ist es so wie ich dachte...das Metro ist Teil eines Schemas.

Ganz ehrlich, Runge, ich würde es nicht länger einnehmen. Ich kann total gut nachvollziehen, dass es dir in den Finger juckt, weil du aktuell eine deutliche Besserung erfährst...
Aber der nächste Metrozyklus kommt bestimmt und du bist noch lange nicht am Ende der Therapie.
So eine Borreliosebehandlung ist kein Sprint, sondern bestenfalls ein Mittelstreckenlauf...und wenn du Pech hast, wird es ein Marathon. Icon_unknownauthor_zwinker

Die Vorstellung, dass wenn man da nur "einmal richtig draufhaut", die Infektion "weg ist", entpuppt sich nach meiner Wahrnehmung eh´in den meisten Fällen als "Seifenblase".
In der absoluten Frühphase mag das natürlich anders sein.

Das Therapieschema (mit dem Wechsel) macht aus meiner Sicht durchaus Sinn. Zudem wirst du wahrscheinlich länger therapieren müssen und dein Körper soll das ja auch irgendwie aushalten, ohne Schaden zu nehmen.
Aber sprech mit deinem Spezi...es gibt durchaus auch Behandler, die weitaus längere Nitromidazol-Phasen verordnen.
Was ich so höre, soll das oft recht wirksam sein. Ich halte das aber nicht für risikolos.
Wenn das geht, kannst du ja morgen bei deinem HA (prophylaktisch) ein Rezept besorgen. Nur nehmen würde ich persönlich das Metro nur, in Absprache mit dem Spezi.


Liebe Grüße

Leonie

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Platon
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Thanks given by: urmel57 , runge , Niki
#7

Hi Ruge,

Tinidazole wirkte in vitro in den Versuchen von Prof.Sapi besser gegen Zysten und Biofilmen als Metronidazole.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3132871/

http://www.newhaven.edu/257045.pdf

Siehe auch den Vortrag von Dr.Hopf-Seidel ab S.68:

http://www.dr-hopf-seidel.de/mediapool/8...5-2012.pdf

Es soll auch besser verträglich sein als Metronidazole.

Ein Spezi verschreibt Tinidazole gepulst, so viel ich weiß 32 Tage lange, dann 3 Wochen Pausen.

Ich persönlich halte wenig von Monotherapien wie Minocycline, denn Tetrazykline (und andere AB wie Makroliden, Betalactames) können nachweislich die Bildung von Zysten und Biofilmen fördern und wirken nicht gegen diese Persisterformen.Diese ABs können also nur die frei schwimmende spirochetale Formen erreichen, die anderen Persisterformen (Zysten, in Biofilmen lebenden Borrelien) können der Antibiose widerstehen und überleben.

Es ist deswegen wichtig, daß eine Antibiose AB kombiniert, die gegen alle Borrelienformen wirken:
*frei schwimmende spirochetale Formen: Tetrazykline (die dazu intrazellulär wirken, Minocycline dazu im Gehirn), Makroliden, Betalactames, Metronidazole/Tinidazole.
*zystische Formen: Metronidazole, Tinidazole, Samento, Banderol
-> Hydroxychloroquin (Quensyl) wirkte in in vitro Versuchen von Brorsons gut gegen Zysten, aber in nicht in vitro Versuchen von Prof.Sapi (Ergebnisse noch nicht veröffentlicht, aber auf Kongressen mündlich mitgeteilt).
*Biofilme: Metronidazole, Tinidazole, Samento, Banderol

Samento und Banderol sind pflanzliche AB der Fa.Nutramedix, deren Wirksamkeit gegen alle Formen von Borrelia Burgdorferi in vitro durch Prof.Sapi nachgewiesen wurde:

http://www.townsendletter.com/July2010/sapi0710.html

Sie werden von manchen Spezis parallell zu schulmedizinischen ABs verschrieben, um deren Wirkung gegen Zysten und Biofilme zu erhöhen, und/oder in AB Pausen.

Tinidazole wird in Deutschland nicht mehr vertrieben, kann aber mit deutschem Rezept in europäischen Apotheken (Italien, Frankreich, Österreich) bestellt werden oder über deutschen internationalen Apotheken.

Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower


Lyme-Borreliose seit 2008

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Thanks given by: runge
#8

(27.06.2013, 09:53)Sunflower schrieb:  Ich persönlich halte wenig von Monotherapien wie Minocycline, denn Tetrazykline (und andere AB wie Makroliden, Betalactames) können nachweislich die Bildung von Zysten und Biofilmen fördern und wirken nicht gegen diese Persisterformen.Diese ABs können also nur die frei schwimmende spirochetale Formen erreichen, die anderen Persisterformen (Zysten, in Biofilmen lebenden Borrelien) können der Antibiose widerstehen und überleben.

Ich habe leider 3 Jahre nur Minocyclin genommen und kann ich mir vorstellen, dass ich heute deswegen Riesenprobleme habe. Mein Arzt sagte, dass die Zysten Probleme bereiten.

Samento und Banderol haben bei mir Null-Wirkung gezeigt: Deswegen bin ich von Metro so begeistert, weil die Wirkung schon da ist. So was spürt man eben.

Danke für deine Zusammenstellung. Viele Infos waren neu für mich.
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#9

Hallo runge,

Ja, leider gibt es viele Erkenntnisse, die lediglichauf Laborergebnisse gestützt sind. Diese in vitro-Ergebnisse lassen sich nicht unreflektiert auf den Menschen übertragen.

Dazu gehören auch die Untersuchungen zu Biofilmen, zu Samento, Banderol, Hydroxychloroquin und verschiedenes mehr dazu. Was bleibt, ist ausprobieren und die Hoffnung, dass es hilft.

Nicht jedem helfen Samento und Banderol, manche berichten eher von Verschlechterungen, manche von Verbesserungen. Wieso-warum-weshalb Huh ist aus nichts ableitbar. Daher halte ich die Bezeichnung "pflanzliche Antibiotika" für etwas überambitioniert und nicht ohne weiteres austauschbar mit bekannten Wirkstoffen, die auch von der deutschen Borreliosegesellschaft in den Leitlinien aufgeführt sind.

Tradierte Wirkungen finde ich persönlich auch dann wesentlich aussagekräftiger als in vitro-Versuche, die dann zu Verkaufsargumenten für ein bestimmtes Produkt herangezogen werden.

Auch die Datenlage zu Tinidazol ist relativ dünn.

Zu viele Unbekannten in der komplexen Gleichung Organismus Mensch, zu viele mögliche Sachzwänge zwischen Forschern und Geldgebern etc. machen dies dazu nicht übersichtlicher, wie überall.

Wenn dir das Therapischema deines Spezis hilft, würde ich das auch weiterführen und nicht zusätzlich ohne Absprache eigene Experimente dazunehmen, es wird sonst sehr unübersichtlich für alle Beteiligten.

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

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Thanks given by: Ponti , leonie tomate , Filenada , Klaus , Oolong , runge , Niki
#10

Zitat:Ich habe leider 3 Jahre nur Minocyclin genommen und kann ich mir vorstellen, dass ich heute deswegen Riesenprobleme habe.

Oh, mein Gott! Drei Jahre??? Als Borreliosebehandlung, ohne weiteres AB dazu, kein Wechsel, nix? Huh

Da kann ich mir allerdings auch vorstellen, dass das nicht sehr erfolgreich war. Undecided
Ich verstehe vor allen Dingen, die Sinnhaftigkeit nicht.

Und jetzt sollst du wieder Mino nehmen? Das empfinde ich dann nicht unbedingt als eine glückliche Lösung, um es mal noch höflich auszudrücken. Confused
Auch wenn dein derzeitiges Therapie-Schema keine Mono-Therapie ist...aber wenn ein AB davon, bereits so lange gegeben wurde, verstehe ich nicht, warum die Wahl wieder darauf fällt?
Sorry, diese Hintergrundinformation hatte ich nicht...Ich dachte, dass wäre eine deiner ersten Therapien...

Bist du denn immer noch bei dem Arzt, der dir die 3 Jahre Mino verschrieben hat?
Vielleicht wäre es hilfreich, wenn du ein wenig mehr zu dir schreiben könntest. Muss ja kein Roman sein, aber ein kurzer Überblick über die Geschichte deiner Erkrankung...

Liebe Grüße

Leonie

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Thanks given by: runge , urmel57


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